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Flammenherz (German Edition)

Flammenherz (German Edition)

Titel: Flammenherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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niedrig dosiere, tötet es Caleb nicht. Er wird jedoch so verwirrt und von Sinnen sein, dass er sich nicht mehr gegen meine Zuneigung wehren kann und dann wird es nicht mehr lange dauern, bis ich seine Frau bin.«
    »Aber gib Acht, dass du nicht zu viel davon verwendest, denn er muss am Leben bleiben, um dich zu heiraten. Danach kannst du ihn gerne vergiften.«
    Die Männerstimme flüsterte so leise, dass Sarin angestrengt die Augen schloss, um sich auf jedes einzelne Wort zu konzentrieren. So sehr er sich auch bemühte, es wollte ihm noch immer nicht einfallen, zu wem diese Stimme gehörte.
    Jaxus wurde plötzlich unruhig und wieherte laut. Sarin erschrak so sehr, dass er mit einem lauten Krachen gegen die Holzwand stolperte. Ehe er sich aufrappeln konnte, wurde die Tür geöffnet und er spürte einen dumpfen Schlag am Hinterkopf, dann wurde alles Dunkel.

 
     
     
     
    Es war spät und ich hatte mich bereits schlafen gelegt, als jemand meinen Namen rief.
    »Lady Janet, bitte auf ein Wort, es ist sehr dringend.« Ich erkannte sofort Kalechs Stimme und den hastigen Schritten nach zu urteilen, ging er aufgeregt vor meinem Zelt auf und ab. Verschlafen warf ich mir die Decke um die Schultern und kroch hinaus in die Nacht.
    Es war eiskalt und ich wäre am Liebsten wieder zurück unter meine warme Decke gekrochen, doch als ich Kalechs Gesicht sah, vergaß ich die Kälte. Er war blass und seine Augen waren voller Sorge. Mich überfiel plötzlich eine panische Angst, denn ich spürte, dass etwas Schreckliches geschehen sein musste.
    »Was ist passiert?«, wollte ich wissen und war auf das Schlimmste gefasst.
    »Sarin«, sagte er nur und seufzte. »Er hat mein Pferd genommen und ist ohne ein Wort auf und davon geritten. Lady Janet, hat er Euch irgendetwas erzählt oder eine Andeutung gemacht, was er vorhat?«
    Ich atmete erleichtert auf, als ich begriff, dass niemand tot oder verletzt war.
    »Er hat mir gesagt, dass er etwas Geschäftliches zu erledigen hat und in der Nacht wieder zurück sein wird«, gab ich ihm wahrheitsgemäß zur Antwort.
    »Etwas Geschäftliches?«, wiederholte Kalech ungläubig und rieb sich nachdenklich die Mundwinkel.
    Er schien sich große Sorgen um seinen jüngeren Bruder zu machen, was ich nachvollziehen konnte. Mittlerweile kannte ich Sarin jedoch gut genug, um zu wissen, dass er ein gewitzter Bursche war. Er würde sich nicht leichtfertig in Gefahr bringen. Er war zwar jung und ungestüm, aber für sein Alter erstaunlich klug.
    »Verzeiht mir, dass ich Euch geweckt habe. Ich danke Euch für diese Information. Nun geht wieder schlafen und macht Euch keine Sorgen,« bedankte sich Kalech, drehte sich um und ließ mich in der Dunkelheit allein.
    Ich stand vor meinem Zelt und sah ihm nach, bis die Nacht ihn gänzlich verschluckt hatte. Schulterzuckend kroch ich zurück in mein Zelt. Kalech war sicher nur böse, dass Sarin sein Pferd genommen hatte, ohne ihn vorher um Erlaubnis zu fragen. Ich konnte nur hoffen, dass er deswegen nicht allzu großen Ärger bekommen würde. Dann kroch ich wieder unter die noch warme Decke und drehte mich gähnend zur Seite.
    Bestimmt würde Sarin mich in aller Herrgottsfrühe wecken und die wenigen Stunden, die mir bis dahin blieben, wollte ich nicht damit verbringen, mir unnötige Sorgen zu machen. Ich schloss die Augen und schlief sofort ein.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Sarin rieb sich stöhnend den Kopf und öffnete träge die Augen. Es war stockdunkel und es roch unangenehm modrig und feucht. Wo war er und was war geschehen? Vorsichtig tastete er sich mit den Händen an der glitschigen Steinwand entlang, die hinter ihm lag.
    Nach einiger Zeit fühlte er Holz und stellte fest, dass es sich um eine Tür handelte, die aber verschlossen war.
    Er hämmerte heftig mit der Faust dagegen und rief laut um Hilfe, als sich plötzlich eine kleine Luke auf Augenhöhe öffnete und ein schwacher Lichtschein von außen hereinfiel. Sarin konnte die Silhouette eines Kopfes erkennen, ein Gesicht jedoch war nicht zu sehen, da es im Schatten lag.
    »Gib Ruhe oder du bekommst eine Tracht Prügel«, brummte eine tiefe Männerstimme.
    »Wo bin ich hier?«, wollte Sarin wissen und versuchte einen Blick durch die Öffnung in der Tür zu erhaschen.
    »Im Loch, wo du hingehörst«, raunte der Fremde und schloss das kleine Fenster. Mit einem Mal war es wieder so finster, dass man nicht einmal mehr die Hand vor Augen erkennen konnte. Er rieb sich über den Hinterkopf und versuchte sich

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