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Flammendes Eis

Flammendes Eis

Titel: Flammendes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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an einer dicken Stange die tropfnassen Anzüge der Taucher hingen, die das U-Boot festgezurrt hatten. Austin interessierte sich mehr für die ordentlich zusammengelegten Overalls in einem Regal neben den Spinden. Paul und er suchten sich jeweils ein passendes Exemplar aus.
    Mit einer Körpergröße von zwei Metern und drei sowie einem Gewicht von hundertzweiundzwanzig Kilogramm stieß Trout dabei auf die üblichen Schwierigkeiten. Die Beine seiner Uniform reichten ihm nur bis knapp über die Knöchel, die Ärmel bis zur Mitte der Unterarme.
    »Wie sehe ich aus?«, fragte er.
    »Wie eine sehr große Vogelscheuche. Davon abgesehen müsste es dir gelingen, jeden Beobachter für mindestens zehn Sekunden zu täuschen.«
    Er zog etwas den Kopf ein. »Und wie ist das?«
    »Jetzt siehst du wie Quasimodo aus.«
    »Dein Haar ist auch nicht gerade unauffällig. Hoffentlich treffen wir nur auf Halbblinde. Was nun?«
    Austin nahm eine Baseballmütze von einem Stapel, warf sie Trout zu, setzte sich selbst eine auf und zog den Schirm tief ins Gesicht. »Wir machen einen Spaziergang.«

29
    An einer Kreuzung blieb Austin stehen und starrte die Korridore entlang wie ein verwirrter Tourist. »Verdammt«, sagte er. »Ich glaube, wir haben uns verirrt.«
    »Wir hätten eine Spur aus Brotkrumen hinterlassen sollen«, sagte Trout reumütig.
    »Das hier ist kein Lebkuchenhaus, und wir sind nicht Hänsel und… Hoppla!« Austin deutete auf eine Tür zu seiner Linken. Er hatte das Klicken eines Schlosses gehört.
    Trout wollte zurückweichen, aber Austin packte ihn am Arm.
    »Zu spät«, flüsterte er. »Tu so, als würden wir dazugehören.« Er beugte sich über ein Klemmbrett, das er aus dem Umkleideraum mitgenommen hatte, und behielt eine Hand dicht neben dem Revolver unter seiner Uniform. Trout ließ sich auf ein Knie nieder, öffnete die Schnürsenkel und band sie langsam wieder zu.
    Die Tür ging auf, und zwei Männer traten hinaus. Austin blickte kurz hoch, lächelte ihnen freundlich zu und vergewisserte sich, ob sie Waffen trugen. Die Männer waren von unterschiedlicher Statur, wirkten jedoch beide wie bebrillte Wissenschaftler. Sie unterhielten sich angeregt und bogen um eine Ecke. Nur einer von ihnen warf Kurt und Paul einen kurzen Blick zu.
    Austin sah ihnen hinterher. »Du kannst wieder aufstehen. Die sahen wie Techniker aus. Wir haben ein ziemliches Problem. Es könnte Tage dauern, dieses Schiff gründlich zu durchsuchen. Je länger wir brauchen, desto wahrscheinlicher wird irgendjemand unsere höchst einfallsreiche Verkleidung durchschauen.«
    Trout stand auf und rieb sich das Knie. »Ganz zu schweigen von der Beanspruchung meiner alten Gelenke. Was machen wir jetzt?«
    Austin starrte an Pauls Schulter vorbei, und sein Stirnrunzeln wich einem Lächeln. »Zunächst mal würde ich vorschlagen, dass du dich umdrehst.«
    Als Trout die Schautafel an der Wand sah, musste auch er grinsen. Es war ein Lageplan des Schiffs, einmal als Draufsicht, einmal als Querschnitt. »Offenbar sind wir nicht die Einzigen, die auf diesem kleinen Hausboot etwas Hilfe gebrauchen können.«
    Austin nahm den Plan genau in Augenschein und zeigte auf einen roten Punkt, der ihren gegenwärtigen Standort markierte.
    »Nicht weit von hier liegt eine Sperrzone. Lass uns mal nachsehen, was da versteckt werden soll. Wegen der Zutrittsbeschränkung werden dort vielleicht auch weniger von Razows Halsabschneidern herumlaufen.«
    Seine Worte waren kaum verklungen, als er einige raue Männerstimmen hörte, die sich ihnen näherten. Ohne zu zögern ging Austin zu der Tür, aus der die beiden Wissenschaftler zum Vorschein gekommen waren, und drehte den Knauf. Es war nicht abgeschlossen, und er winkte Trout hinein. Der Raum war dunkel, aber es roch nach Chemikalien, also handelte es sich vermutlich um ein Labor. Leise schloss Kurt die Tür bis auf einen schmalen Spalt. Nach wenigen Sekunden kamen zwei stämmige, mit Maschinenpistolen bewaffnete Posten vorbei und gingen den Flur hinunter. Kurt schaltete kurz eine Wandlampe ein und erkannte, dass sie sich tatsächlich in einem Laboratorium befanden. Dann sah er ein weiteres Mal draußen nach, und da niemand mehr zu hören war, schlichen sie sich zurück auf den Korridor.
    Er wies auf einen Gang zur Rechten. Vorsichtig folgten sie seinem Verlauf und stießen auf eine Tür. Austin bemühte seine seit CIA-Tagen eingerosteten Russischkenntnisse, um die kyrillische Aufschrift zu entziffern. UNBEFUGTER ZUTRITT VERBOTEN. Er

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