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Flandry 3: Rebellenwelt

Flandry 3: Rebellenwelt

Titel: Flandry 3: Rebellenwelt
Autoren: Poul Anderson
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bereithielten, ihm zur Seite zu springen oder die Waffe zu übernehmen.
    Energiestrahlen leuchteten auf und schlugen ein. Projektilwaffen fauchten, Schocker summten. Geschrei und Hufdonner hallte über dem Brüllen des Flusses wider. Ein Krippo ging in Rauch und Flammen auf, ein Ruka stürzte zu Boden, ein Noga rannte vor Schmerzen brüllend davon. Aus den Augenwinkeln heraus sah Flandry, dass noch mehr Wilde getroffen wurden.
    Doch sei es aus Todesverachtung oder simplem physischem Schwung, der Sturmangriff brach nicht ab. Der Abstand war kurz, und Flandry hatte nicht damit gerechnet, dass ein Noga so schnell galoppieren konnte. Die Überlebenden stürmten an seiner Linie vorbei und stürzten sich auf das Trio vom Donnerstein, bevor er begriff, was vorging. Ein Mann konnte sich gerade noch einem riesigen graublauen Körper aus dem Weg rollen. Den Krippos blieb kaum genug Zeit, um sich mit ihren Hauptpartnern zu vereinen.
    »Kathryn!«, brüllte Flandry in den Lärm hinein. Er sprang auf und wirbelte herum. Das Handgemenge wogte zwischen ihm und ihr. Einen Moment lang beobachtete er, wie Didonier kämpften. Nogas, die durch Klingenwaffen fast unverletzlich waren, prallten aufeinander und versuchten, sich gegenseitig auszuweiden. Rukas hauten und stachen; Krippos suchten sich allen Schutz, den sie finden konnten, während sie grimmig die Verbindung aufrechterhielten, und schlugen mit den Flügeln. Kampfziel war es, den Gegner außer Gefecht zu setzen, indem man Sieers Reitereinheiten eliminierte.
    Mehrere Bergnogas, auf diese Weise durch Treffer kampfunfähig gemacht, torkelten ziellos im Gelände umher. Einige Entitäten aus nur zwei Einheiten hielten sich in Reserve für den Fall, dass ein Ruka oder Krippo im Kampf ausfiel. Acht oder neun komplette Entitäten ringten die Dreiecksformation ein, welche die drei vom Donnerstein eingenommen hatten.
    Nein, zweieinhalb. Mittlerweile konnte Flandry sie voneinander unterscheiden, und Erntebringers Krippo musste in dem Pfeilhagel getötet worden sein. Der Leichnam lag durchbohrt, erbärmlich klein am Boden, und ein leichter Wind zupfte an den Schwanzfedern, bis ein Noga ihn unachtsam zu Brei zermalmte. Seine Partner setzten den Kampf fort, automatisch und weniger gewandt.
    »Macht die Dreckschweine fertig!«, brüllte jemand. Männer näherten sich vorsichtig der wimmelnden, grunzenden, brüllenden, hämmernden verworrenen Masse. Warum die Wilden die Menschen nicht beachteten, die ihnen sämtlichen bisher erlittenen Schaden zugefügt hatten, leuchtete kaum ein. War ihr Anblick so fremdartig, dass die Angreifer nicht sofort begriffen?
    Flandry rannte um das Handgemenge herum, um zu sehen, was aus Kathryn geworden war. Ich habe ihr nie eine Schusswaffe gegeben!, fiel ihm schmerzvoll ein.
    Plötzlich entdeckte er ihre hohe Gestalt. Sie hatte sich ein Stück zurückgezogen und war unter einem Baum stehengeblieben, auf den sie klettern konnte, wenn sie angegriffen wurde. In ihrer Hand glänzte seine merseianische Klinge; sie hielt sie wie eine Expertin. Ihr Mund war angespannt verkniffen, doch ihre Augen blickten wachsam und ruhig.
    Flandry würgte vor Erleichterung. Er wandte sich von ihr ab und drang zum Gemenge vor.
    Eine Steinaxt verspritzte das Gehirn von Schmieds Ruka. Höhlenentdeckers Ruka rächte den Tod mit zwei schnellen Hieben – doch umzingelt wie sie waren, konnte er seinen Rücken nicht schützen. Eine Lanze durchbohrte ihn. Er fiel in das Horn eines wilden Nogas, das ihn hoch in die Luft schleuderte und zertrampelte, als er auf den Boden schlug.
    Die Menschen eröffneten das Feuer.
    Es war ein Gemetzel.
    Die überlebenden Bergbewohner galoppierten in einer Stampede den Cañon hinab. Keine einzige Entität war noch vollständig. Ein junger Terraner stand vor einem Noga, das halb durchgekocht war, aber noch lebte, und gab ihm den Gnadenstoß; dann strömten Tränen und Erbrochenes aus ihm heraus. Die Donnersteiner konnten noch eine vollständige Persönlichkeit bilden. Von den möglichen Kombinationen entschieden sie sich für Wächter-des-Nordtors, der sich daranmachte, die Verwundeten methodisch vom Leben zu befreien.
    Der gesamte Kampf hatte von Anfang bis Ende keine zehn Minuten gedauert.
    Kathryn kam herbeigelaufen. Auch sie weinte. »So viel Tod, so viel Leid … Können wir ihnen nicht helfen?« Ein Ruka regte sich. Er wirkte nicht verletzt; richtig, er war wohl von einem Schockerstrahl getroffen worden, und der Ultraschallimpuls hatte bei ihm genauso
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