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Flammendes Eis

Flammendes Eis

Titel: Flammendes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Mann kam einen Schritt näher. »Aber Lord Dodson. Für einen achtbaren englischen Gentleman geziemt es sich nicht, einfach so zu lügen.«
    »Sie verschwinden besser von hier. Ich habe bereits die Polizei verständigt.«
    »Na, na! Noch eine Lüge. Nach der kurzen Unterredung mit Ihrer Haushälterin habe ich das Telefonkabel durchgeschnitten.«
    »Jenna? Wo ist sie?«
    »An einem sicheren Ort. Vorläufig. Aber falls Sie nicht bald mit der Wahrheit herausrücken, muss ich die Dame töten.«
    Dodson zweifelte nicht daran, dass der Mann meinte, was er sagte. »Also gut. Was wollen Sie?«
    »Ich glaube, das wissen Sie. Die Krone Iwans des Schrecklichen.«
    »Wie kommen Sie darauf, ausgerechnet ich hätte diese… was war es doch gleich? Irgendeine russische Krone, sagen Sie?«
    »Stellen Sie mit diesem zwecklosen Bluff nicht meine Geduld auf die Probe. Als die Krone sich nicht bei dem Rest des Zarenschatzes an Bord der
Odessa Star
fand, habe ich getan, was jeder erfahrene Jäger tut. Ich habe die Spur zurückverfolgt.
    Bis zur Ankunft in Odessa befand die Krone sich bei der Zarenfamilie, aber die Zarin hatte eine Vorahnung, dass sie und ihre Kinder das Ziel der Reise niemals erreichen würden. Sie wollte für diesen Fall sichergehen, dass die Krone in die Hände eines überlebenden Romanow fallen würde, damit dieser den russischen Thron beanspruchen könnte. Also hat sie die Krone einem englischen Agenten anvertraut.«
    »Das war doch lange vor meiner Zeit.«
    »Natürlich, aber wir wissen beide, dass dieser Agent in den Diensten Ihres Großvaters stand.«
    Dodson wollte widersprechen, aber er konnte erkennen, dass es tatsächlich zwecklos war. Dieser Mann wusste alles. »Die Krone bedeutet mir nichts. Ich gebe sie Ihnen aber nur, wenn Sie versprechen, meine Haushälterin freizulassen. Sie hat nicht die geringste Ahnung von all dem.«
    »Die alte Frau ist mir egal. Bringen Sie mich zu der Krone.«
    »Also gut«, sagte Dodson. »Folgen Sie mir.«
    Er ging durch den Flur voran und öffnete die Türen eines begehbaren Kleiderschranks. Nachdem er diverse Jacken und Mäntel herausgenommen hatte, räumte er Schuhe und Stiefel weg, hob einen Teil des Bodens an und drückte einen Knopf, der darunter verborgen lag. Die Rückwand des Schranks glitt lautlos zur Seite. Dodson schaltete eine Lampe ein und stieg dicht gefolgt von Razow eine steinerne Wendeltreppe hinab. Dann befanden sie sich in einer gemauerten Kammer von knapp fünf mal fünf Metern. In den Wänden steckten rostige Eisenhaken.
    »Dies ist der ursprünglich römische Keller. Hier wurde früher Wein und Gemüse gelagert.«
    »Verschonen Sie mich mit dem Geschichtsunterricht, Lord Dodson. Die
Krone

    Dodson nickte, ging zu zwei der Haken und drehte sie beide im Uhrzeigersinn. »Damit wird das Schloss geöffnet«, erklärte er.
    Dann strich er mit den Händen über die Steine, bis er eine Einbuchtung fand. Er griff hinein, zog daran und öffnete dadurch einen Teil der Wand, der sich als Eisentür erwies, die man mit einer zentimeterdicken Steinschicht verkleidet hatte.
    Dodson trat zurück. »Da ist Ihre Krone. Genau dort hat mein Großvater sie vor fast hundert Jahren verstaut.«
    Die Krone lag auf einem Sockel, der mit rotem Samt bespannt war.
    »Umdrehen und Hände auf den Rücken«, befahl Razow.
    Er verschnürte Dodsons Arme und Beine mit Klebeband und stieß den Engländer zu Boden, so dass dieser mit dem Rücken zur Wand zu sitze n kam. Dann steckte Razow die Pistole ein und griff nach der Krone. Sie war schwerer als erwartet, und er ächzte vor Anstrengung, als er sie fest an sich drückte.
    Das Funkeln der Diamanten, Rubine und Smaragde der gewölbten Krone entsprach dem gierigen Glitzern in Razows Augen.
    »Wunderschön«, flüsterte er.
    »Ich fand sie immer ein bisschen zu protzig«, sagte Dodson.
    »Engländer«
, lautete Razows verächtlicher Kommentar. »Sie sind ein Narr, Dodson, genau wie Ihr Großvater. Weder Sie noch er wussten zu schätzen, welche Macht Sie in Händen hielten.«
    »Ganz im Gegenteil. Mein Großvater wusste, was nach dem Tod der Zarenfamilie drohte: Wäre die Krone wieder aufgetaucht, hätten sich daran ungeahnte Leidenschaften entzündet und zahlreiche Bewerber Anspruch auf den Thron erhoben, legitime und
andere
.« Er sah Razow durchdringend an.
    »Das Ausland wäre darin verwickelt worden. Es hätte einen neuen Weltkrieg gegeben.«
    »Stattdessen haben wir mehr als ein halbes Jahrhundert Kommunismus bekommen.«
    »Dieser

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