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Flammendes Eis

Flammendes Eis

Titel: Flammendes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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abgetaucht war. Das dunkle aufgewühlte Meer kam ihnen wie das Innere der Hölle vor.

36
    Petrows Führungsmann, ein Riese, den Austin insgeheim Tiny getauft hatte, trat vor und hieb dem Posten den hölzernen Kolben seines AKM an den Kopf. Der Kerl brach sofort zusammen. Mehrere Gestalten liefen auf sie zu. Jemand schaltete eine Taschenlampe ein und richtete sie genau auf Austin. Ein AKM bellte auf. Bei einer Kadenz von sechshundert Schuss pro Minute war auch ein so kurzer Feuerstoß tödlich, vor allem aus nächster Nähe.
    Die Taschenlampe rutschte über das Deck, doch mehr als dieses kurze Aufflackern brauchten Razows Männer nicht, um Anzahl und Position der Angreifer einzuschätzen. In der Dunkelheit blitzte Mündungsfeuer auf. Alle gingen in Deckung.
    Im Stroboskopeffekt der Salven sah es so aus, als würden sich Petrows Männer in Zeitlupe bewegen.
    Austin und Zavala warfen sich bäuchlings aufs Deck und rollten in den Schutz eines Pollers. Kugeln zischten über sie hinweg oder prallten als Querschläger von dem großen stählernen Pilz ab. Austin zog die Bowen und feuerte auf einen Schatten, ohne erkennen zu können, ob er jemanden getroffen hatte. Zavala wehrte sich mit seiner Heckler&Koch. Die Feuerstöße kamen nun ungleichmäßiger, was darauf hindeutete, dass Razows Männer sich verteilten.
    »Die wollen uns in die Zange nehmen«, rief Zavala.
    Tiny, der dicht neben ihnen auf dem Bauch lag, winkte ihnen zu. »Los!«, rief er. »Wir halten die Stellung.«
    Austin hatte so seine Zweifel. Die Männer konnten das schmale Deck eine Weile verteidigen, aber genau wie die Spartaner am Thermopylenpass würde man sie letztlich ausmanövrieren. Tiny wies mit ausgestrecktem Daumen über die Schulter. Die Geste bedurfte keiner Übersetzung.
    Verschwindet von hier.
Sie gaben noch ein paar Schüsse ab und wichen auf Knien und Ellbogen zurück, bis sie sich unter dem Davit eines Rettungsboots befanden.
    Da Razows Männer weiterhin ihre letzte Position unter Feuer nahmen, standen Austin und Zavala auf und liefen geduckt zu einer der Türen des Salons. Sie war nicht abgeschlossen. Mit schussbereiten Waffen traten sie ein. Die Kristallleuchter waren dunkel, und nur an der Wand brannten ein paar Lampen. In ihrem gelben Schimmer konnte Austin die Umrisse von Tischen, Stühlen und Sofas erkennen. Er und Joe überquerten die Tanzfläche und hielten inne. Petrows Männer würden in der Nähe sein. Austin rief Petrow über Funk und kündigte ihr Kommen an.
    »Klingt, als hätten Sie in ein Wespennest gestochen«, sagte der Russe.
    »Es ließ sich nicht vermeiden. Ich weiß nicht, wie lange Tiny die Angreifer aufhalten kann.«
    »Sie wären überrascht«, sagte Petrow ruhig. »Kommen Sie raus aufs Deck. Wir geben Ihnen Feuerschutz.«
    Austin beendete den Funkkontakt, öffnete die Tür und trat hinaus. Petrow und seine Leute waren nirgendwo zu sehen.
    Dann lösten sich dunkle Gestalten aus den Schatten. Petrow kam auf Kurt und Joe zu. »Es war sehr klug, nicht unangemeldet herzukommen. Meine Jungs sind ein wenig nervös. Ich habe ein paar auf die andere Seite geschickt. Wir müssten gleich von ihnen hö…«
    Er wurde durch den Explosionsknall mehrerer Granaten unterbrochen. Die Feuerstöße kamen jetzt seltener.
    »Offensichtlich haben meine Männer die Reihen der Gegner gelichtet«, sagte er. »Ich schlage vor, Sie machen sich in Richtung Kontrollzentrale auf den Weg. Benötigen Sie Hilfe?«
    »Falls ja, gebe ich Ihnen Bescheid«, sagte Austin und lief zu einer Leiter, die an einer Wand der Aufbauten nach oben führte.
    »Viel Glück!«, rief Petrow ihm hinterher.
    Austin und Zavala hatten die Hälfte des Wegs zur Brücke zurückgelegt, als die Omega-Teams sich mit erschreckenden Neuigkeiten meldeten. Kurt blieb stehen und teilte Joe mit, was er soeben in seinem Ohrhörer vernahm.
    »Die Bomben wurden ausgeklinkt«, sagte er.
»Alle drei.«
    Zavala hatte die Führung übernommen und stand auf den Sprossen zum nächsten Deck. Er drehte sich um und stieß einen langen spanischen Fluch aus. »Was nun?«
    Als Antwort riss Austin den Arm hoch und zielte auf Zavala, der sofort erstarrte. Die Bowen bellte auf. Das Geschoss zischte nur wenige Zentimeter an Joes Kopf vorbei, so dass er den Luftzug deutlich spüren konnte. Etwas Schweres stürzte von oben herab und landete krachend auf dem Deck. Zavala blinzelte mehrfach, weil das Mündungsfeuer ihn geblendet hatte, und sah nach unten. Der tote Kosak lag mit weit gespreizten Armen und

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