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Flandry 8: Agentin des Imperiums

Flandry 8: Agentin des Imperiums

Titel: Flandry 8: Agentin des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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also Ihre Persönlichkeit angeht, Ihr inneres Selbst, so tappen wir im Dunkeln.«
    Magnusson zügelte sich. »Und weshalb sollte ich Ihnen meine Seele offenbaren?«
    »Darum bitte Sie ich gar nicht«, erwiderte Flandry. »Sagen Sie mir so viel oder so wenig, wie Sie wollen – und so wahrheitsgemäß, wie Sie möchten. Ich wünsche nur ein Gespräch zwischen uns – dass Sie und ich für heute Abend die Feindseligkeiten beiseiteschieben, uns entspannen und nur zwei Berufsoffiziere sind, die einander Geschichten erzählen. Wozu? Weil wir auf Terra dann ein wenig besser wissen, worauf wir uns vorbereiten müssen. Nicht militärisch, sondern psychologisch. Sie sind dann kein gesichtsloses Monstrum mehr, sondern ein menschliches Individuum, so unvollkommen wir Sie weiterhin auch sehen. Furcht trübt das Urteilsvermögen, und am schlimmsten wirkt da die Furcht vor dem Unbekannten.
    Möchten Sie sich uns nicht erklären? Eine zweite Verhandlungsrunde hätte dann vielleicht einen Sinn. In dem Fall, dass Sie geschlagen werden, begnügt sich das Imperium vielleicht mit weniger als der vollkommenen Ausrottung von Ihnen und Ihren Getreuen. Angenommen, Sie gewinnen, sind wir vielleicht eher bereit, Ihnen ohne weitere Kämpfe zu geben, was Sie wollen.« Flandry senkte die Stimme. »Schließlich und endlich, Sir Olaf, könnten Sie unser nächster Kaiser sein. Es wäre schön, schon vorher zu wissen, dass Sie ein guter Herrscher sind.«
    Magnusson zog die Brauen hoch. »Glauben Sie denn ernsthaft, das Gespräch eines einzigen Abends könnte einen solchen Unterschied ausmachen?«
    »Aber nein«, erwiderte Flandry. »Schon gar nicht, wenn es inoffiziell erfolgt. Wenn ich irgendwelche Schlüsse ziehe, sind es meine eigenen, und ich würde nicht annehmen, dass mich zu Hause viele beim Wort nehmen. Aber ich bin auch nicht ohne Einfluss. Und immer wieder macht eine kleine Veränderung einen großen Unterschied aus. Und vor allem, was kann es uns beiden schon schaden?«
    Magnusson grübelte. Nach einer Weile fragte er: »Ja, was kann es schaden?«
     
    Das Abendessen war spartanisch, ganz nach Geschmack des Gastgebers. Beim Mahl trank Magnusson ein einziges Glas Wein, danach eine Tasse Kaffee. Flandry nahm zwei Gläser, dazu einen Aperitif aus dem Bestand des Residenten, der auf seinen Gaumen wirkte und sonst nichts. Dennoch, der Speisesaal vernahm ein angeregteres Gespräch denn je. In der Hauptsache war es nicht kontrovers, besinnlich, grenzte an Freundschaftlichkeit. Beide Männer hatten in ihrem Leben viele eigentümliche Erlebnisse gehabt.
    Flandry war darin geübt, hinter einer Maske der Gutmütigkeit wachsam zu bleiben. Magnusson nicht; wenn er die Notwendigkeit empfand, auf der Hut zu sein, setzte er ein starres Pokerface auf. Am Ende des Gesprächs trat es auf, nachdem die Ordonnanz den Tisch bis auf eine Kaffeekanne und das zugehörige Geschirr abgeräumt hatte. Die Stunde war spät. Ein Fenster zeigte, wie die Spinnennetzkonstellationen sich ausdünnten, während ihre Lichter erstarben. Warme Luft rauschte aus einem Lüftungsgitter, denn die Nächte auf Sphinx waren kalt. Sie trieb den Rauch von Flandrys Zigaretten als blaue Wimpel vor sich her. Seine Tabakmarke roch wie ein Laubfeuer in einem nordterranischen Herbst.
    Er beendete seinen Bericht über einen Wettstreit zwischen ihm und einem merseianischen Geheimagenten auf einem neutralen Planeten: »Ehe Sie sich empören, räume ich ein, dass es nicht besonders nett von mir war, ihn zu vergiften. Ich hoffe aber, ich hatte klargestellt, dass ich Gwanthyr auf keinen Fall lebend ins Roidhunat gelangen lassen durfte, wenn ich es irgendwie verhindern konnte. Er war einfach zu tüchtig.«
    Magnusson runzelte die Stirn, machte ein undeutbares Gesicht und sagte tonlos: »Sie haben die falsche Haltung. Sie betrachten die Merseianer als Geschöpfe ohne Seele.«
    »Das ist richtig. Ich betrachte jeden als seelenlos, mich selbst eingeschlossen.«
    Magnusson zeigte Verärgerung. »Lassen Sie doch Ihren infernalischen Spott! Sie wissen, was ich meine. Sie sehen sie als zwangsläufig feindlich an, natürliche Gegner des Menschen wie … wie einen Stamm von Krankheitserregern.« Er hielt inne. »Wenn Sie dieses Vorurteil nicht hätten, würde ich vielleicht ernsthaft in Erwägung ziehen, Sie aufzufordern, sich mir anzuschließen. Wir könnten einen Vorwand für Ihre Frau schaffen, damit sie hierherkommen kann, ehe Sie Ihren Übertritt erklären. Sie nehmen für sich in Anspruch, Ihr Ziel sei

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