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Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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direkt hinter ihr und schirmte sie mit seinem massigen Körper ab. Seine mächtigen Schultern wogten bei jedem Schritt und erinnerten Teddy daran, dass er nichts überstürzen durfte. Denn falls doch, dachte er, würde Roger wahrscheinlich keine Sekunde zögern, ihn zu töten.
    Verdammter Mistkerl...
    Deswegen blieb ihm auch nichts anderes übrig, als abzuwarten und auf einen Moment der Unachtsamkeit zu hoffen. Denn trotz seiner Angst wusste Teddy, dass er eine direkte Konfrontation mit Roger wahrscheinlich nicht überleben würde. Während er selbst nur mit einem alten Messer bewaffnet war, trug Roger ein Schnellfeuergewehr in seinen Händen.
    Doch auch ohne die verdammte Waffe, schätzte Teddy, war mit dem Typen nicht zu spaßen. Denn absolut alles an ihm strahlte einen strengen militärischen Drill aus. Auch wenn er vielleicht keine Abzeichen und auch keine Uniform trug, dachte Teddy, so war er dennoch ein Soldat. Man konnte es daran erkennen, wie er sprach, sich bewegte und die gottverdammte Waffe hielt.
    Außerdem, dachte Teddy, war der Mistkerl sehr misstrauisch. Er ließ ihn für keine Sekunde aus den Augen. Immer wieder warf er einen kurzen Blick über die Schulter und vergewisserte sich, dass alles in Ordnung war. Und nicht zuletzt deswegen hatte Teddy keine Chance, unbemerkt das Messer zu ziehen und ihn zu erledigen.
    Stattdessen musste er einfach mitspielen und darauf hoffen, dass möglichst bald etwas passierte. Etwas , dachte er, das endlich das Blatt zu seinen Gunsten wendete.
    Denn falls nicht, dann würde er die gottverdammte Stadt in einem Leichensack verlassen.
    Und das auch nur, wenn er verdammt viel Glück hatte.
    Andernfalls...

84.
     
    Claires Anspannung wuchs mit jedem Schritt.
    Inzwischen drehten sich all ihre Gedanken nur noch um den Wagen. Denn falls der Motor inzwischen tatsächlich abgesoffen war, dachte sie, standen die Chancen nicht schlecht, dass sie die kommende Nacht nicht überleben würde.
    Weder sie noch Teddy und Roger...
    Dennoch war es nicht der Gedanke an den eigenen Tod, der sie dazu zwang, ihren Schritt immer weiter zu beschleunigen. Vielmehr wurde sie von der Vorstellung angespornt, dass es außer ihr niemanden gab, der George aufhalten konnte.
    Niemanden...
    Klar, dachte sie, die Vampirjäger der Organisation würden früher oder später bestimmt auf der Bildfläche erscheinen und mit ihrer Arbeit beginnen. Doch bis dahin konnte durchaus noch ein Weilchen vergehen. Ein Weilchen, dachte Claire, in dem George ungestört morden konnte, so als ob es kein Morgen gäbe. Und ganz egal, wie verzwickt und verworren die Situation vielleicht auch sein mochte – Claire wusste, dass das Blut jedes seiner Opfer für immer auch an ihren Händen kleben würde.
    Gerade deswegen hoffte sie inständig, dass der Wagen noch lief und die Fracht auf dem Rücksitz unversehrt war. Auch wenn es nicht die einzige Möglichkeit war, George zu stoppen, dachte Claire, so war es zumindest eine weitere Absicherung, auf die sie nur ungerne verzichten würde.
    Bitte, bitte, bitte...
    Sie bogen gerade um die Ecke, als Claire schließlich das Geräusch vernahm. Es war ein hustender Laut, der durch die Mainstreet hallte und schlagartig dafür sorgte, dass sämtliche Sorgen von ihr abfielen:
    Es war der Motor des Wagens, der schw ächlich vor sich hin gurgelte.
    Danke, lieber Gott, danke, danke, danke...
    In diesem Augenblick konnte Claire einfach nicht anders: Kaum hatte sie das Geräusch des Motors vernommen, stürmte sie auch schon los und rannte die letzten Meter zum Wagen. Doch ihr runder Bauch hemmte jede ihrer Bewegungen und sorgte dafür, dass ihr Gang schwerfällig und ungelenk aussah.
    Beim Wagen angekommen, schlug sie sofort die Fahrertür auf und streckte den Kopf hinein. Sie betätigte den Schalter für die Innenbeleuchtung und kniete sich schließlich auf den Fahrersitz. Ein flüchtiger Blick auf das Armaturenbrett reichte aus, um Claire wissen zu lassen, dass der Motor des Wagens hart damit zu kämpfen hatte, überhaupt noch in Gang zu bleiben. Die Nadel der Tankanzeige war inzwischen in den Keller gerasselt und Claire ahnte, dass er wahrscheinlich bald ausgehen würde. Dennoch, dachte sie: Die alte Schrottkiste hatte sie nicht im Stich gelassen. Allen Widrigkeiten zum Trotz war sie nicht ausgegangen.
    Gott sei Dank...
    Gleich darauf kümmerte sie sich um das, was ihr in den vergangenen Stunden das meiste Kopfzerbrechen bereitet hatte. Sie wandte sich zum Rücksitz und schlug die Plane zur

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