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Flammendes Eis

Flammendes Eis

Titel: Flammendes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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spiegelte. »Ich glaube, ich habe so etwas mal bei
Akte X
gesehen. Damals wurde ein Mensch gewaltsam von Außerirdischen entführt.«
    »Ich lerne gern neue Leute kennen«, sagte Austin und verfolgte, wie der Streifen erst zu einem langen, schmalen Rechteck und schließlich zu einem Quadrat aus hellem Licht wurde.
    Die vertikalen Schubdüsen des Boots surrten auf, und die
NR-I
stieg gemächlich in das Schiff empor. Noch bevor sie die Wasseroberfläche durchstieß, ließen Austin und Trout sich von der Außenhülle gleiten und schwammen in einen dunklen Bereich zwischen den Lichtkegeln der Scheinwerfer des Beckens. Dort am Rand steckten sie vorsichtig die Köpfe aus dem Wasser und verschafften sich im Schutz des Schattens einen Überblick. Das Becken war ungefähr sechzig Meter lang und halb so breit. Auf beiden Seiten verliefen Stahlgitterstege, auf die kurze Treppen führten.
    Am Geländer lehnten Männer in Overalls und sahen die
NR-I
aus dem Wasser auftauchen. Dann setzte sich mit lautem Knirschen die Bodenluke der riesigen Kammer in umgekehrter Richtung in Bewegung. Von der Decke sanken Ketten mit großen Stahlhaken herab. Eine Tür in der Seitenwand öffnete sich, mehrere Taucher mit Neoprenanzügen sprangen ins Wasser und schoben breite Bügel unter den Bug und das Heck des U-Boots. Die Haken wurden an den Enden dieser Bügel eingeklinkt, und starke Winden hoben die
NR-I
in die Höhe, ähnlich wie der Flaschenzug in einer Autowerkstatt, der bei der Montage kompletter Motoren benutzt wurde.
    Das Hydrauliktor rastete unüberhörbar ein und schloss das Meer endgültig aus. Unsichtbare Pumpen saugten das Wasser ab und leerten das Becken innerhalb weniger Minuten. Dann wurde das U-Boot wieder abgesenkt, und Scharen von Männern eilten über die Stufen auf den rutschigen Boden der Kammer hinab.
    Während einige von ihnen Algen und zappelnde Fische beseitigten, befestigten andere dicke Trossen an der
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und stützten sie zusätzlich mit Balken ab, damit sie bei starkem Seegang nicht verrutschen konnte. Leistungsstarke Ventilatoren bliesen Frischluft herein.
    Als die Pumpen anliefen, waren Austin und Trout eine Leiter emporgeklettert und hingen nun über dem Becken. Das Gewicht der Tauchausrüstung zerrte an ihren Armen und Fingern.
    Während sie sich in den Schatten drückten, lehnten die Männer unter ihnen im grellen Scheinwerferlicht eine Stiege an das U-Boot. Die Turmluke öffnete sich, und ein weißbärtiger Mann kam zum Vorschein. Er trug einen Revolver am Gürtel und entsprach der Beschreibung, die Ensign Kreisman ihnen von Pulaski geliefert hatte, dem angeblichen Wissenschaftler und späteren Entführer der
NR-I
.
    Die nächsten beiden Personen stiegen aus. Austin erkannte Kapitän Logan und den Steuermann des Boots, deren Fotos man ihm gezeigt hatte. Ihnen folgten mit harten, unbewegten Mienen vier Männer, deren großkalibrige Waffen sie als Wachposten auswiesen. Logan und sein Kamerad wurden die Stufen hinaufgestoßen und weggeführt. Als Letzte verschwanden die Reinigungstrupps mit ihren Säcken voller Abfall. Die Scheinwerfer gingen aus, und nur noch der schwache Schimmer der Notbeleuchtung erhellte die Kammer.
    »Was jetzt?«, fragte Trout.
    »Wir haben die Wahl. Nach oben oder nach unten.«
    Paul warf einen Blick in die Dunkelheit zu ihren Füßen, packte dann die nächste Sprosse und stieg nach oben. Die Ausrüstung schien mit jedem Schritt schwerer zu werden, doch zum Glück stießen sie schon nach etwa sechs Metern auf einen schmalen Vorsprung. Ächzend zog Trout sich über das Geländer und streifte die Pressluftflaschen und den Bleigürtel ab.
    Dann half er Austin, und schließlich saßen sie beide keuchend am Boden.
    Kurt lehnte sich an die Bordwand zurück und holte die Bowen aus ihrer wasserdichten Verpackung. Trout hatte eine Schweizer SIG-Sauer mitgenommen, eine 9mm-Automatik. Der kurze Vorsprung, auf dem sie saßen, stieß im rechten Winkel auf einen der Gitterstege. Von dort aus gelangten sie in einen hell erleuchteten, menschenleeren Gang mit einer geräumigen Nische. Darin befand sich ein glänzendes, weißes, kuppelförmiges Gebilde mit kleinen seitlichen Bullaugen. Sie erkannten sofort, dass es sich um eine Dekompressionskammer handelte.
    Nachdem sie sich vergewissert hatten, dass niemand im Innern saß, holten sie ihre Tauchausrüstung und versteckten sie dort. Auch ihre Neoprenanzüge blieben in der Kammer zurück.
    Ein kurzes Stück weiter stießen sie auf einen Umkleideraum, in dem

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