Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flandry 3: Rebellenwelt

Flandry 3: Rebellenwelt

Titel: Flandry 3: Rebellenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
Vom Netzwerk:
Elemente dieser Sprache von Zufallsfaktoren bestimmt waren, war die Entschlüsselung zwar nicht völlig unmöglich, aber zu rechenaufwendig, als dass das Ergebnis den Aufwand gelohnt hätte. Gespräche im All zwischen Robotern, die ihre Schiffe zu einer Flotte zusammenfügten, war daher für den Feind ein nahezu unlösbares Rätsel und für Freunde ein beinahe untrügliches Erkennungssignal. Die Chance, eine Übersetzung zu erhalten, hatte im Laufe der Geschichte zahlreiche Versuche gerechtfertigt, ein Schiff aufzubringen oder zu entführen, wenn sie auch nur selten Erfolg hatten und ein Erfolg stets zur Folge hatte, dass die Codes geändert wurden. Wenn man eine Sprache herausfand, die von den feindlichen Maschinen noch benutzt wurde …
    Nein. Ein Tagtraum. McCormac riss sich zusammen und richtete seine ganze Konzentration auf den Bildschirm. »Der Verlust der Zeta Orionis hat ihm wahrscheinlich den Rest gegeben. Sie brechen überall das Gefecht ab.« Ich muss an die Arbeit. Wir sollten sie beharken, solange sie sich zurückziehen, aber nicht zu weit folgen. Taktische Improvisation ist erforderlich. »Ah, wir haben bestätigt, dass die Vixen unbeschädigt ist.« Johns Schiff. »Keine Meldung von der New Phobos, aber kein konkreter Grund, um sie zu fürchten.« Colins Schiff. Bob ist bei mir. »Einen Augenblick bitte. Wichtige Daten … Sir, es steht nun fest, dass die Aquilae schwere Schäden erlitten hat. Dabei handelte es sich beinahe mit Sicherheit um das gegnerische Flaggschiff, Sir. Ihre Koordination dürfte damit ziemlich am Boden sein. Wir können sie einen nach dem andern fertigmachen!« Dave, lebst du noch?
    »Sehr gut, Captain«, sagte McCormac. »Ich bin in wenigen Minuten bei Ihnen auf dem Kommandodeck.«
     
    Aaron Snelund ließ den Admiral, elend in seiner blau-goldenen Uniform, wie er war, vor sich stehen, während er eine Zigarette aus einem juwelenbesetzten Etui nahm, sie zwischen den Fingern rollte, den Duft des original auf Terra angebauten Marihuanas der Handelsklasse Krone schnüffelte, sie durch Einsaugen entzündete, sich höchst anmutig auf seinen Amtssessel niederließ und den Rauch trank. Niemand sonst war im Raum, nur seine reglosen Gorzunier. Die Dynaskulps waren abgeschaltet. Die Animationen liefen, die Musik nicht, sodass die maskierten Lords und Ladys geräuschlos durch einen Ballsaal tanzten, der zweihundert Lichtjahre und ein halbes Jahrhundert entfernt war.
    »Superb«, murmelte Snelund, als er zu Ende geraucht hatte. Er nickte dem großen, grauhaarigen Mann zu, der stoisch gewartet hatte. »Rühren.«
    Pickens zeigte keinerlei merkliche Entspannung. »Sir …« Seine Stimme klang höher als zuvor. Er war über Nacht zum alten Mann geworden.
    Snelund unterbrach ihn mit einem Winken. »Nur keine Sorge, Admiral. Ich habe die Berichte studiert. Ich bin über die Lage im Bilde, die auf Ihre Niederlage folgte. Man ist nicht unbedingt ein Analphabet, selbst hinsichtlich des abscheulichen Sprachgebrauchs in der Navy, nur weil man Gouverneur ist. Oder?«
    »Nein, Euer Exzellenz.«
    Snelund lehnte sich zurück, schlug die Beine übereinander und senkte die Lider. »Ich habe Sie nicht herbeizitiert, damit Sie mir mündlich wiederholen, was ich bereits gelesen habe«, fuhr er milde fort. »Nein, mir geht es um ein Gespräch, das unter uns bleibt, weil wir es unter vier Augen führen. Sagen Sie, Admiral: Was raten Sie mir?«
    »Das … steht in meinem Bericht … Sir.«
    Snelund wölbte die Brauen.
    Schweiß rann Pickens’ Wangen hinunter. »Nun, Sir«, würgte er hervor, »unsere verbliebene Gesamtschlagkraft dürfte der des Gegners nicht stark unterlegen sein, wenn wir mitzählen, was nicht nach Satan gezogen ist. Wir können uns in einem kleinen Raumvolumen zusammenziehen und es halten, während er den Rest bekommt. Die merseianische Krise kann nicht ewig weitergehen. Wenn wir schwere Verstärkungen erhalten haben, können wir es auf eine Entscheidungsschlacht ankommen lassen.«
    »Ihre letzte Entscheidungsschlacht war eher enttäuschend, Admiral.«
    Pickens’ Mundwinkel zuckten nervös. »Euer Exzellenz liegt mein Rücktrittsgesuch vor.«
    »Das nicht angenommen wurde. Und nicht angenommen wird.«
    »Sir!« Pickens riss den Mund auf.
    »Nur ruhig.« Snelund änderte seinen Tonfall von sanftem Sarkasmus zu Freundlichkeit, sein Gebaren von träger Belustigung zu Wachsamkeit. »Sie haben sich blamiert, Admiral. Sie hatten lediglich das Unglück, gegen einen besseren Mann kämpfen zu

Weitere Kostenlose Bücher