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Flandry 3: Rebellenwelt

Flandry 3: Rebellenwelt

Titel: Flandry 3: Rebellenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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sie sich weder zur einen noch zur andern Seite bekennen müssen. Warum sollte irgendjemand auch alles für die Revolution aufs Spiel setzen, wenn er nicht hofft, dass es ihm unter Ihnen besser gehen wird? Wir könnten unsre Leitzentrale riskieren, daran besteht kein Zweifel. Aber Sie dürfen wir nicht in Gefahr bringen. Ohne Sie fällt die Revolution auseinander, ehe hier terranische Verstärkungen eintreffen, die Sie erst niederschlagen sollen.«
    McCormac ballte die Fäuste und blickte wieder auf Satan. »Entschuldigen Sie«, murmelte er. »Ich benehme mich kindisch.«
    »Das ist verzeihlich«, sagte Oliphant. »Zwei Ihrer Jungen stehen im Gefecht …«
    »Und wie viele Jungen anderer Leute? Mensch oder Xeno, sie sterben, sie werden verkrüppelt … Na ja.« McCormac lehnte sich über das Balkongeländer und musterte den großen Displaytank auf dem Deck unter ihm. Die farbigen Lichter darin gaben nicht mehr als einen Überblick der Informationen, die – selbst unvollständig und oft sogar unzuverlässig – durch die Computersysteme flossen. Solche dreidimensionalen Darstellungen stimulierten aber hin und wieder den Funken des Genies, den keine bekannte Zivilisation bislang aus einem elektronischen Gehirn hatte schlagen können.
    Der Schiffsanordnung zufolge bewies seine Taktik sich gerade. Er hatte postuliert, dass die Vernichtung der Anlagen auf Satan dem vorsichtigen Dave Pickens als allzu großes wirtschaftliches Desaster erscheinen würde, als dass er dieses Risiko hätte eingehen wollen; daher hatten die josipistischen Verbände strikten Befehl, sich dem Planeten nicht zu nähern. Folglich fänden McCormacs Verbände dort eine sichere Zuflucht, die ihnen taktische Manöver gestattete, welche andernfalls schierer Wahnsinn gewesen wären. Natürlich war es immer denkbar, dass Pickens doch zum Frontalangriff ansetzte; diese Möglichkeit hatte eingeplant werden müssen. Selbst wenn dieser Fall eintrat, brauchte McCormac keine Bedenken zu haben, Satan als Schild und Kugelfang einzusetzen. Ob der Planet vernichtet oder von seiner Flotte gehalten wurde, in beiden Fällen gelangten seine Erzeugnisse nicht in die Hand des Feindes. Mit der Zeit musste dies Unzufriedenheit und Schwäche nach sich ziehen.
    Doch es sah aus, als wollte Pickens auf Nummer sicher gehen – und holte sich infolgedessen eine blutige Nase.
    »Angenommen, wir gewinnen«, sagte Oliphant. »Was kommt als Nächstes?«
    Stundenlang hatten sie darüber debattiert, und doch ergriff McCormac die Chance, an etwas anderes zu denken als an die Raumschlacht. »Das hängt davon ab, welche Kräfte der Gegner übrig behält. Wir beabsichtigen ein möglichst großes Raumvolumen zu vereinnahmen, ohne uns damit zu übernehmen. Für uns sind Nachschub und Logistik ein größeres Problem als die Kampfhandlungen an sich. Wir sind noch nicht genügend organisiert, um Verluste zu ersetzen, es reicht noch nicht einmal für normale Abnutzung.«
    »Sollen wir Ifri angreifen?«
    »Nein. Zu kampfstark. Wenn wir das System abschneiden können, erreichen wir den gleichen Effekt mit geringerem Aufwand. Außerdem brauchen wir die Welt am Ende selbst.«
    »Und Llynathawr? Ich meine … Nun, wir haben Informationen, dass Ihre Gattin von irgendeinem Regierungsagenten entführt worden …« Oliphant hielt inne, als er sah, was seine wohlgemeinte Erklärung anrichtete.
    McCormac stand eine Weile lang ganz allein, als sei er nackt auf Satan. Schließlich brachte er mühsam hervor: »Nein. Man wird die Welt mit allem verteidigen, was man hat. Catawrayannis könnte ausradiert werden. Denken Sie nicht an Kathryn. Es gibt zu viele andere Kathryns.«
    Kann ein Kaiser sich solche Gedanken erlauben?
    Ein Visifon klingelte. Der Bildschirm leuchtete auf. Ein frohlockendes Gesicht blickte heraus. »Sir … Euer Majestät … Wir haben gewonnen!«
    »Was?« McCormac verstand nicht sofort.
    »Es steht fest, Euer Majestät. Die Berichte treffen ein, alle zugleich. Sie müssen noch ausgewertet werden, aber, nun ja, wir haben keinen Zweifel. Es ist fast, als könnten wir ihre Codes lesen.«
    Ein Teil von McCormacs zersplitterndem Bewusstsein stellte sich die Möglichkeit vor. Die Bemerkung bezog sich nicht auf die Verständigung von Sophont zu Sophont, sondern von Maschine zu Maschine. Ein Code war mehr als nur eine Abwandlung der Botschaft; die Schlüsselcomputer waren angewiesen, eine völlig neue Sprache zu entwickeln, die andere dann zu lernen und zu benutzen hatten. Weil die grundlegenden

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