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Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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Schatte n huschte durch eine der Gassen – gleich zu ihrer Rechten, keine zehn Meter von ihr entfernt.
    Claire zuckte bei dem Anblick sofort zusammen, obwohl sie nicht genau sagen konnte, um wen oder was es sich dabei handelte.
    Ihre Augen waren noch immer voller Tränen und wegen der Fesseln war sie nicht dazu in der Lage, sie abzuwischen und dadurch ihre Sicht zu verbessern. Stattdessen begann sie aufgebracht zu blinzeln, um sich auch der letzten Reste ihres Gefühlsausbruches zu entledigen.
    Komm schon, komm schon …
    Währenddessen konnte sie sehen , dass der Schatten immer näher kam. Doch mit jedem Lidschlag wurde Claires Sicht besser und die dunkle Gestalt bekam zusehends ein Profil und Konturen.
    Gleich darauf erkannte sie den Besucher, der sich langsam und mit eingezogenem Kopf an sie herangeschlichen hatte.
    Es war…
    … Andy!
    Erleichterung fegte durch Claires Versta nd wie eine gewaltige Feuerwalze, die alles verschlang. In diesem Augenblick konnte sie ihr Glück kaum fassen:
    Der Junge war tatsächlich zurückgekehrt, um sie und Ted zu retten. Obwohl er es wahrscheinlich geschafft hätte zu ent kommen, dachte Claire, hatte er sie dennoch nicht im Stich gelassen. Stattdessen hatte er sich wieder zurückgeschlichen, um seine Freunde aus ihrer misslichen Lage zu befreien.
    Guter Junge …
    Claires Zuversicht begann sich wieder zu regen und mit jedem Schritt, den Andy näherkam, wuchs auch ihre Hoffnung. Schließlich erreichte er den Wagen und blieb neben ihr stehen.
    Erst in diesem Augenblick erkannte Claire, dass er den Revolver in der Hand hielt – fest umschlossen und mit dem Finger am Abzug. Sein Gesicht war finster und er blickte sie grimmig an.
    Gleich darauf konnte Claire auch den Zorn spüren, der in seinem Inneren wogte wie eine gewaltige Sturmflut, die alles und jeden zu verschlingen drohte, der sich ihr in den Weg stellte.
    Noch bevor er auch nur ein Wort sagte, überkam Claire ein ungutes Gefühl.
    Ein eisiger Schauder jagte durch ihre Glieder, während sie zu ihm aufblickte und zu erraten versuchte, was er vorhatte.
     

64.
     
    …doch falls du es versiebst, wirst du den Tag verfluchen, an dem du geboren wurdest. Du wirst Qualen durchleiden, wie sie noch kein Mensch vor dir jemals durchlitten hat. Haben wir uns verstanden?...
    Teddy hatte verstanden.
    Oh ja …
    D aran bestand überhaupt kein Zweifel. Ebenso wenig daran, dass die Kreatur ihre Drohung wahrmachen würde. Falls er nicht tat, was sie von ihm verlangte, würde die Erlösung eines schnellen und schmerzlosen Todes in weite Ferne rücken.
    Was genau ihn stattdessen erwartete, wusste er nicht. Und genaugenommen, dachte er, war er gar nicht einmal so scharf darauf, es überhaupt jemals zu erfahren.
    Nein, Sir – mit Sicherheit nicht …
    Stattdessen wollte er einfach nur weg:
    Raus aus der verdammten Stadt und zurück in den warmen Schoß seines eigenen Heimes. Wenn die Dinge erst einmal ausgestanden waren, dachte er, würde er sofort wieder dorthin zurückgehen, wo er hergekommen war. Ohne Umwege und so schnell er konnte. Und fortan, dachte er, würde er nur noch das tun, was auch all die anderen Leute in seinem Alter taten:
    Er würde den ganzen verdammten Tag auf der Veranda sitzen und sich über jede Kleinigkeit aufregen, die ihm nicht in den Kram passte.
    M it ein bisschen Glück, dachte Teddy, würde ihm all diese Aufregung mit der Zeit völlig über den Kopf wachsen. Und eines schönen Tages, wenn er es wahrscheinlich am wenigsten erwartete, würde ihn ein Schlaganfall dahinraffen.
    Schnell und schmerzlos – so wie es sich gehörte …
    Die drohende Aussicht auf einen einsamen Tod war es gewesen, die ihn zu Beginn seiner Reise angespornt hatte. Sie hatte dafür gesorgt, dass er sich das gottverdammte Motorrad gekauft und seine Sachen gepackt hatte. Außerdem war sie es gewesen, die ihn hinaus in die weite, weite Welt getrieben hatte. In diesem Augenblick jedoch, da die Sonne allmählich hinter den Hügeln von Plain Rock zu versinken begann, war ein einsamer Tod für ihn eine Option, mit der er sich durchaus anfreunden konnte.             
    Raus aus der Motorradkluft und rein in den Schaukelstuhl, Teddy-Boy …
    Nach all den Strapazen, die er in den vergangenen Stunden ausgestanden hatte, war diese Vorstellung auf eine gewisse Weise sogar trostvoll und erheiternd zugleich.
    Immerhin, dachte er, war alles besser, als ein weiteres Mal dieser gottverdammten Kreatur gegenüberzutreten.
    Geschweige denn, endgültig

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