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Flammendes Eis

Flammendes Eis

Titel: Flammendes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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drehte den Knauf. Abgeschlossen. Aus seiner Tasche brachte er einen Satz Dietriche zum Vorschein, ein weiteres Überbleibsel seiner Arbeit für die Firma. Während Trout Wache hielt, machte Kurt sich an die Arbeit und hatte nach einigen Versuchen Erfolg. Er öffnete die Tür, und sie traten ein.
    Mit dem hufeisenförmigen Schaltpult erinnerte der Raum an den Kontrollbereich von Yaegers Computerzentrale, wenngleich es hier wesentlich beengter zuging. Jenseits des Tisches war nicht etwa ein stimmaktivierter Hologrammprojektor wie bei Max installiert, sondern ein großer Monitor, der per Tastatur bedient wurde. Yaeger hatte für derartig archaische Relikte nur noch ein verächtliches Lächeln übrig.
    Trout ging näher heran und musterte die Anlage. Sie wirkte ziemlich hoch entwickelt. Obwohl Paul in gewisser Weise ebenfalls als Computerfachmann galt, der sich vor allem auf digitale Simulationen geologischer Besonderheiten verstand, konnte er nicht mit Yaeger konkurrieren.
    »Und?«, fragte Austin.
    Trout zuckte die Achseln. »Ich versuch’s mal.« Er zwängte seine schlaksige Gestalt auf einen Drehstuhl und ließ wie ein Konzertpianist auf der Suche nach dem richtigen Akkord probeweise die Finger über die Tastatur huschen, ohne eine der Tasten zu berühren. Nachdem Austin ihm die kyrillische Beschriftung übersetzt hatte, atmete er tief durch und drückte die Eingabetaste. Der Bildschirmschoner – ein Schwarm Fische, der beständig quer über den Monitor schwamm – verschwand, und stattdessen war nun ein Icon in Form einer aufgehenden Sonne zu sehen. »So weit, so gut«, sagte Paul. »Anscheinend habe ich keinen Alarm ausgelöst.«
    Austin, der hinter ihm stand und alles beobachtete, klopfte ihm ermutigend auf die Schulter.
    Trout fuhr fort. Er klickte das Icon an und erhielt dadurch einen Auswahlschirm mit mehreren Optionen. Einige Minuten lang tippte er hektisch auf der Tastatur herum und murmelte dabei vor sich hin. Dann lehnte er sich zurück und verschränkte die Arme. »Ich brauche ein Passwort, um weiterzukommen.«
    »Das könnte alles Mögliche sein«, sagte Austin enttäuscht.
    Trout nickte bekümmert. »Wir müssen wie die Russen denken. Fällt dir vielleicht etwas ein?«
    Austin wagte einen Versuch und ließ ihn
Kosak
eingeben. Als das nicht funktionierte, probierte er es mit
Ataman
. Wieder nichts. Noch ein Fehlversuch, und das System würde sich gänzlich abschotten. Kurt wollte schon aufgeben, als ihm die erste Unterredung mit Iwan in Istanbul wieder einfiel. »Versuch mal
Troika

    Trout stieß einen leisen Triumphschrei aus. Dann füllte der Monitor sich mit endlosen Textzeilen, und Pauls Schultern sackten herab. »Das ist das russische Äquivalent zu einem Buchstabensalat.« Er bemühte sich noch eine Weile, und auf seiner Stirn bildeten sich Schweißperlen. Dann lehnte er sich abermals zurück und warf die Hände in die Luft.
    »Tut mir Leid, Kurt, aber das ist mir zu hoch.« Er schüttelte den Kopf. »Ein halbwüchsiger Hacker wäre jetzt nicht schlecht.«
    Austin musste gar nicht erst lange nachdenken. »Wart mal.
    Ich glaube, das lässt sich machen.«
    Er zog sein Satellitentelefon aus der Tasche und wählte eine Nummer. Am anderen Ende meldete sich Yaeger.
    »Guten Morgen, Hiram«, sagte Austin. »Ich kann Ihnen keine lange Erklärung geben, denn uns bleibt nur wenig Zeit, aber Paul braucht Ihre Hilfe.«
    Er reichte den Apparat an Trout weiter. Kurz darauf waren die beiden Männer in eine angeregte Diskussion über Firewalls, Packetfilter, Applikationen, Trojaner, Schnittstellen, Zugriffsrechte und Datenköder vertieft. Dann gab Paul das Telefon zurück.
    »Lassen Sie mich zur Verdeutlichung ein anschauliches Beispiel wählen«, sagte Yaeger. »Stellen Sie sich den Computer als ein Zimmer vor. Sie treten ein, aber es ist dunkel, und Sie können nicht erkennen, was auf der Wandtafel steht. Also machen Sie das Licht an, was Paul bereits getan hat, können die Schrift auf der Tafel aber immer noch nicht lesen, weil Sie die Sprache nicht verstehen.«
    »Und was sollen wir nun machen?«
    »Gar nichts, fürchte ich. Ich wünschte, Max und ich könnten einen Blick auf dieses Puzzle werfen.«
    Austin schnaubte verärgert, warf dann jedoch einen Blick auf das Telefon. »Es gibt eventuell eine Lösung. Sagen Sie mir, ob es möglich ist.«
    Er umriss seinen Plan, und Yaeger sagte, mit der entsprechenden Ausrüstung sei es durchaus machbar. Austin reichte den Hörer wieder an Trout weiter, der aufstand

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