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Flandry 6: Schattenwelt

Flandry 6: Schattenwelt

Titel: Flandry 6: Schattenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Bodin hat es mir versichert. Diese Unruhen im All sind nur die letzten Zuckungen. Bald« – sie hob den Kopf – »können Mihail und ich reisen«, und zusammen die unendlichen Wunder auf Welten erkunden, die neue Sonnen umkreisen.
    »Ich hoffe es für dich, Dama, auch wenn du mir fehlen wirst. Habt viele Junge und lasst sie rings um mich auf dem Anwesen spielen, wie du gespielt hast, ja?«
    Vom Alkohol angestachelt – und wie der Geruch des bratenden Fleisches den Hunger weckte! – stieß sie hervor: »Er wollte, dass ich mit ihm schlafe, ehe er aufbrach. Ich sagte nein, wir warten, bis wir verheiratet sind. Hätte ich ja sagen sollen? Sag es mir, hätte ich?«
    »Du bist der Mensch«, wiederholte Trohdwyr. »Ich kann nur antworten, dass du des Woiwoden Tochter und des Gospodars Nichte bist. Aber ich erinnere mich aus meiner Zeit als Junges – als die Leute noch im alten Aferoch lebten, obwohl die See immer schlimmere Fluten brachte – an eine weibliche Ychan aus dem Ort. Ich kannte sie ein wenig, da ein erwachsener Vetter von mir in unser Dorf zu kommen pflegte und ihr den Hof machte …«
    Die Geschichte, die von einer Rivalität handelte, so grimmig, dass sie zwischen zwei Klans in den frühen Tagen auf Dennitza hätte stehen können, aber nach einer Rettungstat auf dem Wasser endete, tröstete Kossara auf eigentümliche Weise: fast, als wäre sie wieder klein, und Trohdwyr wiegte sie an seiner warmen, trockenen Brust und knurrte ein Wiegenlied. In dieser Nacht schlief Kossara gut. Einige Tage später kehrte sie frohes Mutes nach Dubina Dolyina zurück. Als ihr Urlaub zu Ende war, ging sie zurück nach Zorkagrad. Dort erhielt sie die Nachricht, dass Mihail Svetich im Gefecht gefallen war.
    Doch als sie vor den audiovisuellen Rekordern des Sklavenhändlers stand, dachte Kossara weder daran noch an das, was Trohdwyr auf dem kalten Diomedes widerfahren war. Sie blieb bei jenem einen Abend von vielen, die sie gemeinsam verbracht hatten.
     
    Das chemisch induzierte Entzücken klang ab. Kossara lag auf ihrer Pritsche, biss ins Kissen und versuchte nicht zu schreien.
    Ein weiterer Tag verstrich.
    Man rief sie ins Büro des Managers. »Glückwunsch«, sagte er. »Du bist gekauft worden. Du hast mehr Glück, als du verdienst.«
    In ihren Ohren dröhnte es. Dunkelheit legte sich über ihre Augen. Sie schwankte vor dem Schreibtisch. Wie aus der Ferne hörte sie:
    »Ein privater Herr, und ihm muss wirklich gefallen haben, was er im Katalog sah, denn er hat zwei Cepheidenhäuser überboten. Dir wird es offenbar gut gehen – und mir auch, gebe ich zu. Vergiss nicht, wenn er dich später wieder verkauft, nimmt er vielleicht den Weg über mich, statt einen direkten Handel abzuschließen. Ich mag es nicht, wenn mein Ruf leidet, und ich habe hier diesen Schalter … Wie auch immer, du wärest gut beraten, wenn du ihm deine Anerkennung zu verstehen gibst. Sein Name ist Dominic Flandry, er ist ein Captain im Nachrichtenkorps der Navy, ein Ritter des Imperiums und, ich sage es dir gleich, ein Günstling des Kaisers. Er braucht keine Sklavinnen für sein Bett. Es heißt, er hat den halben weiblichen Adel auf Terra flachgelegt, und dazu unzählige bürgerliche Mädchen. Wie gesagt, er muss dich für was Besonderes halten. Je dankbarer du dich zeigst, desto besser ist es wahrscheinlich für dich … Jetzt ab mit dir. Eine Matrone wird dich säubern und einkleiden.«
    Außerdem erhielt sie wieder ein Euphorikum. Deshalb war es Kossara gleich, dass der Diener, der sie abholte, auf gespenstische Weise einem Ychan glich und doch nicht ähnelte. Auch er war kahlköpfig und grün und hatte einen Schweif; das Grün leuchtete jedoch wie Gras und zeigte keine Schuppen, der Schweif war schlank wie der einer Katze, die Haltung des Wesens war aufrecht, und doch war es erheblich kleiner als sie, die anderen Unterschiede entgingen ihr auf den ersten Blick. »Sir Dominic erachtete es als angemessen, mich Chives zu nennen«, stellte er sich vor. »Ich vertraue darauf, dass du es als angenehm empfinden wirst, in seinen Diensten zu stehen. Ich für mein Teil habe die Freilassung abgelehnt, als er sie mir anbot, bis das Gesetz über die Spionarmbänder auf Terra in Kraft trat. Darf ich dich führen?«
    Kossara stieg, umgeben von Rosigkeit, in einen Flugwagen, der sie über die Stadt und ein Meer und schließlich an ein reichverziertes Haus brachte. Es stand auf einer Insel, die Chives als Catalina bezeichnete. Er führte sie in eine Zimmerflucht

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