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Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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früher getan habe…“
    Sie machte eine kurze Pause. Andy war derart von ihren Worten ergriffen, dass er inzwischen nicht einmal mehr wagte, zu atmen. So kostbar und zerbrechlich erschien ihm dieser Augenblick.
    Während er darüber nachdachte, fuhr seine Mutter fort:
    „ …gleichzeitig muss ich dich um einen Gefallen bitten, mein Sohn. Um einen kleinen, letzten Gefallen.“
    Diese Worte überrumpelten Andy und trafen ihn an einem wunden Punkt seiner Seele. Einen Punkt, dachte er, der seit dem Verschwinden seines Vaters brach gelegen hatte wie ein steiniger Grund. Diesmal gelang es ihm nicht, seine Tränen zurückzuhalten. Vielmehr sprudelten sie hervor wie aus einer heißen Quelle, die den Tiefen seiner jungen Seele entsprang.
    „Was soll ich tun, Mom?“, fragte er schluchzend.
    Seine Mutter beugte sich vor, um ihm einen Kuss zu geben. Anschließend flüsterte sie ihm etwas ins Ohr. Mit flinker Zunge erzählte sie ihm, wer wirklich für den Schrecken verantwortlich war, der in Plain Rock herrschte. Erzählte ihm, wie die Dinge ihren Lauf genommen und schließlich völlig aus dem Ruder gelaufen waren.
    Andys Zorn wuchs mit jedem ihrer Worte und es dauerte nicht lange, bis er genau wusste, was zu tun war.
    Ganz genau sogar…

62.
     
    Peter senkte die Waffe, gleich nachdem die Schüsse verklungen waren.
    Denn auch wenn er den Unbekannten schwer getroffen hatte, musste er dafür sorgen, dass der Mistkerl überlebte. Immerhin, dachte er, war es seine Aufgabe herauszufinden, wer er war und für wen er arbeitete.
    D ennoch gab er sich keinen falschen Hoffnungen hin. Immerhin hatte er ihn dreimal aus nächster Nähe getroffen. Und das auch noch mitten in die Brust. Die Chancen standen daher verdammt gut, dass der Mistkerl tot war, noch bevor er auf dem Boden aufschlug.
    Verdammt gut …
    Doch kaum hatte Peter die Waffe gesenkt, sah er, dass er sich geirrt hatte. Der Anblick traf ihn mit voller Wucht und presste ihm sämtliche Luft aus den Lungen. Gleichzeitig klappte sein Unterkiefer herunter – so groß war die Verwunderung darüber, was er in diesem Augenblick sah:
    Der Unbekannte stand immer noch aufrecht, so als sei nichts geschehen.
    Sein Grinsen war breiter als je zuvor und aus seinen Augen sprühte purer Hass.
    Peters Gedanken überschlugen sich.
    Wie zum Teufel ist das möglich?
    In Sekundenbruchteilen suchte er nach einer Erklärung für das, was gerade geschehen war. Es dauerte nicht lange, bis er zu glauben wusste, was vor sich ging:
    Der Unbekannte trug eine kugelsichere Weste.
    Mit Sicherheit sogar…
    Denn anders war es nicht zu erklären, dachte er, dass er immer noch aufrecht stand, anstatt sich blutüberströmt auf dem Boden zu winden und vor Schmerzen zu winseln.
    Peter blickte sofort auf die Brust des Unbekannten – genau dorthin, wo ihn die Kugeln hätten treffen müssen. Genau an jene Stelle, von wo ihn der Papagei mit seinen hässlichen gelben Augen anstarrte.
    Es dauerte einen Moment, bis sein Gehirn den Anblick verarbeitete. Doch auch danach wurden die Dinge nicht besser.
    Im Gegenteil:
    Seine Beklemmung wuchs mit jeder Sekunde. Denn der Mann, der ihm gegenüberstand, war vollkommen unverletzt. Sein Hawaiihemd war zwar von der langen Autofahrt ziemlich zerknittert, dachte Peter, aber ansonsten fehlte ihm nichts.
    Keine Einschusslöcher.
    Kein Blut.
    Nichts.
    Aber wie zum Teufel war das möglich, dachte Peter. War er wirklich derart aus der Übung, dass er ihn aus nächster Nähe verfehlt hatte? Er wusste es nicht. Das Einzige, was er wusste, war, dass er den Mistkerl um jeden Preis aufhalten musste:
    Ohne darüber nachzudenken , hob Peter erneut die Waffe. Er zielte kurz und betätigte dann sofort den Abzug.
    Einmal.
    Zweimal.
    Dreimal.
    Drei kurze Salven hintereinander. Mitten auf die Brust des Unbekannten, der keine drei Meter von ihm entfernt stand. Die Waffe in seiner Hand begann zu rauchen und der ranzige Geruch von Schießpulver stieg ihm in die Nase.
    Doch trotz seiner Mühen hatte er keinen Erfolg:
    Keine einzige Kugel hatte den Unbekannten getroffen. Er stand immer noch da – jederzeit dazu bereit, seine Hände um Peters Hals zu schlingen und ihm das Genick zu brechen wie einem Suppenhuhn.
    „Pech gehabt, Cowboy“, sagte der Unbekannte und trat einen Schritt auf Peter zu, „aber gegen Platzpatronen bin ich immun, mein Freund.“
    „Wovon zum Teufel reden Sie da?“, fragte Peter und wich instinktiv zurück. Doch im gleichen Augenblick wusste er, was vor sich ging. Die

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