Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flammendes Eis

Flammendes Eis

Titel: Flammendes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
Vom Netzwerk:
und anfing, die Schubladen des Schaltpults und einiger Aktenschränke zu durchsuchen. Er fand mehrere Kabel, steckte sie zusammen und schloss ein Ende an den Computer an. »Es ist nicht das beste Modem der Welt, aber ich werde nun versuchen, es mit dem Telefon zu verbinden.« Er nahm die hintere Verkleidung des Hörers ab und steckte das andere Ende des Kabels dort ein. Dann wählte er eine Nummer.
    Der Monitor flackerte kurz auf, und der Strom aus Buchstaben und Ziffern verschwamm. Dann war der Schirm plötzlich leer, und eine Botschaft erschien: »Die Verbindung steht. Wir fangen mit dem Download an. Hiram und Max.«
    Austin sah auf die Uhr, lief unruhig auf und ab und fragte sich, wie lange Yaeger wohl benötigen würde. Die Minuten verstrichen, und er fürchtete schon, sie müssten vorzeitig von hier verschwinden, doch dann tauchte nach ungefähr einer Viertelstunde ein großer gelber Smiley auf, dessen Nickelbrille verdächtig wie die von Yaeger aussah. »Alles erledigt. Hiram und Max.«
    Eilig entfernten sie das provisorische Modem und verstauten die Einzelteile wieder in den Schubladen. Austin steckte den Kopf zur Tür hinaus. Der Korridor war leer. Hastig kehrten sie zu der Schautafel zurück und schlugen den kürzesten Weg zum U-Boot-Becken ein. Das Glück blieb ihnen treu, und sie stießen auf keine Menschenseele. Kurt wunderte sich zwar über die verlassenen Gänge, wollte seinen Schutzengel aber nicht unnötig herausfordern. Dann liefen sie an einer Tür vorbei, hinter der sie einige englische Wortfetzen mit unverkennbar amerikanischem Akzent hörten. Austin drehte den Knauf, doch es war abgeschlossen. Erneut setzte er die Dietriche ein.
    Die Tür öffnete sich in eine Kabine mit zwei Kojen. Darauf lagen mit gelangweilten Mienen Kapitän Logan und der Steuermann der
NR-I
. Sie stockten mitten im Satz und starrten den Neuankömmlingen unverhohlen feindselig entgegen. Die beiden schienen Wachen zu sein und hatten bestimmt nichts Angenehmes im Sinn.
    »Wo kriegen die bloß diese Typen her?«, fragte Logan seinen Kameraden.
    »Der Große sieht aus, als sollte er eigentlich die Krähen von einem Acker verscheuchen«, sagte der Steuermann.
    »Und der Anzug des anderen stammt mit Sicherheit nicht von Armani«, sagte Logan kichernd.
    »Armani hatte leider geschlossen, Kapitän Logan. Wir mussten uns die Garderobe von der Schiffsbesatzung ausleihen.«
    Logan wurde misstrauisch. »Wer, zum Teufel,
sind
Sie?«
    »Der Gentleman, der eine Vogelscheuche imitiert, ist mein Kollege Paul Trout. Ich heiße Kurt Austin, aber Sie können mich ruhig ›Shorty‹ nennen.«
    Der Kapitän sprang auf. »Verdammt, Sie sind
Amerikaner

    »Ich hab dir doch gesagt, dass die Tarnung nicht lange hält«, wandte Austin sich kurz an Trout und sah dann wieder Logan an. »Schuldig im Sinne der Anklage, Kapitän. Paul und ich gehören zum NUMA-Team für Sonderaufgaben.«
    Logan sah zur Tür. »Wir haben gar keine Kampfgeräusche gehört. Wurde das Schiff geentert?«
    Austin und Trout warfen sich amüsierte Blicke zu. »Da muss ich Sie leider enttäuschen«, sagte Kurt. »Die Delta Force hatte anderweitig zu tun, also sind wir allein gekommen.«
    »Ich verstehe nicht ganz. Wie…?«
    Austin unterbrach ihn. »Das erklären wir Ihnen, nachdem wir von diesem Schiff geflohen sind.«
    Er bedeutete Trout, die Tür ein Stück zu öffnen und ihren Rückzug vorzubereiten. Abermals war der Gang menschenleer.
    Mit Paul an der Spitze und Kurt am Ende der kleinen Kolonne folgten sie dem Korridor zur Treppe, als würden sie die Gefangenen eskortieren.
    Gleich darauf sollte diese Vorsichtsmaßnahme sich auszahlen, denn sie stießen auf einen einzelnen Wachposten, der mit geschulterter Waffe in ihre Richtung kam. Aus der nachlässigen Haltung des Mannes schloss Austin, dass er sich auf dem Rückweg in sein Quartier befand. Der Posten sah Trout und runzelte die Stirn, als würde er sich fragen, wieso ihm ein Besatzungsmitglied von solch imposanter Statur noch nie aufgefallen war. Der Kapitän blieb unschlüssig stehen.
    Austin hätte den Fremden erschießen können, aber er zog es vor, möglichst unbemerkt zu bleiben. Daher hakte er einen Fuß um Logans Knöchel und gab dem Kapitän einen Stoß. Logan fiel auf Hände und Knie. Die Verwirrung des Wächters verwandelte sich in Belustigung. Er brach in schallendes Gelächter aus und sagte etwas auf Russisch. Als Austin dem Kapitän daraufhin einen leichten Tritt in den Hintern verpasste, lachte der Mann aufs

Weitere Kostenlose Bücher