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Flandry 3: Rebellenwelt

Flandry 3: Rebellenwelt

Titel: Flandry 3: Rebellenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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geschworen haben. Verzichten wir doch auf diesen gefühlsduseligen Idealismus. Tun wir, was wir tun müssen: Entziehen wir dieser Rebellion den Boden.«
    »Was schlagen Herr Gouverneur vor?«
    Snelund drohte ihm mit dem Finger. »Ich schlage gar nichts vor, Admiral. Ich verfüge. Um die Einzelheiten kümmern wir uns später. Im Großen und Ganzen besteht Ihre Aufgabe darin, das Feuer des Krieges am Brennen zu halten. Gewiss, unsere wichtigen Systeme müssen schwer bewacht werden. Trotzdem bleiben Ihnen beträchtliche Verbände übrig, mit denen Sie operieren können. Entziehen Sie sich einer weiteren groß angelegten Schlacht. Stattdessen führen Sie Überfälle aus, stören den Gegner, teilen Blitzschläge aus und fliehen, greifen niemals einen Rebellenverband an, der nicht unverkennbar schwächer ist, und konzentrieren sich besonders auf Handel und Industrie.«
    »Aber Sir? Das ist unser Volk.«
    »McCormac behauptet, es wäre seines. Und nach allem, was ich über ihn weiß, wird die Tatsache, dass sie seinetwegen Not leiden, ihm keine Ruhe lassen und ihn hoffentlich weniger gründlich machen. Bedenken Sie, ich spreche nicht von unterschiedsloser Vernichtung. Im Gegenteil, wir werden bei jedem zivilen Ziel, das wir angreifen, einen Grund besitzen, um den Angriff zu rechtfertigen. Überlassen Sie diese Entscheidungen mir. Der Grundgedanke dabei ist, die Stärke der Rebellen zu unterminieren.«
    Snelund setzte sich gerade auf. Er krallte eine Hand um eine Armlehne. Sein Haar leuchtete wie die Brandfackel eines Eroberers. »Nachschub und Ersatz«, sagte er tönend, »das wird McCormacs Hemmschuh sein. In der offenen Raumschlacht kann er uns vielleicht besiegen; aber die Abnutzung lässt sich nicht besiegen. Nahrungsmittel, Kleidung, Medikamente, Waffen, Werkzeuge, Ersatzteile, ganze neue Schiffe – eine Flotte braucht einen ständigen Zufluss, sonst ist sie dem Untergang geweiht. Ihre Aufgabe besteht darin, ihre Nachschubquellen auszuschalten und die Versorgungskanäle zu blockieren.«
    »Lässt sich das machen, Sir, gut genug und schnell genug?«, fragte Pickens. »Er wird Verteidigungsmaßnahmen ergreifen, Geleitzüge zusammenstellen, Gegenangriffe beginnen.«
    »Ja, ja, ich weiß. Ihre Aufgabe ist nur ein Teil der Anstrengungen, wenn auch eine wichtige. Der Rest besteht darin, McCormac eines wirksamen öffentlichen Dienstes zu berauben.«
    »Das … äh, das verstehe ich nicht, Sir.«
    »Damit stehen Sie nicht alleine da«, entgegnete Snelund. »Aber halten Sie sich einmal vor Augen, welches Heer an Bürokraten und Funktionären die Grundlage jeder Regierung bildet. Ob sie nun vom Staat oder einer nominell privaten Organisation bezahlt werden, spielt keine Rolle. Sie verrichten die tagtägliche Arbeit. Sie halten die Raumhäfen und Verkehrsstraßen in Gang, sie liefern die Post aus, sie entwirren die elektronischen Nachrichtenwege, sie sammeln und liefern lebenswichtige Daten, sie beaufsichtigen die öffentliche Gesundheit, sie dämmen die Kriminalität ein, sie schlichten Streit, sie verteilen knappe Ressourcen … Muss ich fortfahren?«
    Sein Lächeln verbreiterte sich. »Im Vertrauen gesagt habe ich das Ganze hier durch Erfahrung gelernt. Wie Sie wissen, schwebten mir verschiedene Änderungen der Richtlinien und der Verwaltungsverfahren vor, die ich einrichten wollte. Ich war nur bis zu einem gewissen Grad erfolgreich, und das hauptsächlich auf abgelegenen Planeten ohne echten, einheimischen öffentlichen Dienst. Überall woanders zögerten die Bürokraten jede Maßnahme hinaus. Das ist nicht wie in der Navy, Admiral. Ich konnte auf die Interkomtaste drücken und eine Dienstanweisung höchster Priorität erlassen – und nichts geschah. Rundschreiben benötigten Wochen oder sogar Monate, um von Schreibtisch zu Schreibtisch zu gelangen. Wegen jedes Kommas wurden technische Einwände vorgebracht. Endlose Anfragen um Klärung schlichen auf ihrem langen Weg zu mir zurück. Berichte wurden abgelegt und vergessen. Es war wie ein Kampf gegen einen Nebel. Und ich konnte das Pack nicht einfach entlassen. Von der Zulässigkeit einmal abgesehen, ich brauchte die Leute. Für sie gab es keinen Ersatz.
    Ich habe vor, Hugh McCormac diese Medizin zu schmecken zu geben.«
    Pickens rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl herum. »Wie denn, Sir?«
    »Das ist eine Frage, die ich heute mit Ihnen bereden möchte. Wir müssen Nachrichten auf diese Planeten bringen. Die kleinen Funktionäre müssen davon überzeugt werden, dass es

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