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Flandry 6: Schattenwelt

Flandry 6: Schattenwelt

Titel: Flandry 6: Schattenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Fußgelenke. »Gestatten Sie mir dennoch, Sie zu bitten, dass Sie die Gesamtsituation berücksichtigen, einschließlich der Tatsache, dass Sie auf keine edlen Befreier, sondern merseianische Agenten getroffen sind. Sir Dominic vermutete dies von Anfang an. Er glaubte, dass man Sie, wenn Sie wieder auftauchten, gewiss kontaktieren würde, und sei es nur, um herauszufinden, was vorgefallen war. Er sah keine andere Möglichkeit außer der empirischen Methode, um Sie zu überzeugen. Darüber hinaus weckte seine Bewunderung für Ihre Ehrlichkeit in ihm Zweifel, ob Sie wissentlich ein Doppelspiel treiben könnten.
    Darum verfolgte ich Sie in diskretem Abstand, während er nach Thursday Landing flog, um weitere Aspekte des Falles zu untersuchen. Obwohl mein Auftrag einige Unbill mit sich brachte, konnte ich feststellen, wohin Sie gebracht wurden, und rief Sir Dominic, der mittlerweile nach Lannach zurückgekehrt war. Da Sie sich unterirdisch befanden und von Metall umgeben waren, wurde Ihr Armband blockiert. Wir entschieden, dass ein direkter Angriff die vernünftigste Vorgehensweise wäre – um Ihres Wohles willen, Donna. Während Sir Dominic gepanzert absprang, zerstrahlte ich Abwehrgeschütz und Eingang. Kurz danach landete ich, um ihn zu unterstützen, und, wenn Sie meine Unbescheidenheit vergeben, machte unseren einzigen Gefangenen. Der Rest war entweder tot oder hatte sich so gut verschanzt, dass wir entschieden, uns mit einer durch den Zugang eingeschossenen Atomrakete zu begnügen.
    Der resultierende Erdrutsch war recht spektakulär. Vielleicht möchten Sie später den Film sehen, den ich davon aufzeichnete.
    Ah … was Sir Dominic erfuhr, veranlasste ihn zu der Ansicht, dass wir uns auf schnellstem Wege nach Dennitza begeben müssten. Dennoch möchte ich Ihnen versichern, dass er in jedem Fall dafür gesorgt hätte, dass Sie so rasch als möglich repatriiert werden.«
    Chives hob das Tablett. »Das ist alles, was ich Ihnen zum gegenwärtigen Zeitpunkt sagen sollte, Donna. Ich vertraue darauf, Sie wissen abzurufen, was immer Sie an literarischer, theatralischer oder musikalischer Zerstreuung wünschen. Wenn Sie in irgendeiner Hinsicht Unterstützung benötigen, rufen Sie mich bitte über das Interkom. In zwei Stunden kehre ich mit einem Teller Hühnersuppe zurück. Sind Sie damit einverstanden?«
     
    Sterne füllten den Salonbildschirm hinter Flandrys Kopf. Das Schiff bewegte sich lautlos auf einer Reise, die selbst mit seiner Pseudogeschwindigkeit einen terranischen Monat dauerte. Der Whiskey, den er ihnen eingeschenkt hatte, glühte auf Zunge und Gaumen.
    »Es ist eine hässliche Geschichte«, warnte er Kossara.
    »Verschwindet das Schlechte, nur weil wir darüber schweigen?«, entgegnete Kossara. Bei sich dachte sie: Wie schlecht bist du, du Klaue des Imperiums?, doch erneut fehlte dem Gedanken jeder Zorn, und sie fühlte sich veranlasst, ihn zu denken.
    Immerhin wirkten seine schlanken Züge, wie er ihr am Tisch gegenübersaß, grimmig und unfroh. Er sollte nicht kettenrauchen, fand sie; trotz Anti-Krebs-Injektionen, kardiovaskulären Behandlungen und Lungenspülungen blieb es dennoch eine selbstzerstörerische Angewohnheit. Man konnte einem schlechten Zweck dienen, ohne selbst ein schlechter Mensch zu sein. Oder?
    Er seufzte und trank. »Na gut. Ein Abriss. Ich habe viele Einzelheiten aus der Narkosynthese unseres Gefangenen erfahren, aber meist handelt es sich um genau das: Einzelheiten, nützlich, um die letzten seines Haufens zur Strecke zu bringen, wenn und falls das die Zeit wert erscheint. Er hat allerdings etwas bestätigt und bekräftigt, was erheblich furchteinflößender ist.«
    Die Erinnerung stach sie mit einem kalten Finger. »Wo ist er?«
    »Ach, ich habe ihn genadelt und aus der Luftschleuse gestoßen.« Flandry nahm ihre Bestürzung wahr. Als er weitersprach, klang er nicht mehr beiläufig, sondern defensiv. »Wir waren bereits im Raum; diese Angelegenheit gestattete keine Verzögerungen. Was seine Übergabe an die Behörden betrifft, nachdem wir angekommen sind – vielleicht gibt es keine Behörden mehr, oder sie befinden sich in Aufruhr, mit merseianischen Verbündeten. Bestenfalls würde die Tatsache, dass er noch lebt, zum feindlichen Geheimdienst durchsickern und dem Gegner wertvolle Hinweise liefern, was wir wissen. So wird dieses Spiel nun mal gespielt, Kossara.« Er stieß Rauch aus, ehe er hinzufügte: »Übrigens hieß er Muhammad Snell.«
    Das Blut pochte ihr in den Schläfen und

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