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Flandry 8: Agentin des Imperiums

Flandry 8: Agentin des Imperiums

Titel: Flandry 8: Agentin des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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davon.«
    »Richtig, Ihr Volk ist ein recht unabhängiger Haufen, nicht wahr? Bitte fahren Sie fort. Das ist genau der persönliche Eindruck, auf den ich gewartet habe.«
    Magnussons Gesicht verlor jeden Ausdruck. »Mein Vater war ein Raumkapitän, der oft Fracht ins Roidhunat brachte und mit dortigen Waren zurückkehrte; manchmal reiste er bis Merseia. Das war, ehe der Starkad-Zwischenfall die Beziehungen endgültig ruinierte. Selbst danach unternahm er noch einige Reisen und nahm mich auf ein paar davon mit. Ich war damals nach ein Teenager – leicht zu beeinflussen, denken Sie jetzt, und Sie haben recht, aber ich war auch offen für alles, was die Beobachtung mir zeigen wollte. Ich habe mich mit einigen jungen Merseianern dick angefreundet. Nein, es hat mich trotzdem nicht überzeugt, es mit einer Spezies von Engeln zu tun zu haben. Ich bin immerhin ins Militär eingetreten, nicht wahr? Und Sie wissen, dass ich meine Pflicht tat. Aber wenn diese Pflicht verlangte, dass ich mich näher mit Merseianern persönlich befasste, hielt ich Sinne und Verstand offen.«
    »Für ein politisches Urteil mit weitreichenden Folgen erscheint mir das als recht dünne Grundlage.«
    »Ich habe ferner studiert, untersucht, Meinungen gesammelt und alles immer wieder überdacht.«
    »Das Roidhunat ist so komplex wie das Imperium, genauso voller Widersprüche und Paradoxa, wenn nicht sogar noch mehr«, entgegnete Flandry mit ruhiger Stimme. »Die Merseianer sind nicht die einzigen Sophonten darin, und Angehörige anderer Spezies hatten von Zeit zu Zeit großen Einfluss.«
    »Das ist wahr. Bei uns treffen Sie das Gleiche an. Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Nun, wir wissen über Xenos des Roidhunats noch weniger als über unsere eigenen. Das hat uns in der Vergangenheit einige üble Überraschungen bereitet. Nehmen Sie zum Beispiel meinen lebenslangen Gegenspieler Aycharaych. Ich hatte den Eindruck, dass Sie ihm ebenfalls begegnet sind.«
    Magnusson schüttelte den Kopf. »Nein. Niemals.«
    »Wirklich nicht? Der Name scheint Ihnen doch etwas zu sagen.«
    »O ja, Gerüchte verbreiten sich eben. Mich würde interessieren, was Sie von ihm zu berichten haben.«
    Flandry biss sich auf die Lippe. »Das Thema berührt mich schmerzlich.« Er warf die Zigarette in einen Aschenbecher und setzte sich gerade. »Sir Olaf, es war ein faszinierendes Gespräch, und ich danke Ihnen dafür, aber ich bin nun aufrichtig müde. Darf ich Ihnen eine gute Nacht wünschen? Wir können das Gespräch weiterführen, wann immer es Ihnen passt.«
    »Einen Augenblick. Bleiben Sie noch.« Magnusson dachte nach. Er gelangte zu einer Entscheidung. Er berührte das Funkgerät an seinem Gürtel. Eine Tür glitt beiseite, und vier Marineinfanteristen traten hindurch. Sie waren Irumclawianer, groß, schlank und harthäutig, mit ungerührten Insektengesichtern.
    »Sie sind verhaftet«, sagte Magnusson barsch.
    »Ich bitte um Verzeihung?« Flandry rührte sich kaum, und seine Worte kamen sehr leise heraus. »Wir verhandeln unter dem Schutz einer Waffenruhe.«
    »So sollte es sein«, erwiderte Magnusson. »Sie haben die Bedingungen verletzt, indem Sie zu spionieren versuchten. Ich fürchte, ich muss Sie und Ihre Begleiter internieren.«
    »Würden Sie mir das bitte erläutern?«
    Magnusson erteilte den Nichtmenschen bellend einen Befehl. Eindeutig verstanden die Soldaten nur wenige Brocken Anglisch. Drei stellten sich neben und hinter Flandrys Sessel auf. Der vierte trat mit gezogenem Strahler an die Tür.
    Magnusson stand auf und stellte sich, die Beine weit gespreizt, die Fäuste in die Hüften gestemmt, vor seinen Gefangenen. Der Zorn machte seine Stimme rau. »Das wissen Sie sehr gut. Ich hatte eigentlich damit gerechnet, aber ich ließ Sie agieren, weil ich darauf hoffte, dass Sie sich als ehrlicher Mann erwiesen. Das ist nicht der Fall.
    Zu Ihrer Information, ich erfuhr vor drei Tagen, dass die terranischen Agenten, die eigens nach Merseia entsandt wurden, entdeckt und festgenommen worden sind. Ich habe den Verdacht, dass sie auf Ihre Weisung dorthin gegangen sind, aber das ist egal; Sie wissen mit Sicherheit, was sie vorhatten. Kein Wunder, dass Sie selbst sich hierher bemühten. Niemand anderer verfügt über Ihre teuflische Fertigkeit. Wenn ich nicht gewarnt worden wäre, hätte ich nichts geahnt – bis die Spione und Sie wieder zu Hause gewesen und Erkenntnisse verglichen hätten. So aber besitze ich einen weiteren Beweis, dass der Gott sich um seine Krieger

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