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Flammenkinder: Kriminalroman (German Edition)

Flammenkinder: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Flammenkinder: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Kepler
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sich erneut eine Frau.
    »Annahme sachdienlicher Hinweise, was kann ich für Sie tun?«
    Flora weiß nicht, ob es die Frau ist, die wütend auf sie wurde, als sie die Lüge von einem blutigen Messer auftischte.
    »Ich würde gerne mit jemandem sprechen, der den Mord in Sundsvall bearbeitet«, versucht sie es.
    »Sie können erst einmal mit mir sprechen«, erwidert die Stimme.
    »Es war ein großer Stein«, sagt Flora.
    »Ich kann Sie nicht verstehen, sprechen Sie bitte lauter.«
    »Was da in Sundsvall passiert ist … Sie müssen nach einem großen Stein suchen. Auf der Unterseite ist er blutig und …«
    Flora verstummt und spürt, dass aus ihren Achselhöhlen Schweiß herabläuft.
    »Wie kommt es, dass Sie etwas über die Morde in Sundsvall wissen?«
    »Ich habe … jemand hat mir davon erzählt.«
    »Jemand hat Ihnen von dem Mord in Sundsvall erzählt.«
    »Ja«, flüstert Flora.
    Sie hört ihr Herz bis in die Schläfen pochen, und in ihren Ohren rauscht es laut.
    »Sprechen Sie weiter«, sagt die Frau.
    »Der Mörder hat einen Stein benutzt … einen Stein mit scharfen Kanten, das ist alles, was ich weiß.«
    »Wie heißen Sie?«
    »Das spielt keine Rolle, ich will nur …«
    »Ich erkenne Ihre Stimme«, sagt die Polizistin. »Sie haben schon einmal angerufen und von einem blutigen Messer gesprochen. Ich habe Anzeige gegen Sie erstattet, Flora Hansen … aber vielleicht sollten Sie sich lieber mit einem Arzt in Verbindung setzen – Sie brauchen vermutlich ärztliche Hilfe.«
    Die Polizistin legt auf, und Flora bleibt mit dem Hörer in der Hand sitzen. Als die Einkaufstüte im Flur von alleine umkippt, zuckt sie so zusammen, dass sie den Küchenrollenhalter umstößt.

74
    VOR EINER STUNDE ist Elin Frank nach einer langen und anstrengenden Vorstandssitzung in ihre Wohnung zurückgekehrt.
    Sie stöhnt vor Angst auf, als sie daran denkt, dass sie Valium genommen, dazu Alkohol getrunken und mit dem Fotografen der Vogue geschlafen hat. Sie redet sich immer wieder ein, dass sie sich ablenken musste, dass es ein unbedeutendes Abenteuer war, dass sie das brauchte, dass es lange her war, dass sie Sex hatte. Trotzdem bricht ihr vor Scham der Schweiß aus.
    Sie hat sich in der Küche eine Flasche Perrier geholt und geht in ihrer alten, blassroten Trainingshose und einem verwaschenen T-Shirt mit einem rissigen Bild von Abba durch die Räume. Im Salon bleibt sie vor dem Fernseher stehen, als eine sehr große Frau in einem riesigen Stadion auf eine Hochsprunglatte zuläuft. Elin stellt die Mineralwasserflasche auf den Glastisch, nimmt den Haargummi, den sie um ihr Handgelenk trägt, und bindet ihre Haare zu einem Pferdeschwanz, ehe sie ins Schlafzimmer weitergeht.
    Am späteren Abend wird sie eine Telefonkonferenz mit ihrer Dependance in Chicago leiten, dabei wird sie ein Paraffinbad nehmen und eine Maniküre bekommen. Um acht nimmt sie dann an einem Wohltätigkeitsdiner teil und wird an einem der vorderen Tische sitzen mit dem Vorstandsvorsitzenden von Volvo als Tischherrn. Die Kronprinzessin wird einen Preis aus Geldern des Allgemeinen Erbfonds verleihen und Roxette für die Unterhaltung der Gäste sorgen.
    Sie geht zwischen die hohen Schränke in ihrem begehbaren Kleiderschrank. Das Geräusch des Fernsehapparats nimmt sie wahr, ohne genau hinzuhören, so dass sie nicht bemerkt, dass die Nachrichten anfangen. Sie öffnet einige der Kleiderschränke, und ihre Augen huschen über die Kleidungsstücke. Schließlich entscheidet sie sich für ein grünspanfarbenes Kleid, das Modeschöpfer Alexander McQueen für sie persönlich entwerfen ließ.
    Aus dem Fernseher dringt der Name Vicky Bennet an ihr Ohr.
    Mit pochender Furcht im Körper lässt sie das Kleid zu Boden fallen und kehrt in den Salon zurück.
    Der große Fernsehapparat hat einen schmalen weißen Rahmen, so dass es aussieht, als würde das gestochen scharfe Bild direkt auf die weiße Wand projiziert. Ein Kommissar namens Olle Gunnarsson wird vor einem tristen Polizeipräsidium interviewt. Er versucht, geduldig zu lächeln, aber sein Blick ist gereizt. Er streicht sich über seinen Schnäuzer und nickt.
    »Dazu kann ich auf Grund der laufenden Ermittlungen nichts sagen«, antwortet er und räuspert sich kurz.
    »Aber die Suche mit Tauchern haben Sie abgebrochen?«
    »Das ist richtig.«
    »Heißt das, dass sie die Leichen gefunden haben?«
    »Kein Kommentar.«
    Das Licht des Fernsehers blitzt im Raum auf, und Elin starrt auf die Bilder von der Bergung des stark

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