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Flammendes Begehren

Flammendes Begehren

Titel: Flammendes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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Seufzer aus und wünschte sich, sie hätte Mildred nichts von den Ereignissen des gestrigen Abends erzählt. »De Lanceau ist nicht hingerissen. Auf seine Aufmerksamkeit kann ich getrost verzichten.« Allein der Gedanke an seinen feurigen, leicht schläfrigen Blick genügte, um ihren Magen in die Höhe hüpfen zu lassen.
    »Attraktiv ist er ja«, urteilte die Zofe mit einem versonnenen Seufzen. »Rüpel hin oder her, er ist eine Augenweide.«
    »Mildred!«
    Die Kammerfrau zuckte mit den Achseln. »Ich mag alt sein, aber ich bin nicht blind.«
    Röte schoss Elizabeth in die Wange. »Dieses Gespräch führt nirgends hin.«
    Mildred blieb mitten auf dem von Unkraut überwucherten Weg stehen und drehte sich zu Elizabeth um. »Mir ist noch immer schleierhaft, warum er uns im Garten schuften lässt. Vielleicht hattet Ihr einen Grund für Euer Verhalten gestern Abend, der sich mir nicht erschließt.«
    Elizabeth warf die Hände in die Luft. »Ich habe
nicht
versucht, ihn zu verführen!«
    Die Heilerin lächelte. »Das sagtet Ihr bereits.«
    »Glaubt Ihr, dass ich ihn verführen könnte … dass ich es tun
würde?
«
    Mildred schien über der Frage zu brüten, ehe sie nickte. »Ich bin überzeugt davon, dass Ihr nichts unversucht lassen würdet, um ihn davon abzuhalten, Eurem Vater Leid zuzufügen oder Wode Castle unter seine Herrschaft zu bringen.«
    Elizabeth setzte ein nachdenkliches Gesicht auf. »Ihr scheint ja großes Vertrauen in meine Fähigkeiten als Verführerin zu haben.«
    »Mylady, Ihr seid so lieblich wie eine Sommerrose, die in voller Blüte steht – eine Versuchung für jede Biene und Hornisse.« Mit raschelnden Röcken drehte Mildred sich um und folgte dem Weg.
    Elizabeth blinzelte, noch immer auf der Suche nach einer passenden Antwort auf Mildreds Bemerkung, als diese sich neben einem Busch mit gelben Blüten hinkniete.
    »Gartenrauke.« Die Zofe deutete auf eine stachelig wirkende Pflanze in der Nähe. »Rosmarin. Hier muss einst der Kräuterbereich gewesen sein.«
    Elizabeth gesellte sich zu Mildred und ging auf dem Teppich aus dickem Gras in die Hocke. Faseriges Unkraut mit rosafarbenen Blüten versperrte ihr die Sicht. Gerade als sie das Gewächs aus der Erde rupfen wollte, schob Mildred ihre Hand weg.
    »Das ist Salbei, eine höchst gesundheitsfördernde Pflanze.«
    Seufzend setzte Elizabeth sich auf die Fersen. »Für mich sieht das alles nach Unkraut aus.«
    »Wenn Ihr den Weg frei macht«, schlug Mildred vor, »kümmere ich mich um die Kräuter.«
    Elizabeth, die keine Lust verspürte, zurückzulaufen und die Schaufel zu holen, zupfte an einer Ranke, die über die Steine am Boden wuchs – allerdings ohne Erfolg.
    Das Bein gegen eine einsturzgefährdete Steinmauer gestützt, umfasste sie die Ranke mit beiden Händen. Die Zähne fest aufeinandergepresst, riss sie, so fest sie konnte. Als die Erde endlich die Wurzeln freigab, fiel Elizabeth nach hinten und landete auf ihrem Allerwertesten.
    »Mylady!« Mildred machte einen Satz in die Höhe und riss den Mund auf. Elizabeth kicherte, sie konnte nicht anders. Vermutlich bot sie einen höchst undamenhaften Anblick. Das Gewand war ihr bis zu den Knien hochgerutscht, die zu allem Übel auch noch dreckig waren.
    Die Wangen der Kammerfrau verfärbten sich dunkel, ehe sie in Elizabeth’ Lachen einfiel.
    *
    Geoffrey wischte sich den Schweiß von der Stirn und trieb sein Streitross an. Wenig später passierte er das Fallgatter von Branton Castle. Als er sich aus den Schatten des Wachturms löste, winkte er der Wache zu, die ihn vom Wehrgang aus begrüßte. Geoffrey hatte Bedenken gehabt, die Ernte einzufahren, doch Dominic hatte ihm versichert, dass der Regen hier nicht so schwer auf das Land gefallen war wie auf den Straßen unweit von Wode. Das Getreide hatte kaum Schaden genommen. Die Ernte würde also üppiger ausfallen als angenommen.
    Ehe Geoffrey der Burg den Rücken zugekehrt hatte, hatte er Troy mit dem Schreiben nach Tillenham entsandt. Zeitgleich hatte er die Handvoll Ritter verständigt, die ihm unterstanden, hatte sie wissen lassen, dass er ihre militärischen Dienste brauchte.
    Bald, sehr bald schon, würde er in den Genuss seiner Rache kommen.
    Geoffrey zuckte mit den Achseln, um seine Steifheit abzuschütteln, und sah zu den Wachen, die vor dem Gartentor postiert waren und ihn mit einem Nicken begrüßten. Gerade als er mit dem Gedanken spielte, sich nach dem Wohlergehen der beiden Damen zu erkundigen, drang ein Laut an seine Ohren. Mit

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