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Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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ihren Zorn auf sich zu ziehen …
    Doch Teddy wusste, dass es nicht so weit kommen musste. Denn wenn er sich an die Abmachung hielt, die sie getroffen hatten, dann würde er noch an diesem Abend aus der Stadt spazieren.
    Völlig gesund und unbehelligt.
    Davor, dachte er, musste er nur noch irgendwie seine Handschellen loswerden. Doch wie genau er das anstellen sollte, wusste er nicht.
    Seine gesunde Hand war gefesselt, während sein gebrochener Arm immer noch reglos in der provisorischen Schlinge ruhte. Er hätte gerne seine Taschen nach einem Werkzeug durchsucht, das er als Dietrich benützen konnte. Irgendetwas, dachte er, mit dem er das Schloss der Handschellen knacken konnte.
    Doch als er versuchte, seinen verletzten Arm auch nur ein Stück weit zu bewegen, flammten die Schmerzen darin von Neuem auf und zwangen ihn, sich etwas anderes zu überlegen.
    Denk nach, Teddy, denk nach verdammt …
    So saß er da und träumte von seiner Rückkehr nach Hause, während sein Verstand unablässig um die Handschellen kreiste.
    Die Handschellen, die das E inzige waren, das seiner Heimkehr noch im Wege stand. Die Handschellen, dachte er, und die Gewissheit darüber, dass er auf ewig in der Hölle schmoren würde für das, was er inzwischen vorhatte.
     

65.
     
    Blut.
    Überall war Blut.
    In seinem Mund, auf seiner Kleidung und auch in seinen Gedanken. Scharlachrote Nebelschwaden schwirrten durch seinen Kopf und zwangen jede seiner Regungen sofort in die Knie.
    Dann war da noch der Schmerz.
    Es war ein aufgebrachtes Meer aus Schmerz, das in seinem Verstand tobte. Die Gedanken darin waren nichts weiter als Nussschalen, die mit aller Kraft dagegen ankämpften, für immer in den dunklen Fluten zu versinken.
    Trotzde m ließ Peter nicht locker:
    Minutenlang torkelte er den schmalen Grat entlang, der sein Bewusstsein von der Ohnmacht trennte. Hin und wieder schlug er sogar kurz die Augen auf, ohne jedoch zu erkennen, wo er war. Seine Erinnerung daran war beinahe komplett ausgelöscht. Nur Bruchstücke flackerten hin und wieder vor seinem inneren Auge auf.
    Bruchstücke ohne jeglichen Sinn und Zusammenhang …
    … Plain Rock, ein Papagei mit bösen Augen, Feuerwerk und Knallfrösche, Claire Hagen…
    Seine Erinnerung kam nur langsam zurück – wie ein tropfender Wasserhahn plätscherte sie dahin.
    Substanzlos.
    Ziellos.
    Schwach.
    Doch mit jeder Minute, die verging, fügten si ch mehr von den Teilen zusammen. Teile, die bis dahin ziellos durch seinen Verstand geschwirrt waren. Und je besser Peter sich erinnern konnte, umso rastloser wurde auch sein Kampf gegen die Ohnmacht:
    Er zwang sich dazu, die Augen offenzuhalten, obwohl sich seine Lider so schwer anfühlten wie gusseiserne Garagentore. Immer wieder riss er die Augen auf und starrte in die zerklüftete Wüstenlandschaft, über die sich langsam die Nacht senkte. 
    Es war ein schwieriger Kampf, den Peter in diesen Minuten ausfocht. Ein Kampf gegen das starke Bedürfnis, einfach wieder die Augen zu schließen und in der Gleichgültigkeit zu versinken. Immerhin hielt die Realität nichts für ihn bereit, außer Verwirrung und Schmerz.
    Schmerz…
    Trotzdem gab er nicht auf.
    Mit jedem Atemzug schöpfte er neue Hoffnung und mit jeder neuen Erinnerung wuchs auch seine Zuversicht. Es dauerte daher nicht lange, bis er wieder wusste, was passiert war und wo er sich befand. Gleich darauf begann er, sich zu regen, und versuchte aufzustehen.
    Sein Schädel fühlte sich an, als seien die Knochen darin nur lose miteinander verbunden. Selbst bei der kleinsten Bewegung knirschte und knackte es.
    Außerdem bekam er kaum Luft und musste durch den Mund atmen. Denn seine Nase war zu nichts mehr zu gebrauchen. Auch wenn er sich in diesem Augenblick nicht in seinem Spiegel sehen konnte, so wusste er, dass die Verletzung sehr schlimm sein musste. Immerhin, dachte er, konnte er auch so sehen, dass seine Nase in einem komischen Winkel von seinem Gesicht abstand.
    In einem verdammt komischen Winkel …
    Zudem fühlten sich sämtliche Schneidezähne in seinem Oberkiefer locker an. Wenn er mit seiner Zunge an ihnen entlangfuhr, konnte er klar und deutlich spüren, wie sie dem Druck nachgaben und von innen gegen seine Lippen drückten.
    Dennoch ließ er sich nicht davon beirren. Stattdessen biss er die Zähne zusammen, so gut er eben konnte, und versuchte, sich aufzurichten. Versuchte sein Gesicht aus dem Dreck zu heben, in dem es bis dahin gelegen hatte.
    Doch ganz egal, was er auch tat – nichts

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