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Flandry 3: Rebellenwelt

Flandry 3: Rebellenwelt

Titel: Flandry 3: Rebellenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Sklaven. Die Barbaren hingegen zahlen gut für tüchtige Hilfe. Und Transaktionen mit ihnen erscheinen in keiner imperialen Akte, in der sie irgendein arbeitswütiger Computer später einmal entdecken könnte.
    »Fahren Sie fort«, sprach er.
    »Der Rat der Klansstädte von Att hat lange debattiert«, erzählte Ch’kessa. »Wir hatten Angst. Dennoch fanden wir es nicht richtig, so etwas zu tun. Schließlich beschlossen wir, Ausflüchte zu nennen und so viel Zeit zu gewinnen wie möglich, während Boten über Land nach Iscoyn eilten. Dort ist, wie Mylord wissen, die kaiserliche Marineinfanteriebasis. Die Boten sollten beim Kommandeur vorsprechen, auf dass er für uns beim Statthalter ein Wort einlege.«
    Flandry hörte, wie hinter ihm gemurmelt wurde: »Da hol mich doch der Novablitz! Sagt der gerade, dass nicht die Marineinfanterie die Dekrete durchgesetzt hat?«
    »Klar, sicher«, knurrte eine Kehle daneben. »Vergiss mal deine Kneipenschlägereien mit den Kerlen. Die würden bei so einer Schweinerei nicht mitmachen. Das hier haben Söldner gemacht. Und jetzt halt die Fresse, bevor der Alte dich hört.«
    Ich?, dachte Flandry mit fassungslosem Erstaunen. Ich bin hier ›der Alte‹?
    »Ich vermute, dass unsere Boten abgefangen und die Wahrheit ihnen abgezwungen wurde«, seufzte Ch’kessa. »Zumindest sind sie nie wiedergekommen. Statt ihrer erschien ein Legat und forderte uns zum Gehorsam auf. Wir weigerten uns. Truppen kamen. Sie trieben uns zusammen. Einhundert wurden ausgelost und ans Kreuz geschlagen. Wir Übrigen mussten zusehen, bis alle gestorben waren. Drei Tage und drei Nächte hat es gedauert. Eine meiner Töchter war unter ihnen.« Er deutete nach vorne. Ruhig war sein Arm nicht. »Vielleicht können Mylord sie sehen. Dieser kleine Körper, der elfte zu unserer Linken. Er ist schwarz und aufgedunsen, und einiges ist schon abgefallen, aber sie hinkte mir immer lachend entgegen, wenn ich von der Arbeit kam. Sie flehte mich an, ihr zu helfen. Sie schrien alle; trotzdem hörte ich sie genau heraus. Jedes Mal, wenn ich zu ihr wollte, hat mich ein Schockerstrahl gestoppt. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich am Ende freuen würde, sie sterben zu sehen. Wir wurden unter Androhung der Bombardierung angewiesen, die Leichen an Ort und Stelle zu lassen. Ein Flugzeug überfliegt uns von Zeit zu Zeit, um uns zu kontrollieren.«
    Er setzte sich in das wispernde silbrige Pseudogras, legte das Gesicht auf die Knie und schlang den Schweif um den Hals. Seine Finger krallten sich in die Erde. »Danach«, sagte er, »gingen wir auf Sklavenjagd.«
    Flandry stand eine Weile einfach nur da. Er war wütend gewesen über das Grauen, das fortschrittlichere Shalmuaner über die unterlegeneren gebracht hatten. Als er die Karawane zusammengeketteter Gefangener gesehen hatte, war er mit dem Schiff niedergestoßen, hatte den Anführer verhaftet und eine Erklärung verlangt. Ch’kessa hatte dann vorgeschlagen, in seine Heimat zu fliegen.
    »Wo sind die Bewohner Ihres Dorfes?«, fragte Flandry schließlich, denn die Häuser standen leer; kein Rauch drang aus den Schornsteinen, und es war vollkommen still.
    »Sie können nicht in der Nähe dieser Toten leben«, antwortete Ch’kessa. »Sie kampieren weiter draußen und kehren nur zurück, um sich um das Vieh zu kümmern. Und ohne Zweifel sind sie geflohen, als sie Ihr Boot sahen, Mylord, denn sie wussten nicht, was sie von Ihnen zu erwarten hatten.« Er sah auf. »Sie haben gesehen, was geschehen ist. Sind wir wirklich so schlecht? Bringen Sie mich zu meinem Trupp zurück. Uns ist für jeden Sklaven eine Prämie versprochen worden. Wir zahlen davon die Steuern. Ich bekomme mein Geld nicht, falls ich woanders bin, wenn die Karawane den Flugplatz erreicht.«
    »Ja.« Flandry wandte sich ab. Sein Cape flatterte ihm hinterher. »Gehen wir.«
    Wieder eine leise Stimme in seinem Rücken: »Ich hab diesen Scheiß von wegen alle Wesen sind Brüder ja nie gefressen, das weißt du, Sam’l, aber wenn unsere eigenen Xenos schon Angst kriegen, wenn sie eins unserer Boote sehen, dann …«
    »Ruhe«, befahl Flandry.
    Die Gig stieg mit einem Brüllen auf und zog ein Donnergrollen über den halben Kontinent und einen Ozean. Niemand sagte ein Wort. Als sich die Nase zum Dschungel senkte, wagte Ch’kessa sich vor: »Vielleicht möchten Mylord für uns ein Wort einlegen.«
    »Ich werde mein Bestes tun«, entgegnete Flandry.
    »Wenn der Kaiser davon hört, möchte er nicht böse auf die Klansstädte

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