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Flandry 8: Agentin des Imperiums

Flandry 8: Agentin des Imperiums

Titel: Flandry 8: Agentin des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Wacholder wuchs zwischen den weißen Stämmen, dunkelblaugrün und duftend. Eine Quelle sprudelte aus einer moosigen Böschung. Irgendwo trällerte eine Nachtigall.
    »Die Zacharier werden bald ausschwärmen wie die Khrukai – Schwertschwingen«, sagte Targovi. »Sie benutzen Flugzeuge und hochempfindliche Sensoren. Wir werden unsere Überlebenskünste brauchen, und wir sind an Wald wie diesen nicht gewöhnt.«
    Diana schlug mit der Faust auf den Boden. »Ich will verdammt sein, wenn ich sinnlos sterbe oder hier nutzlos rumsitze, bis Magnusson sich den Weg zum Thron freigeschlachtet hat!« Ihr sanken Kopf und Stimme. »Aber was können wir tun?«
    Axor räusperte sich. »Nicht besonders viel, liebe Freunde«, sagte er beinahe nüchtern. »Meine Größe und mein mangelndes Talent, mich zu verbergen, werden uns verraten, ehe meine körperlichen Bedürfnisse die Rationen aufgezehrt haben. Ich will mich von euch trennen und die Verfolger von eurer Spur abbringen, während ihr in die Berge geht.« Er hob eine Hand, um Dianas gequälten Aufschrei zu stoppen. »Nein, nein, es ist der einzige vernünftige Plan. Ich habe euch begleitet, so sehr ich Gewalt auch verabscheue, wie es jeder Christ sollte, weil doch eine Chance zu bestehen schien, den Krieg zu beenden, ehe er millionenfaches Leben verschlingt. Und während ich zwar nicht glauben kann, dass die Merseianer Geschöpfe Satans sind, würden sie doch viele Milliarden der wenigen Selbstbestimmung berauben, die es noch gibt. Dies zu verhindern ist ein würdiges Ziel. Wenn ihr überlebt, dann betet, dass uns der Schaden vergeben wird, den wir unseren Gegnern zufügten, und dass ihre Seelen in Frieden ruhen, so wie ich beten werde.« Im Liegen hob er den Kopf, bis das Licht sich auf dem Zackenkamm fing und ihn zu einer Krone machte. »Lasst mich auf die einzige Weise dienen, auf die ich dienen kann. Herr, wache über meine Seele und die Seelen meiner Freunde.«
    Diesmal konnte Diana die Tränen nicht zurückhalten. »Ach, Axor …!«
    »Ruhe, ihr beiden Vollidioten«, knirschte Targovi. »Wir brauchen weniger Edelmut und mehr Überlegung.«
    Er sprang hoch und schritt auf und ab, nicht wie ein Mensch, sondern wie ein Tigery es tut, ging zwischen den Bäumen ein und aus, um die Büsche herum. Mit der rechten Hand strich er die Klinge seines großen Messers über die Fläche der linken, immer wieder. Zähne blitzten, wenn er in seinen Gedankengängen etwas brummte.
    »Ich habe uns hierher geführt, weil ich nicht anzunehmen wagte, dass meine Tat in der Kommandozentrale lange genug unentdeckt bliebe, um uns ein Transportmittel zu beschaffen und zum Festland zu gelangen. Darin hatte ich recht. Ich hatte gehofft, dass die Zacharier Verwirrung zeigen würden, weil sie in solchen Dingen unerfahren sind, sodass wir zurückkehren und uns ein Fluchtmittel besorgen könnten – notfalls, indem wir den Besitzer eines Flugwagens mit vorgehaltener Waffe zwingen, für uns zu lügen. Schließlich waren sie in der Kommandozentrale auch alles andere als gut organisiert.
    Die Hoffnung war dennoch dünn, und jetzt ist sie nicht einmal mehr ein Hauch. Ich glaube, ihre … Einheit … ermöglicht es ihnen, auf das Unvorhergesehene so gelassen zu reagieren wie ein Individuum, ohne das Geschwätz und die Uneinigkeiten einer gewöhnlichen überraschten Menschenherde. Ihr habt die Sendung gehört. Jeder Wagen und jedes Boot bleibt in einer Gruppe von drei oder mehr, unter Bewachung. Wer sich von der Insel entfernt, wird angehalten und durchsucht. Dieser Zustand bleibt aufrechterhalten, bis wir gefangen oder tot sind.
    Sollen wir nachgeben? Sie begnügen sich vielleicht damit, mich zu erschießen, und eure Haft ist am Ende womöglich gar nicht grausam. Ihr zeigt euch ablehnend.«
    »Meine Mutter hat mir ’nen alten Spruch mit auf den Weg gegeben«, erwiderte Diana. »Lieber im Stehen sterben, als auf den Knien leben.«
    »Ach, die jungen Leute begreifen nie, dass auch sie den Tod finden können«, seufzte Axor. »Doch wenn uns noch eine andere Möglichkeit offensteht, wie sollten wir es mit unserem Gewissen vereinbaren, sie nicht zu nutzen?«
    Noch immer strich der Tigery umher. »Ich denke ja, ich denke …« Unvermittelt blieb er stehen und trieb das Messer in einen Baumstamm, dass das Metall sang. »Javak! Jawohl, es lag an meinem Horizont – ein gewundener Pfad … Aber wir müssen uns beeilen und dem Feind keine Zeit geben, sich zu überlegen, ob wir etwa verrückt genug sind, diesen Weg zu

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