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Flandry 8: Agentin des Imperiums

Flandry 8: Agentin des Imperiums

Titel: Flandry 8: Agentin des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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ehrgeizig, und vielleicht geht sein Ego mit ihm durch. Aber man wollte uns hier in diesem Sektor doch wirklich am ausgestreckten Arm verhungern lassen. Er allein hat die Merseianer davon abgehalten, uns zu überrennen …«
    »Seine Schiffsbesatzungen hatten auch etwas damit zu tun. Viele sind gestorben, viele leben als Krüppel weiter.«
    »Ja, sicher. Das ändert aber nichts daran, dass Sir Olaf der Anführer war, der uns gerettet hat. Und das nicht zum ersten Mal. Trotzdem will er den Frieden. Ein starker, ehrlicher Mann auf den Thron, ein Mann, der schon gegen die Merseianer gekämpft hat und den sie respektieren – vielleicht kann er uns geben, was uns sonst keiner geben kann: einen anhaltenden Frieden. Vielleicht ist das wirklich das Blut und den Kummer wert, den Gerharts Widerstand kostet.«
    »Und vielleicht auch nicht.«
    »Wer kann das sagen? Ich ganz bestimmt nicht. Das Imperium hat schon früher Erbfolgekrisen durchgestanden. Wahrscheinlich ist es jetzt auch nicht die letzte. Was können wir gewöhnliche Leute denn tun, außer sie irgendwie zu überstehen?«
    »Diese Krise könnte einzigartig sein.« Targovi ordnete seine Worte, ehe er fortfuhr: »Lass mich dir erst ein grobes Bild zeichnen; zu den Einzelheiten kommen wir später. Seit dem Kampf im letzten Jahr ist nicht nur das terranische Militärpersonal verbittert. Die merseianischen Kommandeure benahmen sich vollkommen unfähig – was überhaupt nicht zu ihnen passte. Auch war der Anlass keinen Kampf wert, es sei denn als Vorwand, den totalen Krieg gegen Terra zu beginnen, und jeder, der sich mit solchen Dingen befasst hat, weiß, dass Merseia dazu noch nicht bereit ist.
    Anscheinend kam es zu dem Ausbruch, weil ihre Diplomaten Fehler begangen haben, die Nachrichtenlinien sich verwirrten und irgendwelche hitzköpfigen Offiziere mehr Initiative ergriffen, als angemessen war.
    Doch als der Konflikt einmal im Gang war, hätten die Merseianer gewinnen müssen. Sie hatten die überlegenen Kräfte in diesem Sektor. Ähnlich gesehen hätte ihnen, wenn sie unsere Verteidigung niedergekämpft, diesen Sektor übernommen und dann einen Waffenstillstand angeregt hätten; am Verhandlungstisch hätten sie bessere Karten gehabt als Terra. Sie wären mit einem großen Vorteil daraus hervorgegangen.
    Aber sie haben die Raumschlacht verloren. Magnussons unterlegene Flotte hat sie mit schweren Verlusten zurückgeschlagen. Es heißt, es sei nur seiner Brillanz zu verdanken. Doch das stimmt nicht. Es lag an der Dummheit des merseianischen Oberkommandos.
    Oder doch nicht?«
    Sie gingen still eine Weile nebeneinander her in dem schattigen, dunstigen, zwitschernden Dschungel.
    »Später werde ich dir schildern, wie ich diese Information bei den Merseianern selbst gesammelt habe«, sagte Targovi schließlich. »Einiges wäre mühelos verfügbar gewesen, wenn jemand befohlen hätte, dass die Aussagen der Kriegsgefangenen aufgezeichnet und ausgewertet werden sollten. Niemand gab den Befehl. Eigenartig, ng-ng? Exaktere Daten von höhergestellten Ebenen zu erhalten hat mich einige Mühe gekostet. Vielleicht findest du die Geschichte unterhaltsam.
    Nun also hatte ich bei meinen Streifzügen Geschichten von Dingen aufgefangen, die rings um Zacharia gesehen worden waren – Raumschiffe vor allem, die viel häufiger als früher kommen und gehen. Das erschien mir weiterer Untersuchungen würdig. Ohne Zweifel haben die Zacharier ihre vertragsmäßig zugestandenen Privilegien von jeher missbraucht, um ein wenig zu schmuggeln. Ihre Industrie braucht Rohstoffe und Halbfertigprodukte von anderswo. Im Gegenzug haben sie Kunden außerhalb des Patricianischen Systems. Warum mehr Zoll zahlen als unumgänglich? Die Zacharier haben es mit der Konterbande nie … m-m, übertrieben. Vielmehr hat das geringe Maß an Freihandel ganz Daidalos genutzt. Aber in den letzten Monaten haben – auf diesem horizontlosen Planeten – die Leute vom Festland oder von hoher See aus zusätzliche Landungen und Starts beobachtet, und zwar oft von Schiffen, die keiner Klasse angehörten, die sie erkannten. Sie dachten sich nur wenig dabei. Ich, der ich ihre Aussagen zusammengenommen betrachtete, dachte mir eine Menge.«
    »Du machst dir Sorgen wegen der Zacharier? Dieser Geklonten? Wieso, wie viele von denen haben den je ihre Insel verlassen?«
    »Sie sind nicht geklont, wenn man es genau betrachtet«, erwiderte er. Da sie kaum je auf dieser Welt gewesen war, und dann nur als Kind, war ihr die Unwissenheit zu

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