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Flandry 3: Rebellenwelt

Flandry 3: Rebellenwelt

Titel: Flandry 3: Rebellenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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können Sie.«
    Trotz ihrer Sorge spürte Flandry, wie die Erregung jeden seiner Sinne schärfte und in seinem Blut randalierte. Bei Plutos einzigem eisigen Ei, ich bin wirklich auf einer heißen Spur!
    Sie wählte ihre Worte und sprach sie unbewegt, aber auch ohne weiteres Zögern aus. Während sie redete, gefror ihr Gesicht zu einer Maske.
    »Hugh hat niemals Hochverrat geplant. Das hätte ich gewusst. Er hat mir die höchste Sicherheitsstufe verschafft, damit wir über seinen Dienst reden konnten. Manchmal habe ich ihn auf eine Idee gebracht. Wir waren beide stinksauer über das, was Snelunds Mörder anrichten. Zivilisierte Welten wie Aeneas hatten zunächst nichts Schlimmeres zu erdulden, als dass kräftig an der Steuerschraube gedreht wurde. Nach und nach haben wir dann aber beobachtet, wie die Gebühren stiegen, Verstaatlichungen zunahmen, politische Verhaftungen immer häufiger wurden – und dann wurde offiziell eine Geheimpolizei eingerichtet … Aber im Vergleich mit dem, was auf die abgelegeneren Planeten zukam, war das harmlos. Wir hatten wenigstens Beziehungen, wir konnten am Ende einen Zoosny auf Terra erreichen, auch wenn Snelund der Schoßhund des Kaisers war. Aber die armen Primitiven …
    Hugh hat Beschwerden geschrieben. Am Anfang wurde er dafür getadelt, weil er sich in zivile Angelegenheiten eingemischt habe. Doch nach und nach muss die Schwere seiner Vorwürfe durch die Bürokratie nach oben gelangt sein. Er bekam immer öfter Antworten von der Hohen Admiralität, in denen er um genauere Schilderungen gebeten wurde. Sie kamen über Flottenkurier. Der Post konnten wir da schon nicht mehr vertrauen. Dieses Jahr haben er und ich Fakten gesammelt – beeidete Aussagen, Photos, Rechnungslegungen, alles, was man haben muss, damit keiner mehr drüber hinwegsehen kann. Wir wollten persönlich nach Terra und die Datei abgeben.
    Snelund hat Wind davon bekommen. Wir hatten zwar Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, aber im Heimlichtun waren wir Anfänger, und Sie malen sich im Traum nicht aus, wie ekelhaft und furchtbar das ist, wenn einen eine Geheimpolizei überwacht und man nie weiß, wann man offen reden kann … Er hat Hugh offiziell angeschrieben und zu sich gebeten, um mit ihm Pläne zur Verteidigung der äußersten Sonnensysteme zu besprechen. Nun, da hat es wirklich Ärger gegeben, und Hugh ist kein Mann, der sein Kommando verlässt, ohne vorher alles getan zu haben, was er kann. Ich hatte mehr Angst vor einer Tücke als er, aber ich bin mitgegangen. In den letzten Tagen haben wir uns nie getrennt. Ich habe Hughs Chefadjutanten, Captain Oliphant, einem der ältesten Freunde meiner Familie, einen Tipp gegeben. Er sollte sich alarmbereit halten, falls Snelund uns wirklich eine Falle stellt.
    Wir haben dann im Palast gewohnt. Das ist normal für hochrangige Besucher. Am zweiten Abend, als wir gerade schlafen gehen wollten, hat uns eine Milizabteilung verhaftet.
    Ich wurde in Snelunds Privatsuite gebracht. Sprechen wir nicht drüber, was als Nächstes geschah. Nach einer Weile habe ich jedenfalls gemerkt, dass man ihn zum Prahlen verleiten kann. Es war nicht nötig, so zu tun, als würde ich ihn plötzlich anders sehen. Im Gegenteil: Ihm gefiel’s, mich leiden zu sehen. So lernte ich dann die Spielregeln: an den richtigen Stellen Schmerz zeigen. Eigentlich habe ich nicht damit gerechnet, dass ich je weitererzählen könnte, was er mir gesagt hat. Und er hat auch gesagt, er würde mir den Verstand aus dem Kopf putzen lassen. Aber Hoffnung … Wie froh bin ich jetzt, dass ich mich an dieses eine Quäntchen Hoffnung geklammert habe!«
    Sie verstummte. Ihre Augen waren trocken wie bei einer Echse und schienen Flandry gar nicht zu sehen.
    »Ich habe nie geglaubt, dass er seine Gouverneursmätzchen als Vollzeitbeschäftigung ansehen würde«, sagte er leise. »Was plant er?«
    »Rückkehr. Zurück zum Thron. Der Marionettenspieler hinter dem Kaiser werden.«
    »Hm. Weiß Seine Majestät davon?«
    »Snelund behauptet, sie hätten es zusammen vor seiner Abreise ausgeheckt und stünden seither in Kontakt.«
    Flandry empfand einen Schmerz. Seine Zigarette war ihm bis auf die Finger niedergebrannt. Er schnipste sie in den Entsorger und steckte sich eine neue an. »Ich glaube nicht, dass unser aller Herrscher Josip drei Hirnzellen hat, die ineinandergreifen«, murmelte er. »Vielleicht hat er ein Paar, das ab und zu klitschig aneinander vorbeistreift. Aber Freund Snelund wird unserem Herrn natürlich eingeredet haben,

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