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Flammenzungen

Flammenzungen

Titel: Flammenzungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Administrator
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schon morgen die Welt wieder rosig aussehen würde. Hatte sie nicht. Amy hatte Wochen gebraucht, um über Matt Lieberman hinwegzukommen.
    „Tust du nicht.“
    „Nein, du hast recht“, gab sie zu und nestelte am Verschluss ihrer Handtasche. „Aber Nabil.“
    Lorcan schnaubte. „Ausgerechnet er.“
    „Euch verbindet mehr, als du denkst. Er hat auch seine“, es fiel ihr schwer, diese Worte zu verwenden, „große Liebe verloren.“
    „Kimora war nicht meine große Liebe“, warf er ein und strich mit seinen Fingerknöcheln ihren Oberarm hinab. „Es war nur eine kurze Schwärmerei.“
    Amy musste sich räuspern, um fortfahren zu können. „Marnie verschwand letzten Sommer.“
    Sein Blick wurde hellwach. „Wurde ihre Leiche ebenfalls nie gefunden?“
    Amy winkte ab. „Sie hatte sich in New Orleans nie wohlgefühlt. Wahrscheinlich ist sie einfach auf und davon, weil sie es im schwülheißen Mississippidelta nicht mehr aushielt. Skyler glaubt das. Sie hat alles zurückgelassen, bis auf ihre Papiere.“
      „Und wovon geht Nabil aus?“
    „Dass sie zurück in ihre Heimatstadt Seattle ging.“ „Ohne sich von ihm zu verabschieden und ihre Sachen mitzunehmen? Klingt ziemlich abwegig, wenn du mich fragst.“ Mit gespreizten Fingern kämmte Lorcan sein Haar zurück und legte unabsichtlich das Zeichen hinter seinem Ohr frei. „Oder als würde er ihr Verschwinden herunterspielen.“
    Beim Anblick des Shamrock setzte ihr Herz einen Schlag aus. Aber hier, in der Öffentlichkeit, fühlte Amy sich sicher. Es war Zeit, einige Dinge zu klären. „Was bedeutet das Kleeblatt?“
    Zuerst zog er seine Brauen zusammen, dann erhellte sich sein Blick. „Ach, das vergesse ich immer wieder. Es ist schon so lange da. Gavin und ich haben es uns vor fünfzehn Jahren gegenseitig mit einem Zirkel eingeritzt.“
    „Gehört ihr beide zur Arischen Bruderschaft?“, fragte sie leise. Ihre Hände krampften sich um ihre Tasche.
    „Wie bitte?“ Erstaunt weiteten sich seine Augen. Dann legte er seinen Kopf in den Nacken und lachte. „Das Shamrock ist das inoffizielle Nationalsymbol unserer Heimat. Unsere Familien stammen beide aus Irland.“
    Sie errötete heftig. „Daher stammt also dein seltsamer Name.“
    „Seltsam? Pass auf, was du sagst.“ Seine Stimme bekam diesen erotischen Unterton, der ihre Lust jedes Mal aufs Neue anfachte. „Wir waren jung, hatten getrunken und waren felsenfest davon überzeugt, dass unsere Freundschaft ewig halten würde. Anstatt Blutsbrüderschaft zu feiern, entschieden wir uns für das Kleeblatt. Dumm, nicht wahr?“ Sie entspannte sich. „Nein, wunderschön, aber auch traurig.“
    „Hätten wir damals gewusst, dass wir einmal Feinden...“ Er beendete den Satz nicht. Seine Kiefer mahlten. „Ist es wirklich Feindschaft?“
    „Bis Kimora verschwand, hatte er mir nie einen Vorwurf gemacht. Er wusste, dass sie mit mir fremd gegangen war, reichte aber weder die Scheidung ein, noch warf er mich aus der Firma oder verbannte mich aus seinem Leben. Er tat einfach das, was er immer tat, als wäre alles im Lot. Sein Inneres muss dagegen eine einzige große Wunde gewesen sein.“ Lorcan stieß mit der Faust gegen seine Schläfe, als wollte er sich selbst boxen. „Mein Gott, was bin ich für ein Arschloch gewesen!“
    „Könnte er nicht für das Verschwinden seiner Ehefrau verantwortlich sein?“
    Nach einer Weile sagte er: „Nein“, hatte aber zu lange überlegt, als dass Amy ihm dieses klare Statement abnahm. „Eifersucht ist eins der häufigsten Mordmotive.''
    „Ich traue ihm ein Verbrechen nicht zu.“ Er schüttelte den Kopf, hielt dann jedoch inne. „Aber das hat er bestimmt auch über mich gedacht und seine Meinung geändert, als ich verhaftet wurde.“
    „Ist es nicht vielmehr so, dass du ihn nicht als Mörder sehen möchtest?“ Genauso wie sie an Lorcans Unschuld glauben wollte. „In deiner Welt bist du der Böse und er der arme gehörnte Ehemann. Aber vielleicht hat er die Rollen heimlich getauscht und dir und Kimora heimgezahlt, dass ihr ihn hintergangen habt.“
    Nachdenklich schwieg er.
    „Gavin wusste, dass die Beweise in deine Richtung wiesen. Indem er die Leiche seiner Ehefrau wegschaffte und vielleicht den Cops einen Wink gab, sodass du zum Hauptverdächtigen wurdest, schlug er zwei Fliegen mit einer Klappe.“
    „Schon möglich“, räumte er ein und rieb die Handflächen aneinander. „Vielleicht gibt es aber auch einen dritten Mann.“
    „Einen weiteren Liebhaber?“ Diesen

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