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Flandry 8: Agentin des Imperiums

Flandry 8: Agentin des Imperiums

Titel: Flandry 8: Agentin des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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eigen, die aus einem Mangel an Interaktion folgt. Sie sollte sie lieber ablegen. »Sie vermehren sich auf die übliche Weise. Aber vom Geschlecht abgesehen, sind sie genetisch beinahe identisch. Eine abgeschlossene Gesellschaft haben sie, trotz ihrer weitverzweigten Geschäftsbeziehungen. Außerhalb Zacharias weiß niemand wirklich, was auf der Insel vor sich geht, außer den vereinzelten Zachariern, die woanders im Imperium leben.«
    »Ja, aber, Targovi«, protestierte Diana, »ein Individualist wie du sollte doch als Letzter annehmen, dass jemand nichts Gutes im Schilde führt, nur weil er anders ist und seine Privatsphäre schützt.«
    »In Zeiten der Gefahr – und die Winde stanken schon da nach Gefahr – kannst du es dir nicht leisten, irgendjemanden als vertrauenswürdig anzusehen. Ganz gewiss nicht, ehe du ihn genau untersucht hast. Eine Schande, vom moralischen Standpunkt aus gesehen; aber Geheimagenten können sich eben keine Moral leisten.«
    »Was hast du dann getan?«
    »Was die Doktrin verlangte, meine Liebe. Nachdem ich alle diese Fährten gefunden hatte, erstattete ich meinem Vorgesetzten Meldung, einem Captain Jerrold Ronan. Wie es sich fügte, leitete er die Operationen des Nachrichtenkorps auf Daidalos. Das war logisch, denn das Patricianische System hatte bisher nie Überwachung der wirklich intensiven Art gebraucht. Nicht logisch war dagegen Ronans Reaktion. Er verbot mir, der Spur weiter zu folgen oder mit irgendjemandem darüber zu sprechen, und beorderte mich auf der Stelle nach Imhotep zurück, ungeachtet der Tatsache, dass es ein unglaubwürdiger Zug für einen Händler war, der seine Fracht erst halb verkauft hatte.«
    »Und du hast nicht aufgegeben!«, rief Diana aus. »Du bist trotzdem auf der Fährte geblieben. Ach, du bist wirklich ein Tigery!«
    »Nun, ich konnte nicht widerstehen«, sagte Targovi. »Ich war nicht ausdrücklich von Daidalos verbannt, sondern wurde nur gewarnt, dass ich stranden könnte – was für sich genommen schon merkwürdig war, denn wieso sollte das Sektorenkommando mit einem neuen Krisenfall rechnen? In dir und Axor fand ich, was mir wie die perfekten … – wie nennt ihr Menschen das? Strohmänner? Wenn ich euch auf eurer unschuldigen Suche sanft in diese oder jene Richtung drängte, würdet ihr die Aufmerksamkeit von mir ablenken. Ich hatte nie vor, euch in Gefahr zu bringen …«
    »Obwohl du nicht gezögert hast, das Risiko mit uns einzugehen.« Diana nahm wieder seine Hand. »Mach dir keine Gedanken darüber. Ich tu es auch nicht. Und wer würde schon auf den sanften alten Axor schießen? Ihn zu töten wäre sowieso ein Großprojekt.«
    Reißzähne blitzten auf, als Targovi grinste. »Was für eine Verschwendung, dass er Pazifist ist!« Nüchtern: »Nun, die Rebellion begann – für uns keine völlige Überraschung –, als wir Daidalos anliefen. Ich musste rasch eine Entscheidung treffen. Wir konnten nach Imhotep zurückkehren und dort bleiben, sicher und hilflos, während die Ereignisse ihren Lauf nahmen. Oder wir konnten uns hineinstürzen und landen. Taten wir das, dann hätte ein Computerprogramm mich wahrscheinlich als Unruhestifter für unbegrenzte Haft vorgemerkt. Ich beschloss, dies zu riskieren. Wenn ich mich aus dem Staub machte, sollten Axor und du nichts Schlimmeres erdulden müssen als eine gewisse Unbequemlichkeit.
    Den Rest der Geschichte bis zum heutigen Tag kennst du.«
    Sie gingen weiter. Der Weg führte aus den Wäldern heraus an den Rand des Flusses. Lange grüne Halme raschelten im leichten Wind. Sie erinnerten an Gras, waren jedoch keines. Einige Boote fuhren auf dem Fluss. Das Fehlen von Flugzeugen in der Luft erschien langsam gespenstisch. Patricius sank zu Nebeln herab, die das ferne Meer verschleierten und die er schwefelgelb färbte. Obwohl Sommer war und Daidalos’ Achse stärker geneigt ist als Terras, ist das Tageslicht auf dieser Welt immer kurz; oder, wenn man den Sonnenring berücksichtigt, niemals abwesend.
    »Erzähl mir von heute«, sagte Diana leise.
    Targovi kam ihrer Bitte nach. Sie klatschte erfreut in die Hände. »Mann, wie toll, wie toll!«
    »Lass uns hoffen, dass sich niemand die Mise en Scène genauer ansieht.« Targovi hatte zahlreiche Bruchstücke aus anderen Menschensprachen als dem Anglischen erlernt. »Ich glaube, deine Rolle wird in diesem Akt hauptsächlich darin bestehen, alle Gedanken davon abzulenken.«
    Sie blinzelte nach Westen. »Du möchtest uns also nach Zacharia bringen?«
    »Ja, und dort

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