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Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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rührte sich. Er konnte seine Arme nicht bewegen und ebenso wenig auch seine Beine. Es dauerte daher nicht lange, bis er herausfand, dass er gefesselt war.
    Als er schließlich über seine rechte Schulter blickte, sah er, dass seine Hände mit Kabelbindern auf dem Rücken fixiert waren. Das weiße Plastik bohrte sich tief in seine Haut und klemmte die Blutzufuhr zu seinen Händen ab. Sie waren inzwischen vollkommen taub und als er versuchte, sie zu bewegen, tat sich nichts.
    Bei seinen Beinen war es dasselbe: Auch sie waren mit Kabelbindern gefesselt , die bis zum Anschlag festgezurrt waren.
    Peter zerrte und riss daran.
    Doch er erkannte sofort, dass es aussichtslos war. Die Mistdinger an seinen Handgelenken gaben kein Stück nach und all seine Mühen waren umsonst.
    Trotzdem gab er nicht auf. Er wusste zwar immer noch nicht, wer der Fremde war, der ihn überrumpelt hatte, dennoch ahnte er, dass dieser nichts Gutes im Schilde führte.
    Ganze egal, dachte Peter, ob er nur Claire Hagens Komplize oder irgendein anderes Arschloch war, das ihm einen Strich durch die Rechnung machen wollte – er musste ihn um jeden Preis aufhalten. Schließlich konnte er nicht einfach nur dabei zusehen, wie sich ein Vierteljahr intensiver Ermittlungsarbeit sprichwörtlich in Luft auflöste. Außerdem durfte er unter keinen Umständen zulassen, dass Claire ihm wieder entwischte.
    Auf gar keinen Fall …
    Und genau dieser Gedanke gab ihm die nötige Kraft.
    Peter wand sich und versuchte, seine Glieder aus den Schlingen zu befreien. Seine Bewegungen waren träge und ungelenk – wie die eines gestrandeten Wales, dessen Kräfte endgültig kurz davor waren, ihn für immer zu verlassen. Zudem flammten die Schmerzen in seinem Gesicht bei jeder Bewegung von Neuem auf und trieben ihm Tränen in die Augen.
    Schließlich gab er es auf.
    Er senkte den Kopf und schloss erneut die Augen. Dann begann er, nach einem anderen Ausweg zu suchen. Die Gedanken rauschten an seinem inneren Auge vorbei, wie ein grobschlächtiges Daumenkino  - voll mit Skizzen und Plänen, mit deren Hilfe er sich befreien konnte.
    Denk nach, denk nach, verdammt …
    Und als Peter eine Minute später wieder die Augen aufschlug, wusste er, was zu tun war.
    Das Einzige, was er nicht wusste, war, ob sein Plan auch aufgehen würde.
    Doch es nützte nichts, dachte er, er musste es zumindest versuchen.

66.
     
    „Was zum Teufel ist los mit dir?“, fragte Claire, ohne den Bick von Andys Revolver zu nehmen.
    Dass irgendetwas nicht stimmte, stand für sie außer Frage. Denn seit seiner Rückkehr hatte Andy kein einziges Wort mit ihr gewechselt. Stattdessen war er nur seelenruhig dagestanden und hatte auf sie hinabgeblickt. Und währenddessen war sein Daumen immer wieder zum Schlaghahn der Waffe gewandert.
    Abwechselnd hatte er ihn gespannt du dann wieder entspannt.
    Immer und immer wieder.
    Klick-klick, klick-klick, klick- …
    Das metallische Geräusch, dass die Waffe dabei erzeugte, kam Cla ire in diesem Augenblick so vor wie das gleichmäßige Ticken einer Uhr.
    Einer Uhr , dachte sie, die vielleicht die Zeit maß,…
    … die sie noch zu leben hatte.
    Anfangs kam ihr dieser Gedanke dumm und auch albern vor. Doch je länger dieses Schauspiel andauerte, umso mehr beschlich sie die Angst, dass Andy nicht zurückgekommen war, um Teddy und sie zu retten.
    Nein, denn sonst hätte er es schon längst getan …
    Die Waffe in seinen Händen sah groß und unförmig aus und er hielt ihren Griff fest umklammert. Sämtliches Blut war inzwischen aus seinen Fingerknöcheln gewichen und sie sahen so weiß aus wie poliertes Elfenbein.
    Außerdem konnte Claire ganz genau sehen, dass der Lauf der Waffe unablässig zitterte. Allein dadurch schloss sie, dass der Junge unter verdammt großer Anspannung stand. Und dieser Rückschluss wiederum sorgte dafür, dass die Angst in Claires Gedanken langsam aber sicher wieder die Oberhand übernahm.
    Was zum Teufel geht hier vor …
    Ganz ruhig, dachte Claire, immerhin ist er noch ein Kind und daher ist es auch kein Wunder, dass er Angst hat.
    Obwohl ihr dieser Gedanke zunächst plausibel erschien, gelang es ihr dennoch nicht, sich zu beruhigen. Denn dieses Bild von Andy passte kein bisschen mit dem überein, das sie sich bisher von ihm gebildet hatte. Der Junge, den sie kannte, hatte Nerven wie Drahtseile.
    Sie konnte sich noch gut daran erinnern, wie er reagiert hatte, als die Kirche in Flammen aufging und die Vampire darin bei lebendigem Leibe

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