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Flandry 3: Rebellenwelt

Flandry 3: Rebellenwelt

Titel: Flandry 3: Rebellenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Klasse ihn wohl tragen mochten. Ein Name war nur Zierrat, wenn selbst Computer Millionen von Schiffen allein durch die Registrierungsnummer auseinanderhalten konnten.) Die Asieneuve hatte gelegentlich Truppentransportern Geleitschutz gegeben, wenn auf irgendeinem Planeten ein Konflikt losgebrochen war. Einmal war sie in einen Grenzzwischenfall verwickelt worden; ihr Kommandant hatte einen wahrscheinlichen Gefechtsabschuss für sich beansprucht, aber keine ausreichenden Beweise vorlegen können. Davon abgesehen war die Existenz des Schiffes von Routinepatrouillen erfüllt gewesen … die schließlich lebenswichtig waren, nicht wahr?
    Unter diesen Umständen salutierte man nicht, wenn man sich auf dem Gang bewegte. Männer quetschten sich an die Schotten, um Flandry Platz zu machen. Er betrat die Brücke. Sein Erster Offizier führte das Kommando.
    Rovian von Ferra war etwas größer als ein Mensch. Sein samtiger Pelz war mitternachtsschwarz. Sein massiger Schweif, die Krallen an Füßen und Fingern und die Säbelzähne in seinem Mund konnten tödlich zuschlagen; außerdem war er ein Meisterschütze. Das untere Paar seiner vier Arme konnte bei Bedarf die Beine unterstützen. Dann wich sein stiller, geschmeidiger Gang blitzartigen Bewegungen. Bis auf Waffen und Rangabzeichen war er gewohnheitsgemäß nackt. Aufgrund seiner Natur und seiner Erziehung würde er niemals Kommandant werden und wollte es auch nicht. Doch er war tüchtig und beliebt, und man hatte ihm die terranische Bürgerschaft erteilt.
    »Al-s-s-so?«, begrüßte er Flandry. Seine Reißzähne behinderten ihn bei der Aussprache des Anglischen ein wenig.
    Wenn sie allein waren, gaben sich Flandry und er nicht mit Formalitäten ab. Die Rituale der Menschheit amüsierten Rovian nur. »Schlecht«, sagte der Kommandant und erklärte.
    »Wieso schlecht?«, fragte der IO. »Solange es nicht zur Revolte führt …«
    »Denk bloß nicht über die moralische Seite nach. Das würdest du sowieso nicht verstehen. Aber überleg mal die Folgen.«
    Flandry sog an einer Zigarette, sodass sie sich entzündete. Sein Blick suchte die Scheibe Shalmus, wo sie in Tag und Nacht gekleidet unbeschreiblich friedlich am Himmel trieb. »Warum sollte Snelund so etwas tun?«, fragte er. »Sklavenhandel bedeutet einen beträchtlichen Aufwand und ist nicht ungefährlich. Mit gewöhnlicher Korruption würde er schon viel mehr verdienen, als er im Leben jemals verprassen könnte. Er muss also ein weiter gefasstes Ziel verfolgen, ein Ziel, für das er ganze Monde voller Geld braucht. Was aber ist dieses Ziel?«
    Rovian richtete die Chemosensorantennen auf, die den knochigen Kamm seines Schädels säumten. Seine Schnauze zuckte, und seine Augen leuchteten gelblich. »Einen Aufstand zu finanzieren? Er könnte hoffen, es zum unabhängigen Oberherrn zu bringen.«
    »Hm … Nein … Das leuchtet mir nicht ein. Ich bezweifle, dass er so dumm ist. Das Imperium kann Absplitterungen unmöglich hinnehmen. Er müsste vernichtet werden. Wenn nötig würde man sogar Josip beseitigen, um diese Möglichkeit zu eröffnen. Nein, er plant etwas anderes …« Flandry konzentrierte sich wieder. »Beschaff uns eine Patrouillen-Freigabe in einer halben Stunde. Nächstes Ziel: Llynathawr.«
     
    Hyperantriebsschwingungen breiten sich zeitverlustfrei aus, auch wenn die der Naturwissenschaft zugewandten Philosophen sich niemals haben einigen können, was dieses Adjektiv nun genau bedeutet. Leider schwächen die Wellen sich rasch ab. Ganz gleich mit welcher Energiemenge es erzeugt wird, kann ein Signal über eine Distanz von etwa einem Lichtjahr hinaus nicht empfangen werden. Daher sind Raumschiffe, die sich mit Pseudogeschwindigkeit bewegen, auf größere Entfernungen nicht anhand ihrer ›Kielwellen‹ zu orten. Genauso wenig sind aufmodulierte Schwingungen, durch die sich Nachrichten übertragen lassen, schneller als das Licht; und die Unschärferelation macht es unmöglich, sie über Relais zu übertragen, ohne dass sie nicht schon bald zu Kauderwelsch degenerieren.
    Entsprechend war die Asieneuve nur noch zwei Reisestunden von ihrem Ziel entfernt, als sie die Neuigkeiten erhielt. Fleet Admiral McCormac war ins Virgilianische System entkommen. Dort hatte er die Standarte der Rebellion entrollt und sich zum Gegenkaiser ausgerufen. Eine ungenannte Zahl von Planeten hatte sich auf seine Seite gestellt, ebenso ein ungenannter Teil der Schiffe und Männer, die er früher kommandiert hatte. Es hatte bereits bewaffnete

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