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Flandry 3: Rebellenwelt

Flandry 3: Rebellenwelt

Titel: Flandry 3: Rebellenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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sich aus einem anderen Grund nicht. Doch nun gab es Satan, auf die ideale Temperatur aufgeheizt, die sich durch die Abwärme der nuklearen Herstellungsprozesse aufrechterhalten ließ. Kaum dass die Stürme und Erdstöße verebbt waren, überschwärmten unternehmungslustige Geschäftemacher den Planeten.
    Während der Schweren Zeit veränderten sich Besitzverhältnisse, rechtliche Stellung, Einfuhr und Ausfuhr, jeder Aspekt der Beziehungen zum bewohnten Teil des Universums für Satan genauso wild wie für die meisten anderen Welten. Eine Weile wurde er verlassen, doch andererseits hatte niemand je wirklich dort gewohnt. Kein Wesen konnte die giftige Luft und die mörderische Hintergrundstrahlung überleben; möglich waren nur tunlichst kurze Besuche mit denkbar schwerer Schutzkleidung. Die Bewohner Satans waren Roboter, Computer und Automaten. Sie arbeiteten weiter, während die Zivilisation zerfiel, um ihr Überleben kämpfte und sich in gewisser Hinsicht neu bildete. Als endlich ein imperialer Aristokrat einen sich selbst steuernden Frachter auf den Planeten schickte, beluden ihn die Maschinen mit Reichtum aus einem Drachenhort.
    Die Verteidigung Satans wurde zu einem Hauptgrund, den Sektor Alpha Crucis mit einer Garnison zu belegen und zu kolonisieren.
    Seine Scheibe hing sich verdunkelnd zwischen den Sternen auf einem Bildschirm in Hugh McCormacs Kommandoraum. Beta war lange zu dem hellsten der Sterne geschrumpft, und die Maschinen brauchten kaum je sichtbares Licht. Man sah die von Gasen verschwommene Kugel mit einem vagen Schimmer von Wolken und Ozeanen; schwarze Massen zeigten, wo Land war. Der Anblick wirkte trostlos, umso mehr, wenn man sich ein Bild der Oberfläche vor Augen rief – unwirkliche Berge, schroffe Täler, nackte Felsebenen, kalte, stille Meere, alles in eine Nacht gehüllt, die nur eine seltene Lampe oder ein boshaftes blaues Fluoreszenzleuchten aufbrach, kein Laut bis auf das Pfeifen eines schrecklichen Windes oder das Rauschen ewig steriler Wasser, und nichts geschah in allen Äonen bis auf die leblose, unbewusste Mühsal der Maschinen.
    Für Hugh McCormac jedoch bedeutete Satan den Sieg.
    Er wandte den Blick von dem Planeten ab und ließ ihn in die andere Richtung schweifen, in den freien Weltraum. Wo diese Sternbilder glitzerten, starben Männer. »Ich sollte dort sein«, sagte er. »Ich hätte darauf bestehen müssen.«
    »Sie könnten nichts ausrichten, Sir«, erwiderte Edgar Oliphant. »Sobald die taktischen Vorgaben erteilt sind, spielt dieses Spiel sich selbst. Aber Sie könnten fallen.«
    »Das ist ja eben das Falsche.« McCormac verschränkte die Finger ineinander. »Hier sitzen wir sicher in der Umlaufbahn, während da draußen eine Schlacht geführt wird, die mich zum Kaiser machen soll.«
    »Sie sind auch der High Admiral, Sir.« Die Zigarre in Oliphants Mund wackelte qualmend, während er sprach. »Sie müssen verfügbar sein, wo die Daten zusammenlaufen, um Entscheidungen treffen zu können, falls etwas Unvorhergesehenes geschieht.«
    »Ich weiß, ich weiß.« McCormac begann, zwischen den Enden des Balkons, auf dem sie standen, auf und ab zu schreiten. Unter ihnen erstreckte sich ein murmelnder Komplex aus Computern, Männern an Schreibtischen und Kartentanks, Meldern, die auf leisen Füßen ein und aus gingen. Niemand, angefangen bei ihm bis hin zum einfachsten Mannschaftsdienstgrad, hielt sich an diesem Tag mit militärischem Zeremoniell auf. Die Männer hatten zu viel zu tun: Sie koordinierten die Schlacht gegen Pickens’ Flotte. Die herzoglichen Wachschiffe, von McCormacs Leuten fortgejagt, hatten dem Admiral gemeldet, wo er zu finden war, und Pickens hatte ihn zur Schlacht gestellt. Allein das Zusammenspiel der Schiffe und Energien zu begreifen, überstieg das menschliche Denkvermögen.
    Wie ungern er die Persei zurückbehielt, wo doch jedes Strahlgeschütz für seine zahlenmäßig unterlegenen Verbände Leben bedeuten konnte. Außer ihr hatte er nur noch einen anderen Dreadnought der Nova- Klasse, doch nur ein solches Großkampfschiff bot Raum für die Geräteausstattung, die zur Leitung einer Schlacht erforderlich war.
    »Wir könnten in das Gefecht eingreifen«, sagte er. »So habe ich schon früher operiert.«
    »Das war aber, bevor Sie Kaiser wurden«, entgegnete Oliphant.
    McCormac blieb stehen und funkelte ihn an. Der untersetzte Offizier kaute auf seiner Zigarre und fuhr fort: »Sir, wir haben auch so schon nur wenige aktive Anhänger. Die meisten beten nur, dass

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