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Flandry 3: Rebellenwelt

Flandry 3: Rebellenwelt

Titel: Flandry 3: Rebellenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Ungefähr eine Stunde, bevor die Armada in die Beschleunigung eintritt, weise ich dem Admiral meine versiegelten Order vor und entferne uns offiziell aus seiner Befehlsgewalt. Ich wette, dass Snelunds Aufmerksamkeit ganz der Flotte gelten wird und nicht dem Palast. Du fliegst mit deinem Trupp hin, legst einen Befehl vor, den ich dir gegeben habe, und befreist Kathryn McCormac, bevor jemand den Gouverneur erreichen und fragen kann, was zu tun ist. Wenn es sein muss, kannst du von der Schusswaffe Gebrauch machen; wer auch immer versuchen sollte, dich aufzuhalten, leistet Widerstand gegen das Imperium. Ich glaube allerdings nicht, dass es überhaupt so weit kommen wird, wenn du schnell vorgehst. Ich lasse die Gig nicht allzu weit entfernt warten. Du und deine Jungs, ihr flitzt mit Lady McCormac zum Beiboot, startet mit Vollschub ins All, macht ein Rendezvous mit der Asieneuve, und dann verlassen wir das System so schnell wie möglich.«
    »Der Plan scheint gefährlich«, entgegnete Rovian, »und bietet nur einen geringen, wahrscheinlichen Gewinn.«
    »Was anderes fällt mir nicht ein«, sagte Flandry. »Ich weiß, dass du ihn in die Tat umsetzen musst. Wenn du meinst, dass ich spinne, dann lehne ihn ab.«
    Rovian leckte sich über die Säbelzähne und zuckte mit dem Schwanz. »Ich verweigere mich nicht dem Kommandanten«, sagte er, »ich bin ein Eidesbruder. Mir scheint, als sollten wir das Problem eingehender diskutieren. Ich glaube, deine Taktik könnte noch Feinschliff vertragen.«

 
V
     
     
    Schiff für Schiff verließen Pickens’ Einheiten die Umlaufbahn und setzen sich systemauswärts in Bewegung. Als die Sonne von Llynathawr zu einem hellen Punkt geschrumpft war, nahmen die Schiffe Formation ein und wechselten auf Hyperantrieb. Das All wirbelte von kaum fassbaren Energien. Als wären sie eins, schossen die Kampfschiffe und ihre Begleiter auf den Stern namens Virgil zu, um den Mann zu finden, der Kaiser sein wollte.
    Sehr zahlreich waren sie nicht. Verlegungen, um Merseia mit Nachdruck entgegentreten zu können, hatten die Sektorenflotte geschwächt. Eine schockierend hohe Zahl an Einheiten hatte sich im Folgenden McCormac angeschlossen. Von denen, die noch auf der Seite des Imperiums standen, musste ein beträchtlicher Teil zurückbleiben, um die Schlüsselplaneten abzuschirmen – und vielleicht sogar regelrecht zu schützen. Schätzungen zufolge besaß McCormac ungefähr drei Viertel der Kampfstärke, die Pickens gegen ihn zu Felde führte. Angesichts von Lenkwaffen mit nuklearen Gefechtsköpfen und Hitzestrahlen, die durch Wasserstoffkernfusion gespeist wurden, waren solche Zahlenvergleiche erheblich weniger aussagekräftig, als ein Laie vielleicht vermutet. Ein einziger Treffer, der die Abwehr eines Schiffes durchschlägt, kann es kampfunfähig machen und oft sogar seine Existenz beenden.
    Deshalb reiste Pickens vorsichtig in einem weitgespannten Netz aus Aufklärungsbooten. Seine schnellsten Schiffe hätten die Entfernung in anderthalb Tagen zurücklegen können, die langsamsten hätten doppelt so lange gebraucht; er aber operierte mit einer Reise, die ganze fünf Tage dauerte. Er hatte nicht die Falle vergessen, die sein ehemaliger Kommandeur den valdotharianischen Korsaren gestellt hatte.
    Und auf der Brücke der Asieneuve beugte sich Dominic Flandry im Kommandosessel vor und sagte: »Zwanzig Grad Nord, vier Grad im Uhrzeigersinn, minus dreitausend Kilometer, dann Pseudogeschwindigkeiten angleichen und halten.«
    »Aye, Sir.« Der Pilot wiederholte die Anweisungen und programmierte den Steuercomputer des Hyperantriebs.
    Flandry konzentrierte sich auf seine Konsole, deren Messgeräte und Anzeigeinstrumente die weit komplexeren Daten zusammenfassten, mit denen sich der Pilot befasste, bis er zu fragen wagte: »Können wir diesen Kurs halten, Bürger Rovian?«
    Tatsächlich fragte er seinen Ersten Offizier, ob der Zerstörer sich bewege wie geplant – dass er der Flotte nachhinke, damit seine Kielwelle unter den vielen verschwand und sie daher vor Verfolgung sicher waren. Das war ihnen beiden klar, und beide wussten sie, dass die Illusion von der Unfehlbarkeit des Kommandanten aufrechterhalten werden musste. Rovian musterte seine Instrumente und sagte mit vollkommenem Ernst: »Jawohl, Sir.«
    Flandry schaltete das allgemeine Interkom an. »Achtung, Achtung«, intonierte er. »Kommandant an alle. Sie wissen, dass unser Schiff einen Sonderauftrag hat, der höchst vertraulich und von größter Wichtigkeit

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