Flammendes Begehren
ihr Herz zum Leuchten. Sie wusste, dass sie die Leidenschaft, die sie Geoffrey de Lanceau entgegenbrachte, nie wieder für einen anderen Mann empfinden würde. »Ich tue dies nicht für meinen Vater«, sagte sie, »sondern für mich.«
Pein und Verlangen huschten über Geoffreys Gesicht. Er schüttelte den Kopf. »Was das Duell betrifft, kann ich Euch nichts versprechen.«
»Dann werde ich auch nichts erwarten.«
»Hört Ihr Euch eigentlich selbst zu? Ihr wollt Eure Unschuld hergeben – für nichts?«
Ein Schaudern packte Elizabeth, so harsch waren seine Worte. »Es ist, wie ich sage. Ich möchte diesen Moment auskosten, der womöglich nie wiederkommt.«
»Beim Allmächtigen!«, flüsterte er. »Ihr seid das kühnste Weibsbild, das mir je untergekommen ist!« Bewunderung mischte sich in seinen Blick. Er streckte die Hände aus und fuhr mit seinem rotweinbefleckten Daumen über ihre Wange. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie weinte. »Ach, Mylady, wie sehr ich mir wünschte, Ihr würdet meinetwegen Tränen vergießen!«
Seinen Worten wohnte eine solche Wärme und Zärtlichkeit inne, dass Elizabeth ein Keuchen ausstieß. Fieberhaft rang sie nach Worten, um den Gefühlen, die in ihr tobten, Ausdruck zu verleihen.
Geoffreys Hand fing Elizabeth’ Wange ein. »Elizabeth, meine wunderschöne, willensstarke Elizabeth! Ich möchte Euch lieben, wie ich noch nie eine Frau zuvor geliebt habe.«
»Ich gehöre Euch.«
»Küsst mich!«
Das unbändige Verlangen, das in ihr aufstieg, war ihr neu. Ihr war, als könnte sie seinen … Hunger in sich spüren.
Sie verzehrte sich danach, seine Arme um sich zu spüren, von ihm zu kosten und seinen Körper zu erforschen. Mehr denn je brannte pures Verlangen in ihrem Innern. Zeit und Raum spielten keine Rolle mehr.
Geoffrey stellte den Weinkelch auf dem Tisch ab. Seine Hand ließ von ihrem Gesicht ab, doch er machte keine Anstalten, sich ihr zu nähern und sie zu berühren, wenngleich sie sich in Reichweite vor ihn gekniet hatte. Vielleicht hatte er Angst, sie könnte zurückweichen. Vielleicht wollte er, dass sie ihr Angebot noch einmal überdachte.
Welches auch immer seine Beweggründe sein mochten, es spielte keine Rolle.
Sie würde standhaft bleiben.
Mit zittrigen Fingern berührte sie sein Bein. Seine Beinkleider aus Wolle fühlten sich weich und warm an. Sie schob sich nach vorn und schloss den Abstand zwischen ihnen. Als er seine Hand auf die ihre legte, huschte ein Zittern durch ihren Arm. Sie hob den Blick, um sich zu vergewissern, ob er ähnlich empfunden haben mochte. Er nickte. Seine Augen glühten, als er mit den Fingern in ihr Haar eintauchte.
Ein Stöhnen perlte von ihren Lippen, dann beugte er sich zu ihr herab. Sein Atem wärmte ihre Wange. Eine Liebkosung. Eine Einladung.
Elizabeth hob ihren Mund an seine Lippen.
Der Kuss war sanfter, als sie es sich je hätte träumen lassen. Wie Federn glitten ihre Lippen über seinen Mund. Er schmeckte nach Rotwein, jedoch berauschender als jeder Schluck Rebensaft, der je ihre Kehle hinuntergeronnen war. Sie hauchte ihm einen weiteren Kuss auf die Lippen, ehe sie sich zurückzog.
Geoffrey stieß ein Keuchen aus, in dem sich eine wahre Flut von Gefühlen ergoss. Während Elizabeth sich die Lippen leckte, sich noch einmal an seinem Geschmack labte, schwebte sein Mund über dem ihren. Er hob eine Augenbraue. Als sie errötete, lächelte er. Freudige Erwartung spülte durch sie hindurch. Ehe der Mut sie verließ, beugte Elizabeth sich nach vorn und eroberte seine Lippen.
»Holde Maid!«, keuchte er. Seine Hand, die sich mit ihrem Haar verflochten hatte, wurde von einem Zittern ergriffen. Sie spürte sein tiefes Verlangen und seinen Wunsch, die Kontrolle zu übernehmen. Statt jedoch aktiv zu werden, überschüttete er sie mit Küssen, die sie dazu bringen sollten weiterzumachen. Mit einem Seufzen lehnte Elizabeth sich nach vorn, um den Kontakt zu intensivieren. Ihr Bauch berührte sein Bein. Seine Finger lösten sich aus ihrem Haar, ehe er sie mit dem nächsten Herzschlag auf seinen Schoß zog.
Argwohn bestürmte sie. Sie spürte seine Hüfte unter ihrem Allerwertesten, seinen muskulösen Arm auf ihrem Rücken. Er roch vertraut. Sie zitterte, so überwältigt war sie, doch sein Mund fand den ihren. Seine Lippen, die mit ihr spielten, waren wie Balsam, und ehe sie wusste, wie ihr geschah, schob sich seine Zunge zwischen ihre Zähne. Elizabeth keuchte. Seine Küsse wurden fordernder, bis ihr Puls hämmerte und das
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