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Flandry 3: Rebellenwelt

Flandry 3: Rebellenwelt

Titel: Flandry 3: Rebellenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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in der Regel eine Strafe nach sich.
    Kurz gesagt war der Planet typisch für die Mehrheit derer, die unter terranische Herrschaft gefallen waren. Abgelegen, wie er war, hatte seine Bevölkerung mehr zu gewinnen als zu verlieren; sie sah hauptsächlich die glanzvolle Seite der imperialen Medaille, wo sie noch nicht allzu sehr angelaufen war.
    So jedenfalls war es bis vor zwei oder drei Jahren gewesen.
    Flandry stand auf einem Hügel. Hinter ihm standen fünf Männer, Leibwächter aus seiner Besatzung, und neben ihm Ch’kessa, Erster im Rate der Klansstädte von Att. Ch’kessas Heimatgemeinde lag am Hang, eine Ansammlung sauberer, weißgetünchter, trommelförmiger Häuser, in denen mehrere tausend Personen lebten. Obwohl die Grasdächer spitz waren, bestand jedes aus einem farbenprächtigen Blumengarten. Die Wege zwischen den Häusern waren überall mit einem zähen, moosähnlichen Gewächs ›gepflastert‹, nur dort nicht, wo Obstbäume wuchsen, von denen jeder pflücken durfte, wenn sie Früchte trugen, ohne dass jemand übermäßig nahm. Weiden und kultivierte Felder bedeckten das Tal. Auf der anderen Seite war der Hügel bewaldet.
    Von einer etwas geringeren Schwerkraft abgesehen war Shalmu terrestroid. Die Einzelheiten mochten fremd erscheinen, doch insgesamt sprach der Anblick uralte menschliche Instinkte an: weite Ebenen, hohe Berge, Gischt auf ruheloser See; fleckige Schatten im raschelnden Wald, die unerwartete Schönheit winziger weißer Blüten zwischen alten Wurzeln; der Stolz eines großen, gehörnten Tieres, die einsamen Schreie, die von den Zugvögeln herabdrangen; und die Wesen … Ch’kessas Züge unterschieden sich nicht sonderlich von Flandrys. Haarlose, leuchtend grüne Haut, Greifschwanz, 140 Zentimeter Körpergröße, Einzelheiten des Gesichts, der Füße, der Hände, der inneren Anatomie, die Exotik seines bestickten Wickelkleides, des federgeschmückten Geisterstabes und anderer Paraphernalien – spielte all das wirklich eine Rolle?
    Der Wind schlug um. Auf Planeten wie diesem wirkte die Luft immer viel sauberer als irgendwo auf Terra, und sei es mitten im gewaltigen Privatpark eines Aristokraten. Wo die Maschinen fehlten, sog man mehr Leben in die Lungen. Doch Flandry würgte. Einer seiner Männer musste sich unversehens erbrechen.
    »Deshalb haben wir dem neuen Statthalter gehorcht«, sagte Ch’kessa. Er sprach fließend Anglisch.
    Hügelabwärts säumten einhundert Holzkreuze den Rand der Straße, die zu Tal führte. Die Leichen, die an ihnen festgebunden hingen, waren noch nicht völlig verwest. Unter einem leichtfertig strahlenden Himmel umgaben sie noch immer Aasvögel und Insekten in schwarzen Wolken.
    »Sehen Sie das?«, fragte Ch’kessa besorgt. »Zuerst haben wir uns geweigert. Ich meine nicht die hohen Steuern, die uns der neue Statthalter auferlegt hat. Wie ich höre, hat er das auf der ganzen Welt getan. Er sagte, damit solle bezahlt werden, einer furchtbaren Gefahr zu begegnen. Was für eine Gefahr es ist, hat er jedoch nicht gesagt. Dennoch haben wir bezahlt, denn wir hatten gehört, dass Bomben abgeworfen wurden, wo die Leute protestiert hatten, oder Soldaten mit Fackeln kamen. Ich glaube nicht, dass der alte Statthalter so etwas getan hätte. Ich glaube auch nicht, dass der Kaiser, möge sein Name in alle Ewigkeit nicht verklingen, so etwas zulassen würde, wenn er davon wüsste.«
    Eigentlich, dachte Flandry, behielt es aber lieber für sich, wäre es Josip schnurz egal. Oder auch nicht. Vielleicht würde er sogar Filmaufzeichnungen verlangen und sie sich kichernd ansehen. Der Wind drehte erneut, und Flandry segnete ihn, dass er den Schlachthausgestank in eine andere Richtung trug.
    »Wir haben gezahlt«, fuhr Ch’kessa fort. »Leicht fiel es uns nicht, aber wir erinnern uns noch gut der Barbaren. Dann wurde uns jüngst eine neue Forderung vorgelegt. Wir, die wir Schießgewehre besitzen, sollten Männer stellen. Sie sollten zu Ländern wie Yanduvar geflogen werden, wo die Leute keine Gewehre haben. Sie sollten Eingeborene für den Sklavenmarkt fangen. Ich begreife das nicht, obwohl ich oft gefragt habe. Wozu braucht das Imperium mit seinen vielen Maschinen denn Sklaven?«
    Persönliche Dienste, dachte Flandry, sprach es aber wieder nicht aus. Zum Beispiel der Art, wie Frauen sie leisten. Wir benutzen die Versklavung als eine Strafe für Schwerverbrecher. Aber eine Bedeutung als Institution besitzt sie nicht. Innerhalb des Imperiums gibt es keinen großen Prozentsatz an

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