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Flammentochter (German Edition)

Flammentochter (German Edition)

Titel: Flammentochter (German Edition)
Autoren: Verena Rank
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antwortete sie grinsend. „Er dachte , ich schlafe noch.“
    Sie erzählte Aries, unter welchem Vorwand sie hergekommen war. „Ohne Geissraute und Bockshornklee brauche ich heute gar nicht nach Hause kommen“, stellte sie heiter fest .
    „Das dürfte kein Problem sein“, erwiderte Aries. „Damit kann ich dienen.“
    Sie gingen eine Weile nebeneinander her und Arvinja vergaß völlig, dass sie sich im gefährlichen Schimmerwald befand . Im Moment wirkte alles so friedlich und ruhig. Sie fühlte sich wohl in Aries` Gegenwart und spürte, dass es ihm genauso ging. Aus unerfindlichem Grund war er ihr überhaupt nicht fremd, obgleich sie ihn gerade erst kennengelernt hatte. „Bockshornklee wächst dort drüben, siehst du?“ Aries unterbrach ihre Gedanken und zeigte auf eine Stelle in einiger Entfernung .
    „Oh mein Gott, das ist ja mehr als ich je erwartet hätte!“ Arvinja rannte los, völlig begeistert von der üppigen Pracht der magischen Pflanzen. Sie bemerkte die Gefa hr nicht sofort. E rst als Aries ihr eine Warnung zurief, hielt sie inne.
    „Rühr dich nicht von der Stelle ! “, zischte Aries eindringlich . Arvinja wagte nicht zu atmen, aus den Augenwinkeln sah sie etwas Großes , Dunkles , das sich ihr näherte. Sie riskierte einen Blick und schluckte. Es war ein Wolf. Er war nicht übermäßig groß, aber dafür offensichtlich umso angriffslustiger. Sein Fell sträubte sich im Nacken, an seinen Lefzen lief ihm der Speichel hinunter und tropfte auf den Boden. Arvinja spürte, wie das Feuer an ihr nagte. Die Flammen fraßen sich durch ihre Adern und schlugen gegen ihre Knochen, bereit, jeden Moment auszubrechen. D ie Furcht lähmte ihre Sinne, sie war kaum fähig , einen klaren Gedanken zu fassen . Aries und sie befanden sich in größter Gefahr und sie musste handeln . Plötzlich ging alles so schnell, dass sie gar nicht wusste, wie ihr geschah. Der Wolf setzte zum Sprung an, seine scharfen Reißzähne blitzten auf. Arvinja stolperte zurück und fiel, die Hand zur Abwehr erhoben. Ein Feuerball schoss aus ihrer Handfläche und streifte den Kopf des Wolfes . Er hielt inne und fast im selben Augenblick traf ihn ein Pfeil in die Schulter. Das Tier jaulte auf, wand sich auf dem Boden und versuchte vergeblich, den Pfeil mit dem Maul herauszuziehen. Es roch nach verbranntem Fell. Das Jaulen ging schnell in klägliches Winseln über, bis er schließlich mit eingezogenem Schwanz das Feld räumte. Arvinja blickte zu Aries hinüber. Er hatte den Bogen noch immer gespannt, sein Blick war auf den fliehenden Wolf gerichtet, bis dieser außer Sichtweite war. Dann wandte er sich an Arvinja und ließ den Bogen sinken. Arvinjas Herz kl opfte so hart, dass ihre Brust zu z erbersten drohte , sie schüttelte bestürzt den Kopf.
    „ Das … war knapp “, sagte sie atemlos. Aries kniff die Augen zusammen, seine Mundwinkel verzogen sich zu einem Grinsen.
    „ Das war auf alle Fälle nicht schlecht … Feuermagierin.“ Er streckte ihr die Hand entgegen und half ihr auf.
    Arvinja spürte einen Anflug von Stolz, dennoch winkte sie ab. „Ach , das war doch nur Zufall“, antwortete sie. „Ich weiß auch nicht, warum es diesmal geklappt hat.“
    „ Aber ich weiß es“, antwortete er. „Du wolltest instinktiv die Verantwortung übernehmen – wolltest uns beide verteidigen und hast deine Furcht und Entschlossenheit dabei in magische Energie umgewandelt. Du musst deine Emotionen – ganz gleich welcher Art sie sind – bündeln und voll und ganz in deine Fä h igkeiten legen. Lass dich nicht von deiner Wut oder Angst überwältigen , sondern benutze sie. Die Magie ist in dir und du wirst schnell lernen, sie richtig anzuwenden . I ch bin sicher, dass du bald eine Feuermagierin sein wirst, vor der man sich fürchten muss.“ In seinem Blick lag etwas, das Arvinja nicht beschreiben konnte. Es war etwas, das sie beide verband, ohne dass sie es aussprechen mussten. Sie war so dankbar, dass er in ihr Leben getreten war. Ihre Mutter war in diesem Wald gestorben – nun war es, als hätte ihr Geist Aries geschickt, damit sie ihrer Bestimmung folgen konnte.
     
    Sie sammelten die Kräuter ein , Arvinja zeigte Aries die Aufzeichnungen ihrer Mutter. Er las sich alles durch und nickte anerkennend.
    „Deine Mutter war eine große Heilerin, Arvinja. Sie hat genau gew usst, was sie ta t. Ich glaube, ich brauche dir gar nicht mehr so viel über die Pflanzen und Kräuter erzählen.“
    „Nein, aber über das Feuer“, antwortete sie .
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