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Flandry 8: Agentin des Imperiums

Flandry 8: Agentin des Imperiums

Titel: Flandry 8: Agentin des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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uns zu fürchten oder zu meiden. Vielmehr heißen sie uns als ihre Vermittler zu den gewöhnlichen Menschen willkommen. Sie werden uns die gleiche grenzenlose Freiheit gewähren, die sie sich selbst wünschen.«
    »Bist du dir da s-s-sicher? Leg dich aufs B-b-bett, auf den Bauch.«
    Er gehorchte. Sie band ihm die Hände auf den Rücken. Würde er sich herumwinden und versuchen, sie als Schild oder Geisel zu packen? Sie hätte ihn nur ungern mit dem Tigery-Messer verletzt, aber sie blieb darauf gefasst. Er lag reglos da, aber sprach weiter: »Was schuldest denn du dem Imperium, Diana, dieser Nussschale voll faulendem Fleisch? Warum solltest du für Terra sterben? Du wirst sterben, wenn du weitermachst. Du kannst nirgendwohin fliehen.«
    Sofort widersetzte sie sich ihm fast unwillkürlich. »Wir haben eine ganze riesige Insel, wo wir von den Ackern und den Wildtieren leben können, viele Berge und Wälder als Versteck. Wir überleben.«
    »Einige Stunden lang; bestenfalls einige Tage in Angst und Elend. Denk nach. Ich biete dir Schutz, Amnestie. Mein Volk strebt niemals nach Rache. Es steht darüber. Ich biete dir Ruhm.«
    »Das hat er vielleicht wirklich vor, aber vielleicht will er dich auch nur benutzen«, sagte Targovi von der Tür. »Wie auch immer, Schwesterling, wahrscheinlich ist es für dich am sichersten, wenn du auf ihn eingehst. Wenn wir dich auch fesseln, kommt irgendwann jemand hierher, um zu sehen, was passiert ist, und niemand wird dir die Schuld geben.«
    »Neh.« Diana fesselte Kukulkan auch die Füße. »Ich bleibe bei meinen Freunden.«
    »Ein hoffnungsloser Haufen, das sind wir.«
    Sie befestigte die Streifen am Bettgestell, damit der Gefesselte sich nicht hinunterrollte und zur Straße gelangte. Als sie aufstand, warf sie einen beiläufigen Blick in den Schrank. Darin hingen Kleider für sowohl Männer als auch Frauen.
    Nun, sicher, dachte sie, Zacharier heiraten nicht. Sie sehen keinen Sinn darin. So viel hatte Kukulkan zugegeben und auch davon gesprochen, dass Kinder, während sie aufwuchsen, zwischen den Haushalten hin und her getauscht wurden. Sie hatte sich gefragt, wie einsam er im Grunde seines Herzens sei und ob er sich vielleicht deshalb zu ihr hingezogen fühlte, dann hatten sie ihren Ausflug fortgesetzt. Sicher, Zacharier hatten Sex aus anderen Gründen als Fortpflanzung. Austauschbare Menschen? Die Vorstellung ließ sie frösteln wie ein Winterwind.
    Sie erhob sich über dem schönen Gesicht. Er warf ihr ein schiefes Lächeln zu. »Leb wohl«, sagte Diana zudem Fremdwesen.
    An Targovi gewandt: »Also los, machen wir, dass wir hier wegkommen.«
     
    »… Staatsgeheimnisse. Beinahe genauso gefährlich sind sie als Person, denn sie sind bewaffnet und verzweifelt. Während es wünschenswert wäre, sie lebend gefangen zu nehmen, da sie dann vernommen werden könnten, sollte der Tötung bei Sicht der Vorzug gegeben werden, weil dadurch das Risiko entfällt, dass sie ihren Amoklauf fortsetzen könnten …«
    Targovi hörte sich die Verlautbarung an, ehe er den Funkempfänger abschaltete, den er aus dem Hospiz mitgenommen hatte. Es war ganz natürlich gewesen, ihn zusammen mit Proviant in Axors Tieflader zu legen, nachdem sie beschlossen hatten, einen langen Ausflug in die Berge anzutreten, wo sie allen elektronischen Lauschern entgingen. Während der Wodenit eine Nachricht aufzeichnete, in der er sich bei Isis entschuldigte, ihre nächste Verabredung nicht einhalten zu können, und erklärte, seine letzte Gelegenheit nutzen zu wollen, sich an der Landschaft zu erfreuen, hatte sein Begleiter heimlich eine Campingausrüstung für Diana hinzugelegt.
    Als Tigery sparte sich Targovi Banalitäten wie: »Nun, jetzt wissen sie Bescheid.« Er murmelte vielmehr: »Interessante Formulierung, das mit den ›Staatsgeheimnissen‹. Die allermeisten Zacharier werden sofort wissen, was gemeint ist. Der Rest dürfte kooperieren, ohne Fragen zu stellen.«
    »Sie drücken es nur so verwunden aus, falls irgendein Außenseiter die Sendung auffängt«, sagte Diana, einen großen Sandwichbissen im Mund. »Zum Beispiel auf einem Wasserschiff, das dicht genug vorbeifährt. Nicht dass die Mannschaft selber nachsehen käme.«
    Die drei ruhten sich in einer Mulde in den Höhen über Janua aus, ein gutes Stück von der Ansiedlung entfernt. Die Friedlichkeit des Landes schmerzte sie innerlich. Ringsum standen Birken, deren Blätter unter dem Leuchten des nach Westen strebenden Patricius in einer Brise tanzten. Niedriger

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