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Flandry 1: Im Dienst der Erde

Flandry 1: Im Dienst der Erde

Titel: Flandry 1: Im Dienst der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Verhältnis nur sinnlos.« Mit Häme fragte er Flandry: »Ich nehme an, der Ensign stimmt uns zu, oder?«
    »Wie Sie wünschen«, murmelte der Terraner.
    Verdammt, verdammt, verdammt zur höllischen Potenz erhoben! Er war auf der richtigen Fährte gewesen, das hätte er schwören können. Ihm war beinahe übel vor Enttäuschung.
    Ein paar Schluck Bier besänftigten ihn ein wenig. Es war so dumm von ihm gewesen zu glauben, dass er auf dieser so genannten Dienstreise irgendeine spektakuläre Entdeckung machen würde. (Nun ja, er hatte sich dem einen oder anderen Tagtraum hingegeben, aber das zählte wohl kaum.) Was er nun ans Licht befördert hatte, war … ein Fingerzeig, der darauf hindeutete, dass die ersten merseianischen Expeditionen ins Saxonische Planetensystem etwas Bedeutsames und Eigentümliches auf Starkad gefunden hatten. Infolgedessen hatte sich die Geheimhaltung wie die Glocke eines Kerzenlöschers über den Entdeckungsbericht gesenkt. Offiziere und Besatzungsmitglieder, die die Wahrheit kannten oder vermuteten, verschwanden aus dem Blickfeld. Liquidiert? Nein, wahrscheinlich nicht. Merseianer waren nicht die Ungeheuer mit dem Ameisenstaat, als welche die terranische Propaganda sie hinstellte. Wäre das der Fall gewesen, wären sie nie so weit gekommen oder so gefährlich geworden, wie sie waren. Um einen Raumfahrer zum Schweigen zu bringen, versetzte man ihn in ein anderes Schiff oder in den Ruhestand auf einer abgelegenen Welt, wo er es vielleicht sogar bequem hatte und die er niemals als das Exil erkannte, die sie für ihn war.
    Selbst für den Posten des starkadianischen Standortkommandeurs hatte sich Brechdan mit Vorbedacht einen Offizier gesucht, der keinerlei Vorwissen über seinen Kommandobereich besaß und auch seit Antritt des Kommandos die verborgene Wahrheit nicht erfahren haben konnte. Wie auch? Neben dem Erkundungspersonal, das sanft aus dem Weg geräumt war, wusste im ganzen Universum vielleicht noch ein halbes Dutzend Personen Bescheid!
    Tachwyr hatte offensichtlich keine Ahnung. Seine Kameraden und er standen lediglich unter Befehl zu verhindern, dass Flandry bestimmte Themen ansprach.
    Der Terraner hielt sie, oder zumindest die meisten, für aufrichtig in ihrer Freundlichkeit ihm gegenüber und ihrer ausdrücklichen Hoffnung, die gegenwärtige Krise könne beseitigt werden. Sie waren gute Kerle. Er fühlte sich ihnen stärker verbunden als vielen Menschen.
    Und dennoch dienten sie dem Feind, dem wirklichen Feind, Brechdan Eisenrat und seinem Großen Rat, die irgendetwas Ungeheuerliches in Gang gesetzt hatten. Wind und Brandung klangen Flandry urplötzlich wie das Getöse einer sich nähernden Maschine.
    Ich habe nichts herausgefunden, was Abrams nicht ohnehin schon vermutet, dachte Flandry. Doch ich kann ihm wenigstens eine Art von Beweis vorlegen. Mein Gott! Noch vier Tage, ehe ich zurückkehren und mit ihm sprechen kann.
    Sein Mund war noch immer trocken. »Wie wär’s mit noch einer Runde?«, fragte er.
     
    »Wir machen einen Ausflug«, sagte Abrams.
    Flandry stutzte. »Sir?«
    »Einen kleinen Vergnügungstrip. Finden Sie nicht auch, ich hätte ebenfalls einen verdient? Sagen wir, eine Fahrt in den Gethwyd-Wald; das ist kein Sperrgebiet.«
    Flandry blickte an seinem stämmigen Vorgesetzten vorbei aus dem Fenster über das Gelände. Ein Gartenroboter sirrte an den Rosen entlang. Er versuchte die Mikro-Ökologie aufrechtzuerhalten, die sie benötigten. Ein Sekretär aus der Botschaft stand vor einer der Wohnkuppeln und flirtete gelangweilt mit der Frau des Zweiten Flottenattaches. Dahinter drängten sich die modernen Türme Ardaigs Schulter gegen Schulter brutal in die Luft. Der Nachmittag war heiß und still.
    »Äh … Sir …« Flandry zögerte.
    »Wenn Sie jetzt noch unter vier Augen ›Sir‹ zu mir sagen, dann wollen Sie etwas«, stellte Abrams fest. »Also, schießen Sie los.«
    »Nun, ähm, könnten wir Donna d’Io vielleicht einladen?« Unter dem Blick dieser krähenfüßigen Augen errötete Flandry. Er versuchte es zu unterdrücken, was die Sache nur noch schlimmer machte. »Die Donna … äh … muss sich doch eher einsam fühlen, solange Seine Lordschaft und die Adjutanten fort sind.«
    Abrams grinste. »Ich bin Ihnen wohl nicht schmuck genug, was? Tut mir leid. Es würde einen falschen Eindruck machen. Fahren wir.«
    Flandry starrte ihn an. Er kannte den Mann mittlerweile. Zumindest sah er, wenn ihm etwas Unausgesprochenes auf der Zunge lag. Flandry lief es kalt den

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