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Flammendes Eis

Flammendes Eis

Titel: Flammendes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Stützpunkts in den fünfziger Jahren begonnen. Ein U-2-Spionageflugzeug fotografierte den Ort aus der Luft, und die USA behielten den wachsenden Komplex daraufhin genau im Auge. Das türkische Gegenstück der CIA meldete ständigen U-Boot-Verkehr. Amerikanische Horchposten fanden heraus, dass die Basis der Schwarzmeerflotte in Sewastopol unterstellt war. Die Forschungsstation sollte mit ihren Erkenntnissen die Arbeit der Flotte erleichtern.
    Nach dem Ende des Kalten Kriegs nahmen die militärischen Aktivitäten deutlich ab. Die mittellose neue russische Republik schloss den Stützpunkt ungefähr zur gleichen Zeit, als auch in den USA einige veraltete Armeeeinrichtungen den Betrieb einstellten. Die Forschungsstation wurde aufgegeben. Die CIA hätte viele Millionen Überwachungsausgaben einsparen können, wenn jemand auf die Idee gekommen wäre, mit Kemal und seinen Freunden zu reden. Leider hatte der Türke sich in einem Punkt geirrt, der seinen Cousin das Leben kosten sollte: Die Basis war nicht menschenleer.
    Als die
Turgut
sich rund anderthalb Kilometer vor der Küste befand, bat Austin den Kapitän, vor Anker zu gehen. Kemal rief seinen Leuten einen Befehl zu. Eine Minute später kam das Boot langsam zum Stehen und vibrierte unter dem Rasseln der Ankerkette. Kemal entschuldigte sich und überwachte das Ausbringen der Schleppnetze.
    Zavala kam von der anderen Seite des Boots herüber. Er hatte die Tauchausrüstung vorbereitet.
    Austin musterte die krumme Zigarre zwischen Joes Zähnen.
    »Wie ich sehe, hast du den Humidor des Kapitäns geplündert.«
    »Er hat darauf bestanden. Ich wollte seine Gefühle nicht verletzen.« Zavala nahm den Stumpen aus dem Mund und streckte ihn auf Armeslänge von sich. »Ich glaube, diese Dinger werden aus alten Autoreifen hergestellt, aber man gewöhnt sich an den Geschmack«, sagte er achselzuckend. »Unser Kram ist einsatzbereit.«
    Austin folgte ihm nach backbord, wo das Ruderhaus sie vor neugierigen Blicken vom Festland verbarg. Ordentlich auf dem schmalen Deck ausgebreitet lagen zwei Reihen Zwillingspressluftflaschen, Bleigürtel, Hauben, Handschuhe, Füßlinge und Flossen sowie zwei schwarze Viking-Pro-Neoprenanzüge nach NATO-Standard. Das Sonnenlicht brach sich in den gelben Fiberglasgehäusen zweier Unterwassergleiter Marke Torpedo 2000. Die Batterien dieser raketenförmigen Skooter verliehen ihnen eine Höchstgeschwindigkeit von acht Kilometern pro Stunde und hielten dabei zirka sechzig Minuten durch.
    Kurt und Joe zwängten sich in ihre Anzüge, halfen einander beim Anlegen der Luftflaschen und überprüften jeweils die Ausrüstung des anderen. Dann watschelten sie in voller Montur zur Reling und blieben am Rand des Decks stehen.
    »Noch Fragen, bevor es losgeht?«, erkundigte Austin sich.
    Zavala warf den schwarzen Zigarrenstummel über Bord.
    »Plane den Tauchgang sorgfältig, und halte dich später daran.
    Hinschwimmen, sich umsehen, wegschwimmen. Flexibel bleiben. Improvisieren, falls nötig.«
    Joes lakonische Zusammenfassung hätte für jede von Austin geleitete Mission gelten können. Kurt war fest davon überzeugt, dass ein Plan so einfach wie möglich ausfallen musste. Je komplizierter die Einzelheiten, desto wahrscheinlicher wurde ein Fehlschlag. Aus Erfahrung wusste er, dass sich bei einem dürftigen Kenntnisstand unmöglich alle Situationen vorhersehen ließen. Sein muskulöser Körper wies zahlreiche Narben auf, die Austin nachhaltig daran erinnerten, dass sogar die sorgfältigste Planung nicht vor unerwarteten Ereignissen schützte. Immerhin hatten sie sich als Rückversicherung ihre Waffen und Reservemunition in wasserdichten Taschen vor die Brust geschnallt. Darüber hinaus verfügten sie über Funkgeräte, wenngleich dies im Ernstfall wenig nutzte. Sie drangen in fremdes Staatsgebiet ein. Falls er und Zavala auf Probleme stießen, waren sie auf sich allein gestellt.
    »Eines hast du vergessen«, sagte Austin.
    Zavala schaute sich um. »Gib auf deinen Hintern Acht?«
    »GADHA ist
immer
eine gute Idee. Aber ich habe etwas anderes gemeint: Das hier ist nicht
Mission Impossible
. Wir sind kein Selbstmordkommando. Wir sind bloß zwei neugierige Typen, die mit heiler Haut zurückkommen möchten.«
    »Das passt mir hervorragend«, sagte Zavala. »Ich hänge sehr an meiner Haut.«
    Austin verzog bei diesem Kalauer das Gesicht und signalisierte Kemal mit hochgerecktem Daumen den Beginn des Einsatzes. Er hielt Maske und Brusttasche fest, um sie beim Eintauchen

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