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Flandry 1: Im Dienst der Erde

Flandry 1: Im Dienst der Erde

Titel: Flandry 1: Im Dienst der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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herzergreifend hoffte, etwas für Mutter Terra zu leisten, und gleichzeitig von allem, was er auf Merseia sah, tief beeindruckt war. Wenn ihm momentan ironisch zumute war, gestand er sich ein, dass er eigentlich kaum etwas zu spielen brauchte.) Auf niedrigerer Bewusstseinsebene öffnete die Begeisterung dem Sinneseindruck Tür und Tor.
    Erneut wurde ihm der Hintergrund bewusst. Sie saßen, wobei er eine Bank für sich allein hatte, in einer marmornen Laube, die mit komplizierten Arabesken verziert war und als Dach eine Zwiebelkuppel besaß. Krüge mit bitterem Bier standen vor ihnen. Merseianisches Essen und Trinken waren nahrhaft für einen Menschen und schmeckten oft ausgezeichnet. Sie hatten dieses Restaurant auf einer Hügelkuppe (das zugleich ein Schrein war, unterhalten von den Anhängern eines sehr alten Glaubens) der Sicht wegen aufgesucht, und um sich nach einem Rundgang durch Dalgorad auszuruhen. Diese Gemeinde schmiegte sich unter ihnen an die Hügelflanke, halb verborgen von schwach leuchtenden Pflanzen und tiefgrünen Farnen: einige wenige kleine moderne Gebäude und zahlreiche ausgehöhlte Bäume, die unzählige Generationen einer zivilisierten Gesellschaft beherbergt hatten. Jenseits des Flughafens lag ein roter Sandstrand. Ein Meer so blau, dass es bald schwarz erschien, warf Brecher ans Ufer; von einem Wind getragen, der nach Zimt roch, drang ihr Donnern schwach an Flandrys Ohr. Mit subtropischer Glut stand Korych über ihnen am Himmel, aber dennoch waren die Monde Wyntha und Lythyr gespensterhaft zu erkennen.
    Innere Eindrücke: Muskeln in Schenkeln und Bauch straff angezogen, Blut pocht in den Ohren, Kältegefühl an den Handflächen. Kein Empfinden übermäßigen Gewichts; die Anziehungskraft Merseias lag nur wenige Prozent oberhalb der auf Terra. Luft, Wasser, Biochemie, pflanzliches und tierisches Leben zeigten enge Parallelen zu den Bedingungen, unter denen sich der Mensch entwickelt hatte. Nach den Maßstäben beider Welten war die jeweils andere sehr schön.
    Was die beiden Spezies zu Feinden machte? Sie hielten Ausschau nach genau den gleichen Grundstücken.
    »Also hatte Runei mit den ursprünglichen Fahrten nach Starkad nichts zu tun?«, erkundigte Flandry sich weiter.
    »Nein, Weitblickender. Wir haben jenseits von Rigel vermessen.« Lannawar griff nach seinem Bierkrug.
    »Ich könnte mir aber vorstellen«, setzte Flandry nach, »dass sich die Weltraumerkunder von Zeit zu Zeit zusammengesetzt haben, in einem Gasthaus etwa, um Geschichten auszutauschen.«
    »Aber ja, sicher. Was sonst? Es sei denn natürlich, dass man uns gesagt hat, wir sollen die Klappe halten darüber, wo wir gewesen sind. Es ist einfach, Weitblickender, das können Sie mir glauben, wenn man mit ’ner viel besseren Geschichte prahlen könnte, nur dass die Flotte sie eben zum Geheimnis erklärt hat.«
    »Trotzdem müssten Sie doch viel über die Region um Beteigeuze gehört haben.«
    Lannawar hob den Humpen, weshalb er Tachwyrs finstere Miene nicht sah. Dennoch verlor er dadurch den Faden, und der Offizier packte sicher und geschickt das ausgefranste Ende.
    »Interessieren Sie sich denn wirklich für Raumfahrergarn, Ensign? Ich fürchte, etwas anderes hat unser guter Yqan Ihnen nicht zu bieten.«
    »Nun, jawohl, Mei, ich interessiere mich für alles, was mit dem Beteigeuze-Sektor zusammenhängt«, antwortete Flandry. »Schließlich grenzt er an unser Imperium. Ich habe dort bereits gedient, auf Starkad, und ich würde sagen, ich werde wieder dorthin zurückkehren. Deshalb bin ich dankbar für alles, was Sie mir erzählen.« Lannawar holte schon Luft. »Wenn Sie selbst nie dort gewesen sind, Yqan, dann kennen Sie vielleicht jemanden. Ich frage natürlich nicht nach Geheimnissen, nur nach Geschichten.«
    »Khr-r-r.« Lannawar wischte sich den Schaum vom Kinn. »Da gibt es nicht viele. Es hat nicht viele dorthin verschlagen. Sie sind entweder wieder unterwegs oder tot. Wie der alte Ralgo Tamuar, mein bester Kamerad in der Grundausbildung. Er war viel dort unterwegs. Wie könnte er lügen! Aber er ist im Ruhestand, auf einer Kolonie … welche war das noch gleich?«
    »Yqan Belgis«, sagte Tachwyr ruhig und ohne besondere Betonung, doch Lannawar erstarrte. »Ich halte es für das Beste, wir lassen das Thema ruhen. Die Lage auf Starkad ist eine sehr unglückliche. Wir versuchen, mit unserem Gast freundschaftlich zu verkehren, und ich hoffe, wir haben damit Erfolg, doch auf dem Streitpunkt herumzureiten, erschwert unser

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