Flammentochter (German Edition)
Sternen Hilfe erwarten. In dieser Nacht leuchtete das Sternbild des Zentauren besonders hell.
„Aries! Nein! Sag ihnen, dass du nichts mit ihr zu tun hast! Sie hat dich verhext!“ Sein vor Hass verzerrter Blick traf Arvinja. „Du Hexe !“, stieß er hervor, ein animalisches Wutgeschrei drang tief aus seiner Kehle. „Du allein solltest dafür büßen!“ Arvinja blickte in dieselben türkisfarbenen Augen, wie sie Aries hatte und wusste, dass er in gewisser Weise Recht hatte. Hätte sie doch niemals diesen verfluchten Wald betreten!
„Nein, Cygnus“, warf Aries verzweifelt ein . „ Es tut mir so l eid, dass ich dir nichts von ihr erzählt habe. Ich hatte Angst, wie du reagieren würdest. Ich … ich liebe sie. Und es ist nichts Falsches daran. Nur der Tod kann uns trennen! “ Er sah zu Arvinja hinüber, tiefe Trauer und Verzweiflung standen in sein Gesicht geschrieben. „ Verzeih mir , Liebste.“
Ein entrüstetes Raunen ging durch die Zentaurenherde, einige fluchten, andere spuckten auf den Boden.
Arvinjas Kehle wurde so eng, dass sie glaubte, gleich zu ersticken. Ein Schluchzen entwich ihrer Kehle.
„Aries … ich liebe dich!“ Es war das erste Mal, dass sie ihm das sagte und nun sollte es auch das letzte Mal sein.
Cygnus schüttelte ungläubig den Kopf . „Du bist ein Zentaur, Aries! Und du gehörst hierher!“
„Ich habe nie hierher gehört, genauso wenig wie du! Das wissen wir beide. Ich fühle mich den Menschen verbunden.“ Ein erneutes Raunen. Aries war sichtlich verzweifelt, sein Zwiespalt war greifbar.
„Du elender Verräter!“ Das Gesicht des Anführers war vor Hass verzerrt . „Dafür wirst du mit deinem Tod büßen!“
Arvinja wimmerte auf. Ihre Sorge um Aries wuchs bis ins Unermessliche und war jetzt so stark, dass sie endlich spürte, wie das Feuer in ihr aufkeimte . Ihre Blicke trafen sich, Aries türkisfarbene Augen bohrten sich in ihre.
„Arvinja! Lass dich nicht von deiner Angst über wältigen !“ Er sah sie flehend an. „Bitte!“
Gemurmel war zu hören, die Zentauren überlegten wohl, was Aries damit meinte. Arvinja begegnete seinem Blick und versuchte sich trotz ihrer Angst zu konzentrieren. Das war ihre einzige Chance.
‚Du musst deine Emotionen – ganz gleich welcher Art sie sind – voll und ganz in deine Fähigkeiten legen. Lass dich von deiner Wut oder Angst nicht übermannen, sondern benutze sie. Die Magie ist in dir und du wirst schnell lernen, sie richtig anzuwenden. Ich bin sicher, dass du bald eine Feuermagierin sein wirst, vor der man sich fürchten muss ‘
Arvinjas Puls raste, während Lava durch ihre Adern schoss . Niemand würde ihr Aries nehmen!
Ihr Brustkorb hob und senkte sich mit jedem Atemzug schneller und schneller. Flammen züngelten in ihrem Körper und verlangten mit aller Macht danach, frei gelassen zu werden. Das Seil, das sie mit der rechten Hand in Brusthöhe umklammerte, begann plötzlich zu qualmen . Arvinja befand sich wie im Rausch und begann am ganzen Körper zu zittern. Cygnus ‘ entsetzter Blick bedeutete ihr, dass es soweit war. Ihre Augen leuchteten jetzt rot wie Blut , ihr Gesicht war eine verzerrte Maske. In diesem Moment wurde ihr klar, dass sie ihre Gabe nutzen konnte , um Aries und sich zu retten. Das war ihre einzige Chance. Der Gedanke, ihn jetzt zu verlieren, gab ihr den nächsten Energieschub. Sie brüllte wütend auf, i m nächsten Moment löste sich das Seil, fiel zu Boden und ging in Flammen auf. Arvinja w urde eins mit dem Feuer . Sie streckte die Hände nach vorne aus, Feuerbälle tanzten a uf ihren nach oben gerichteten Handflächen.
Ein Aufschrei gellte durch die Herde, jemand brüllte : „Tötet sie! Sie ist eine Feuerhexe!“
Arvinjas geschärfte Sinne sahen den Pfeil kommen, sie schickte einen Feuerball aus und verbrannte ihn noch im Flug . Auch ein zweiter und dritter Pfeil gingen in Flammen auf, bevor sie ihr Ziel treffen konnten .
„Bindet Aries los, oder ich werde alles in Brand stecken , d as sich bewegt!“ Ihre Stimme klang nun fest und bedrohlich , sie fühlte sich mächtig und stark wie nie zuvor . Einer der Wächter hob den Bogen, doch er kam nicht mehr dazu, einen Pfeil auf Arvinja abzuschießen. Ein Feuerball schoss aus ihrer Hand und traf ihn mitten in die Brust, wo er ein schwarzes Brandloch hinterließ. Er brüllte auf und sank auf die Vorderläufe. Sein Bogen und der Pfeil fielen zu Boden, als er die Hände gegen seine Brust presste. Die Luft war erfüllt vom Gestank nach verbranntem
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