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Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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dass ihr Plan aufgehen würde.
    Denn immerhin, dachte sie, hatte sie mit eigenen Augen gesehen, welche Kraft diesem Blut innewohnte. Sie wusste natürlich, dass das Blut allein wahrscheinlich vollkommen nutzlos war. Dennoch schien irgendeine Substanz darin enthalten zu sein, die Amandas Verwandlung in der Hütte rückgängig gemacht hatte. Ein geheimer Stoff, dachte Claire, mit dem die Nazis es geschafft hatten, Vampire gefügig zu machen und zu kontrollieren.
    George hatte die Substanz seit dem zweiten Weltkrieg in sich getragen und Claire vermutete, dass auch Amanda sie inzwischen in sich trug. Immerhin, dachte Claire, hatte sie George gebissen und bereits kurz darauf hatte sich ihre Verwandlung schlagartig ins Gegenteil verkehrt. Anstatt für immer ein Monster zu bleiben, war sie wieder gesund geworden. Ein einziger Biss hatte bereits ausgereicht, um all das zu bewirken. Er hatte dafür gesorgt, dass das in Georges Blut enthaltene Gegenmittel auf sie überging und sie heilte - wie eine Schluckimpfung, die ihr endgültig dabei geholfen hatte, den Wahnsinn zu besiegen.
    Und wenn all diese Vermutungen stimmten, dachte Claire, dann würde das Blut ihr dabei helfen, George ein für allemal unschädlich zu machen.
    Entweder würde es ihn auf der Stelle töten – oder aber zumindest erheblich schwächen. Dass es ihn womöglich sogar gänzlich heilen würde, glaubte Claire jedoch nicht. Denn im Gegensatz zu Amanda war George inzwischen wieder bereits komplett verwandelt. Monatelang hatte er sich nun schon vom Blut seiner Opfer ernährt. Er hatte neue Kräfte geschöpft und seine alten Instinkte verfeinert.
    Eine völlige Heilung hielt Claire daher für vollkommen ausgeschlossen. Vielmehr würde ihr das Blut im richtigen Augenblick dabei helfen, ihn so weit zu schwächen, dass sie ihn ohne große Gefahr für sich selbst töten konnte.
    Denn das war immerhin ihre Mission, dachte Claire:
    Sie musste George finden und ihn um jeden Preis stoppen. Sie musste ihm endlich das Maul stopfen – den gierigen Schlund, der sich ständig nach Blut verzehrte und mit jedem Tag mehr Leid über...
    Oh mein Gott...
    Der Gedanke riss schlagartig ab und Claire erwachte wieder aus ihrer Versenkung. Während sie aus dem Wagen stieg, lebten Andys Worte plötzlich wieder in ihrer Erinnerung auf. Worte, die mit einem Mal Licht in jene Sache brachten, die Claire seit ihrer Ankunft in Plain Rock gequält hatte:
    Der Schlund, Miss Hagen.. eine in Stein gehauene Ruine, die bis tief ins dunkle Herz der flachen Hügel reicht...
    Mit einem Mal glaubte sie nämlich zu wissen, wo George war. Er war an dem besten Ort, den man sich für Vampire überhaupt vorstellen konnte. An einem Ort, dachte Claire, an dem niemals die Sonne schien und der tief unter der Erde lag. Ein Versteck, das besser war als jeder Keller und jede verlassen Lagerhalle. George war...
    ...in dem stillgelegten Bergwerk oberhalb der Stadt!
    „Ist alles in Ordnung mit Ihnen?“, fragte Roger und blickte sie misstrauisch an. Er hatte inzwischen die Taschenlampe eingeschaltet, die auf dem Lauf seines Gewehrs montiert war. Ein dünner Kegel kalten Lichtes brannte sich durch die Straße und verlieh der gesamten Szenerie einen unwirklichen Glanz. Ebenso Rogers Augen: Sie funkelten trübe wie Diamanten von schlechter Qualität, wenn man sie gegens Licht hielt.
    „Ja“, sagte Claire schließlich und sah ihm tief in die Augen.
    „Aber?“, fragte Roger sofort, als hätte er ihre Gedanken gelesen.
    „Aber wir müssen sofort aufbrechen.“
    „Wohin?“
    „Rauf zu den Hügeln“, sagte Claire und setzte sich in Bewegung. Sie war noch keine zwei Schritte gekommen, als sich Rogers Hand um ihren rechten Arm schlang und sie zurückhielt.
    „Moment mal, Miss Hagen“, sagte er, „langsam wird es verdammt nochmal Zeit, dass Sie mir sagen, was zum Teufel hier vor sich geht. Finden Sie nicht auch?“
    Claire wusste, dass er recht hatte. Immerhin hatte er ihr wahrscheinlich das Leben gerettet und anstatt sich bei ihm zu bedanken, hatte sie ihn die ganze Zeit im Dunkeln tappen lassen. Der arme Kerl, dachte Claire, hatte keinen blassen Schimmer, wo er durch den Auftrag von Arthur Flynn überhaupt hineingeraten war. Er hatte keine Ahnung, was ihn in Plain Rock tatsächlich erwartete. Und genau diese Unwissenheit konnte ihn womöglich sogar das Leben kosten.
    „Wir haben keine Zeit“, sagte Claire schließlich, „ich erkläre Ihnen alles unterwegs, so gut ich kann. Einverstanden?“
    Roger maß sie

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