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Flandry 3: Rebellenwelt

Flandry 3: Rebellenwelt

Titel: Flandry 3: Rebellenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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keineswegs in ihrem Interesse ist, wenn sie der Rebellion mit gleich wie geringem Eifer dienen. Ihre natürliche Zaghaftigkeit und Schwerfälligkeit arbeiten für uns. Wenn wir zusätzlich einige bestechen, andere bedrohen, vielleicht hier und da ein Attentat oder einen Mordanschlag verüben … Sie verstehen mich doch, oder? Wir müssen unsere Agenten in McCormacs gesamtem potenziellen Hoheitsraum platzieren, bevor er ihn in Besitz nimmt und seine Aufpasser postiert. Dann müssen wir den Druck aufrechterhalten – zum Beispiel über eingeschleuste Agenten; Propaganda; Störung des interstellaren Transportwesens durch Ihre Überraschungsangriffe … Ja, ich glaube, wir können McCormacs öffentlichen Dienst zu einem kriechenden Bummelstreik bewegen. Und ohne ihn hungert seine Navy. Verstehen Sie, was ich meine, Admiral?«
    Pickens schluckte. »Jawohl, Sir. Selbstverständlich.«
    »Gut.« Snelund erhob sich. »Kommen Sie mit in den Konferenzraum. Meine engsten Mitarbeiter warten schon. Wir werden spezifische Pläne ausarbeiten. Möchten Sie ein Stimutab? Die Sitzung wird wahrscheinlich bis in die Nacht hinein dauern.«
    Sie hatten ihn kennengelernt, erst auf Venus, dann auf Terra, dann im Sektor Alpha Crucis; er war ein Lüstling, doch wenn er eine Chance erkannte oder eine Gefahr, die ihm drohte, dann konnten zwanzig Dämonen nicht härter arbeiten als er.

 
XI
     
     
    Kathryn schätzte die Strecke vom Donnerstein nach Port Frederiksen auf etwa zweitausend Kilometer. Das war jedoch die reine Luftlinie, wie ein Flugwagen sie in zwei Stunden und ein Raumfahrzeug innerhalb von Minuten oder sogar nur Sekunden zurücklegte. Am Boden und zu Fuß benötigte man dazu Wochen.
    Das Terrain war nicht nur schwierig, sondern zum großen Teil auch den Didoniern unbekannt. Wie die meisten Primitiven wagten sie sich nur selten über ihr heimatliches Territorium hinaus. Handelsgüter wurden normalerweise von einer Kommune zur anderen getauscht, aber nicht in einer einzigen Karawane durch das ganze Land transportiert. Daher mussten sich die drei Begleiter der Menschen den Weg ebenfalls erst suchen. Besonders in den Bergen würde es nur langsam vorangehen, und viele falsche Entscheidungen mussten einkalkuliert werden.
    Außerdem sorgte die kurze Rotationsperiode für eine ineffiziente Reise. Die Autochthonen weigerten sich, nach Einbruch der Dunkelheit zu marschieren, und Flandry sah sich gezwungen zuzugeben, dass dies auf unbekanntem Gelände nach Einbruch der Nacht auch alles andere als klug gewesen wäre. Die Tage wurden länger, während die warme Jahreszeit voranschritt; im Hochsommer war es mehr als sieben Stunden pro Achtdreiviertelstunden-Tag hell. Dennoch konnten die Didonier davon nicht mehr als vier oder fünf Stunden nutzen. Erneut war der Grund praktischer Natur: Unterwegs, fern der gehaltvollen Nahrung, die auf der Farm angebaut wurde, musste ein Noga – für drei – essen, was immer es fand. Pflanzen sind weniger kalorienreich als Fleisch. Den Eingeborenen musste zureichende Zeit eingeräumt werden, um sich zu ernähren.
    »Vierundzwanzig Menschen«, zählte Flandry. »Und die sechzehn, die wir zurücklassen, plus der Onkel Doktor haben ebenfalls Hunger. Ich weiß nicht, ob wir unsere Rationen so lange werden strecken können.«
    »Wir können sie durch einheimisches Essen ergänzen«, versicherte ihm Kathryn. »In bestimmten Pflanzen und Tieren gibt es linksdrehende Verbindungen, so wie manche terrestroide Stoffwechsel auch mal rechtsdrehende mit einbeziehen. Ich kann dir und den Jungs zeigen, wie sie aussehen.«
    »Nun, ich denke, wir haben genug Zeit, nach ihnen zu suchen, weil wir ziemlich viel im Lager rumaustern werden.«
    »Rumaustern?«
    »Was Austern so tun. Hauptsächlich sitzen.« Flandrys Schnurrbart sträubte sich. »Verdammt noch mal, das sieht langsam aus wie Pilzgeflecht. Widerlich! Dass ich im Schiff auch ausgerechnet nicht an Schere und Spiegel gedacht habe.«
    Kathryn lachte. »Warum hast du nie was gesagt? Hier gibt es Scheren. Klobig und nicht besonders scharf, aber Haare schneiden kann man damit. Darf ich dein Barbier sein?«
    Die Berührung ihrer Hände an seinem Kopf machte ihn schwindlig. Er war froh, dass sie die Männer sich um sich selbst kümmern ließ.
    Sie standen alle unter ihrem Bann. Flandry glaubte nicht, dass es nur daher kam, weil sie die einzige Frau in der Nähe war. Sie wetteiferten darum, ihr einen Gefallen zu tun oder sich ihr gegenüber höflich zu zeigen. Er wünschte,

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