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Flandry 3: Rebellenwelt

Flandry 3: Rebellenwelt

Titel: Flandry 3: Rebellenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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selbst.
    »Sie sind ein Streicher, Sir«, sagte sie zu ihm. Er wölbte die Augenbrauen. »Das ist ein aeneanischer Ausdruck«, erklärte sie. »Ein starker, guter Mann … Ocj will sagen, ein Gentleman.«
    Er strich sich über den Schnurrbart. »Ein verhinderter Gentleman vielleicht.« Er setzte sich wieder auf die Koje. Ihre Knie berührten sich. »Keine beruflichen Gespräche beim Essen. Eine abscheuliche Perversion, so was.« Sie zuckte unwillkürlich zusammen. »Hätten Sie gerne Musik?«, beeilte sich Flandry zu fragen. »Mein Geschmack ist eher plebejisch, aber ich habe mir sorgsam beigebracht, was man gemeinhin für hohe Kunst hält.« Er betätigte eine Wahlvorrichtung. Eine kleine Nachtmusik ertönte in vollem Glanz.
    »Das ist wunderschön«, sagte sie, nachdem sie zu Ende gegessen hatte. »Terranisch?«
    »Älter als die Raumfahrt. Dieser Tage ist es große Mode im inneren Imperium, eine Liebhaberei für Altertümer zur Schau zu stellen, alles Mögliche Wiederaufleben zu lassen, ob Fechten oder Allemands … äh, das eine ist ein Sport mit Schwertern und das andere eine Art von Tanz. Eine wehmütige Sehnsucht nach pittoreskeren Zeiten, die weniger grausam und kompliziert waren. Nicht dass sie es wirklich gewesen wären, da bin ich mir sicher. Ihre Probleme sind heute nur endgültig begraben.«
    »Und unsere müssen wir noch unter die Erde bringen.« Sie leerte die Tasse und knallte sie auf den leeren Teller. »Wenn sie nicht vorher uns bedecken. Reden wir, Dominic Flandry.«
    »Wenn Sie sich dem gewachsen fühlen.« Er zündete sich erneut eine Zigarette an.
    »Das sollte ich wohl. Ihnen bleibt nicht viel Zeit, dann müssen Sie entscheiden, was Sie mit mir anfangen.« Sie hob den dunkelblonden Kopf. »Ich fühle mich erfrischt. Lieber stelle ich mich meinen Sorgen, als zusammenzusacken.«
    »Wie Sie wünschen, Mylady.« Ich wünschte, ich hätte auch einen hübschen Dialekt.
    »Warum haben Sie mich gerettet?«, fragte sie in sanftem Ton.
    Er musterte das Ende seiner Zigarette. »Eine Rettung würde ich das nicht nennen«, entgegnete er.
    Erneut wich ihr das Blut aus dem Gesicht. »Bei Aaron Snelund«, flüsterte sie, »ist alles eine Rettung.«
    »So schlimm?«
    »Ich hätte mich umgebracht, wenn ich die Chance dazu gehabt hätte. Ich habe sie aber nicht bekommen. Deshalb habe ich versucht, bei Verstand zu bleiben, indem ich Pläne schmiedete, ihn umzubringen.« Sie spannte die Finger gegeneinander, bis sie bemerkte, was sie tat. »Hughs Angewohnheit«, murmelte sie, zog die Hände wieder auseinander und ballte sie zu Fäusten.
    »Vielleicht können Sie ja doch noch ein wenig Rache üben.« Flandry setzte sich gerade auf. »Hören Sie mir zu, Mylady. Ich bin ein Feldagent des Nachrichtenkorps und abgestellt, um im Sektor Alpha Crucis zu ermitteln. Mir ist der Gedanke gekommen, dass Sie mir vielleicht Dinge mitteilen könnten, die mir sonst niemand sagen will. Darum sind Sie hier. Nun kann ich offiziell auf Ihr unbewiesenes Wort hin nichts unternehmen, und ich werde keine Methoden wie Hypnosondierung benutzen, um gegen Ihren Willen Fakten aus Ihnen herauszuquetschen. Aber wenn Sie mich belügen, machen Sie die Lage nur noch schlimmer, als wenn Sie schweigen würden – schlimmer für uns beide, denn ich möchte Ihnen helfen.«
    Sie hatte ihre Fassung zurückerlangt. Sie entstammte einem kühnen Geschlecht. »Lügen werde ich nicht«, sagte sie. »Ob ich überhaupt was sagen … Es kommt drauf an. Stimmt es, was ich gehört habe? Dass mein Mann eine Revolte angezettelt hat?«
    »Ja. Wir laufen einer Flotte hinterher, deren Auftrag es ist, die Rebellen niederzuschlagen und die Planeten, die sie unterstützen, zu erobern und zu besetzen – was Ihre Heimatwelt einschließt, Mylady.«
    »Und Sie stehen auf der Seite der Imperialisten?«
    »Ich bin Offizier des Terranischen Imperiums, jawohl.«
    »Das ist Hugh auch. Er … Er hat nie etwas anderes gewollt … als das Beste für unsre Spezies … für jede Spezies überall. Wenn Sie die Sache durchdenken, dann werden Sie wohl selber …«
    »Zählen Sie nicht darauf, Mylady. Aber ich höre mir alles an, was Sie mir sagen möchten.«
    Sie nickte. »Ich werde Ihnen sagen, was ich weiß. Später, wenn ich wieder zu Kräften gekommen bin, können Sie mich leicht sondieren und sich vergewissern, dass ich nicht schwindele. Ich glaube, ich kann Ihnen soweit vertrauen, dass Sie die Maschine nur zur Bestätigung benutzen und nicht tiefer vorstoßen werden.«
    »Das

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