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Flammendes Eis

Flammendes Eis

Titel: Flammendes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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aufmerksam ansah, fuhr er fort. »Man brauchte uns für einen Bergungseinsatz an einem alten versunkenen Frachter. Eine knifflige Fummelei mit dem Greifarm. Dann brachte das große U-Boot uns her. Der Kapitän und der Steuermann blieben bei der
NR-I
, und wir anderen wurden unter der Erde eingesperrt.
    Als man uns heute nach oben schaffte, glaubten wir, wir sollten auf die
NR-I
zurückkehren. Stattdessen hat man uns auf dieses Feld getrieben. Unsere Wächter verschwanden, und diese Cowboys mit den Fellmützen versuchten, uns fertig zu machen.« Er rieb sich erneut den Nacken. »Wer
sind
diese Scheißkerle?«
    Zavala gab Austin ein Signal. »Tut mir Leid«, sagte er.
    »Unsere dreißig Sekunden scheinen vorüber zu sein.«
    Kurt ging zum Fenster, und Joe reichte ihm das Fernglas.
    »Unsere Polospieler sind offenbar uneins«, sagte er lässig.
    Austin beobachtete die Kosaken, die nach wie vor auf dem Feld abwarteten. Einige der Reiter waren abgestiegen und gestikulierten aufgeregt.
    Kurt ließ das Fernglas sinken. »Womöglich tauschen sie bloß Borschtsch-Rezepte aus, aber ich fürchte, sie setzen uns gerade auf die Gästeliste für eine kleine Schnitzeljagd.«
    Zavala verzog das Gesicht, als litte er unter Magenschmerzen.
    »Ich liebe diese Wortspiele. Wie können wir die Einladung ablehnen, ohne ihre Gefühle zu verletzen?«
    Austin kratzte sich nachdenklich am Kinn. »Wir haben mehrere Möglichkeiten. Wir können zum Strand rennen und aufs Meer hinausschwimmen in der Hoffnung, dass unsere fellbemützten Freunde sich noch etwas länger streiten. Oder wir können uns im Bunker verkriechen.«
    »Ich bin sicher, du erkennst das Problem genauso deutlich wie ich«, sagte Zavala. »Falls man uns draußen erwischt, sind wir leichte Beute. Und falls wir uns in die U-Boot-Halle zurückziehen, stehen uns dort nur zwei Tauchausrüstungen zur Verfügung.«
    Austin nickte. »Ich schlage vor, dass wir beides gleichzeitig versuchen. Du und die anderen laufen zum Strand. Ich bleibe hier, und falls die Reiter sich bewegen, locke ich sie in den unterirdischen Stützpunkt, wo sie zu Fuß im Nachteil sein dürften. Dann haue ich auf demselben Weg ab, auf dem wir hineingelangt sind. Wie ein Fisch, der durch ein Loch in einem Netz schlüpft.«
    »Du hättest größere Aussicht auf Erfolg, wenn wir uns gegenseitig Rückendeckung geben könnten.«
    »Jemand muss auf die U-Boot-Besatzung aufpassen. Die Jungs sehen ziemlich fertig aus.«
    Ensign Kreisman war langsam näher gekommen. »Verzeihen Sie, dass ich gelauscht habe. Zu Anfang meiner Dienstzeit wurde ich bei den SEALs ausgebildet. Es war nicht das Richtige für mich, aber ich kann mich noch gut an den Drill erinnern. Ich bringe die Männer hier raus.«
    Austin sah Kreismans entschlossenen Blick und erkannte, dass es reine Zeitverschwendung wäre, sich mit dem jungen Soldaten zu streiten. »Okay, Sie sind am Zug. Laufen Sie zum Strand, und schwimmen Sie los. Ein Fischerboot wird Sie einsammeln. Wir bleiben hier und geben Ihnen so lange wie möglich Deckung. Ich schlage vor, Sie beeilen sich. Joe wird Sie ein Stück begleiten.«
    Falls der Ensign sich wunderte, woher Austin auf einmal ein Wassertaxi zauberte, ließ er es sich nicht anmerken. Er salutierte forsch und rief seine Kameraden zusammen. Dann kletterten sie durch eines der hinteren Fenster nach draußen. Während Zavala die Besatzung zum Strand eskortierte, hielt Austin Wache. Die Kosaken wirkten noch immer desorganisiert. Er nahm sein Funkgerät und rief Kapitän Kemal.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Kemal. »Wir haben Schüsse gehört.«
    »Es geht uns gut. Bitte passen Sie auf, Kapitän. In einigen Minuten werden Sie Männer sehen, die aufs Meer hinausschwimmen. Nähern Sie sich dem Strand, soweit dies gefahrlos möglich ist, und holen Sie die Flüchtlinge an Bord.«
    »Was ist mit Ihnen und Joe?«
    »Wir kehren auf dem ursprünglichen Weg zurück. Ankern Sie vor der Küste, und halten Sie nach uns Ausschau.« Er beendete das Gespräch. Ihm war etwas aufgefallen.
    Als Zavala wenig später zurückkam, stand Austin vor dem Lagerhaus. »Ich bin bis zur Düne mitgegangen. Inzwischen dürften die Jungs im Wasser sein.«
    »Kemal weiß Bescheid.« Er deutete in den Himmel, wo irgendein metallischer Gegenstand das Sonnenlicht reflektierte.
    »Was hältst du davon?« Das Objekt war anfangs so groß wie ein Stecknadelkopf, dann wie ein fliegendes Insekt, und schließlich gesellte sich ein Rotorengeräusch hinzu.
    »Du hast mir nicht

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