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Flammendes Eis

Flammendes Eis

Titel: Flammendes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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erzählt, dass die Kosaken über eine Luftwaffe verfügen.«
    Austin verfolgte den sich nähernden Helikopter mit dem Fernglas. »Oh, verdammt…« In der offenen Tür saß Lombardo mit einer Videokamera. »Dieser zu kurz geratene Schwachkopf.«
    Als Zavala das Fernglas nahm, um ebenfalls einen Blick auf die Maschine zu werfen, flog der Hubschrauber eine Kurve, so dass die andere Seite in Sicht kam. Joe musterte die Gestalt in der Türöffnung, ließ das Glas sinken und warf Austin einen merkwürdigen Blick zu.
    »Du solltest mal deine Augen untersuchen lassen, mein Freund.« Er gab ihm das Fernglas zurück.
    Als Austin diesmal hindurchsah, fluchte er sogar noch lauter.
    Kaelas dunkles Gesicht, umrahmt von windzerzaustem schwarzen Haar, war deutlich zu erkennen. Der Helikopter hatte das Feld fast erreicht. Nach den Erfahrungen der ersten Begegnung hatte das TV-Team den Piloten offenbar angewiesen, genügend Abstand zum Boden zu wahren. Sie konnten nicht wissen, dass die Reiter ihre alten Flinten unterdessen gegen moderne automatische Gewehre eingetauscht hatten. Die Kosaken sahen den Hubschrauber und eröffneten unverzüglich das Feuer. Schon nach wenigen Sekunden stieß der Motor dunkle, ölige Rauchwolken aus. Die Maschine erzitterte wie ein Vogel in einer starken Windbö und fiel vom Himmel.
    Der Rotor drehte sich so langsam, dass man die einzelnen Blätter erkennen konnte, aber es reichte aus, um die Fallgeschwindigkeit zu verringern, und so sank der Helikopter wie ein abgerissenes Blatt zu Boden. Der Aufschlag war hart genug, um die Kufen zu zerstören, aber der Rumpf blieb intakt.
    Gleich darauf taumelten Kaela, Lombarde, Dundee und ein weiterer Mann ins Freie.
    Der Anblick der benommenen Leute ließ die Frustration und Wut der Kosaken wie einen lange untätigen Vulkan zum Ausbruch kommen. Die Männer schwangen sich in die Sättel und hielten in wildem Galopp auf das unglückselige Quartett zu.
    Austins Blut erstarrte ihm in den Adern. Nur noch wenige Sekunden und die Reiter hätten das Ziel erreicht. Es blieb keine Zeit, das Team zu retten. Er lief trotzdem los und spannte den Hahn der Pistole. Kurt war noch ungefähr hundert Meter entfernt, als einige Kosaken plötzlich aus den Sätteln fielen wie Getreide, das von einer riesigen unsichtbaren Sense niedergemäht wurde.
    Die zunächst so entschiedene Attacke geriet ins Stocken, löste sich auf und kam letztlich ganz zum Stillstand. Die Reiter irrten verwirrt umher. Weitere Kosaken stürzten zu Boden.
    Austin bemerkte eine Bewegung am Rand des kleinen Wäldchens jenseits des Feldes. Zwischen den Bäumen tauchten Männer in schwarzen Uniformen auf. Sie rückten langsam und zielstrebig in Richtung der Reiter vor und nahmen sie dabei unter Feuer. Angesichts der erdrückenden Übermacht flohen die Kosaken panisch auf das ferne Unterholz zu.
    Die Männer in Schwarz nahmen schonungslos die Verfolgung auf. Nur einer nicht. Er löste sich von den anderen und kam auf Austin und Zavala zu. Kurt fiel auf, dass der Mann hinkte. Als er näher kam, hob Joe unwillkürlich die Waffe. Austin streckte die Hand aus und drückte den Lauf der Pistole sanft nach unten.
    Ein paar Meter vor ihnen blieb Petrow stehen. Die bleiche Narbe auf seiner Wange hob sich deutlich von der sonnengebräunten Haut ab.
    »Hallo, Mr. Austin. Wie schön, Sie wiederzusehen.«
    »Hallo, Iwan. Sie haben ja keine Ahnung, wie
sehr
ich mich darüber freue.«
    »Doch, ich kann es mir lebhaft vorstellen«, sagte Petrow und lachte fröhlich. »Ich möchte Sie und Ihren Freund zu einem Glas Wodka einladen. Wir können über alte Zeiten und neue Anfänge plaudern.«
    Austin sah Zavala an und nickte. Sie folgten Petrow hinunter auf den Sportplatz.

16
    Juri Orlows hoch aufgeschossene schlaksige Gestalt und sein wacher Verstand ließen Paul Trout an die eigene Jugend bei den Meereswissenschaftlern der Woods Hole Oceanographic Institution zurückdenken. Wie Juri jetzt dort mit einer Hand auf der Ruderpinne am Heck saß, hätte der russische Student genauso gut einer der vielen Fischer sein können, die Trout am Kap Cod kannte. Um das Bild zu vervollständigen, fehlten dem Jugendlichen lediglich eine Baseballmütze der Red Sox und ein großer schwarzer Labrador Retriever.
    Juri hatte sich sofort ans Ruder gesetzt und war ein paar hundert Meter hinausgefahren. Nun hielt er an und ließ den Motor im Leerlauf tuckern.
    »Vielen Dank, dass ich Sie begleiten darf, Dr. Paul und Dr. Gamay. Es ist mir wirklich eine große

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