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Flammendes Begehren

Flammendes Begehren

Titel: Flammendes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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begehre Euch nicht mehr. Es tut mir leid.«
    Seine Worte schmerzten. Er brauchte sie nicht mehr. Er verzehrte sich nicht mehr nach ihr.
    Trotz der dicken Schicht Rouge und Puder wurde sie kreidebleich. Er verstieß sie, weil sein Herz und seine Lenden sich nach einer anderen verzehrten.
    Elizabeth Brackendale war jünger, hübscher, und sie war durch das blaue Blut, das in ihren Adern floss, mehr wert als eine Bauerstochter.
    Veroniques Kiefer mahlte, so wütend war sie, ihre Stimme zitterte. »Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass Ihr Brackendales Tochter mir vorzieht.«
    Geoffrey warf ihr über den Rand seines Weinkelches hinweg einen warnenden Blick zu. »Ich habe dich gebeten zu gehen. Hast du vor, dich ein weiteres Mal meinem Befehl zu widersetzen?«
    Veronique rang sich ein Lächeln ab, das hölzerner nicht hätte sein können. »Nein, Mylord«, gab sie mit tonloser Stimme zurück, verneigte sich und fügte hinzu: »Ich wünsche noch einen angenehmen Abend.«
    Sie konnte seinen Blick im Rücken spüren, als sie das Zimmer durchmaß. Wie sie den Schmerz hasste, der sich in ihrer Brust ausgebreitet hatte!
    Mit raschelndem Gewand lief Veronique den Korridor entlang, der zu dem muffigen Vorzimmer führte, das sie bewohnte. Das Brennen in ihren Augen rührte ausnahmsweise nicht vom Rauch der Wandfackeln her. Schuld an der Misere war einzig dieses schwarzhaarige, blauäugige Weib. Bei dem Gedanken an Elizabeth’ blasse Gliedmaßen, als sie mit Geoffrey auf dem Bett gelegen hatte, stieß sie einen undamenhaften Fluch aus.
    Veronique schäumte vor Wut. Geoffrey war
ihr
Gebieter!
Ihr
Liebhaber!
Ihr
Krieger! Nie hatte ihr jemand ihren Platz als Geoffreys Liebling streitig gemacht – bis er diese vermaledeite Elizabeth auf die Burg gebracht hatte.
    Veronique ließ sich von den Schatten ihres Gemaches schlucken, warf mit aller Kraft die Tür ins Schloss und lehnte sich mit dem Rücken gegen das rauhe Holz. Sie war Geoffrey bis in diese heruntergekommene Festung nach England gefolgt, weil er nach Reichtum und Macht strebte, hatte zwei lange Jahre an seiner Seite ausgeharrt, für die sie sich angemessen entschädigen lassen würde.
    Veronique tastete nach einer Kerze, entzündete sie, nahm sich den Spiegel, der auf ihrem Bett lag, und betrachte ihr Ebenbild.
    Im flackernden Schein der Kerze legte sich ein verschlagenes Feixen auf ihre blutroten Lippen.
    Falls Geoffrey mit dem Gedanken spielte, sie auszumustern, würde sie einen Weg finden, dass er weder zu Reichtum noch zu Macht kam.
    Geschweige denn zu seiner lang ersehnten Rache.

Kapitel 15
    N ervös lief Elizabeth in ihrem Gemach auf und ab. Sie musste endlich einen Weg finden, dem Unabwendbaren zu entkommen. Die Stirn in Falten gelegt, machte sie auf dem Absatz kehrt und lief die zehn Schritte zurück, die die Maße des Gemaches zuließen. Koste es, was es wolle, sie musste zu einer Lösung kommen!
    Sie musste sich etwas einfallen lassen, um das Duell zu verhindern. Es bedeutete nichts anderes, als dass es ihrem Vater den Tod bringen würde, davon war sie überzeugt. Warum hatte er de Lanceau zu diesem Kampf herausgefordert, wenn er doch wusste, dass er gegen einen Krieger, der an Kreuzzügen teilgenommen hatte, chancenlos war?
    Hatte er sich dafür entschieden, weil es einen ehrenhaften Tod bedeutete?
    Elizabeth musste schlucken. Ihr Blick fiel auf das zusammengefaltete Gewand in Rosé. Schuld an dem Duell war einzig Geoffreys Wunsch nach Sühne und sein Verlangen, den Namen seines Vaters reinzuwaschen.
    Wenn Geoffrey zu solchen Gefühlen fähig war, hatte er kein Herz aus Stein.
    Er hatte seinen alten Herrn geliebt, vielleicht mit derselben Intensität, mit der sie ihren Vater liebte. Elizabeth verschränkte die Arme vor der Brust und blinzelte die Tränen fort, die sich unter ihren Lidern sammelten. Genau wie sie kannte auch er die Angst, allein zu sein.
    Die Nachmittagssonne wich dem Zwielicht. Als sie das nächste Mal zum Fenster hinaussah, fiel ihr Blick auf die leuchtende Mondsichel am Firmament, die von vereinzelten Sternen umgeben war. Das Rufen einer Eule tönte durch die Finsternis. Stunde um Stunde verstrich, ohne dass sie eine Antwort fand.
    Sie musste Geoffrey aufhalten und ihren Vater retten.
    Es musste einen Weg geben!
    Elizabeth stieß einen Seufzer aus. Sie war das ständige Hin-und-her-Gelaufe satt, stapfte zur Tür, drosch mit beiden Fäusten gegen das dicke Holz und schrie, jemand möge zu ihr kommen. Die Wachen ließen sich jedoch Zeit

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