Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)
davongekommen. Seine Beine waren komplett aufgeschürft und sein Rücken mit langen Kratzern übersät. Doch verglichen mit seiner zertrümmerten Nase, dachte er, waren all diese Blessuren kaum der Rede wert.
Kaum mehr als ein Mückenstich...
Unten angekommen, griff er sofort wieder nach seiner Dienstwaffe und machte sich eiligen Schrittes auf den Weg zurück in die Stadt.
Ger ne hätte er seinen Schritt noch weiter beschleunigt, doch er zehrte bereits an seinen körperlichen Reserven und ahnte daher, dass es keine besonders gute Idee wäre, sich gänzlich zu verausgaben. Schließlich wusste er noch immer nicht, was ihn in der Stadt erwartete. Es konnte sehr gut sein, dachte er, dass er seine Kräfte vielleicht noch brauchte.
D eswegen hielt er einfach konstant die Geschwindigkeit und bahnte sich seinen Weg durch die felsige Gerölllandschaft. Mit jedem Schritt, den er zurücklegte, wuchs jedoch erneut seine Vorahnung, dass irgendetwas in Plain Rock nicht stimmte:
Ganz und gar nicht...
Denn obwohl sich inzwischen die Dunkelheit komplett über die Stadt gelegt hatte, war noch kein einziges Fenster erleuchtet. Nirgends brannte Licht und auch die Straßenlaternen schienen nicht zu funktionieren. Die schwarzen Umrisse der Häuser hoben sich kaum noch vom dunklen Hintergrund ab.
Verdammt eigenartig...
Dennoch ließ sich Peter nicht davon beirren.
Immerhin, dachte er, h atte er einen Job zu erledigen. Er hatte eine Aufgabe und er dachte nicht daran, aufzugeben.
Niemals...
Mit ein bisschen Glück, dachte er, war Claire Hagen noch immer in der Stadt. Und wenn dem so war, dann hatte er durchaus noch eine Chance, sie zu verhaften. Und selbst wenn die Aussichten auf Erfolg nur verschwindend gering waren, dachte er, so würde er dennoch nichts unversucht lassen.
Ich werde es schaffen...
Dieser Gedanke spornte ihn an. Er zwang ihn geradezu, seinen Schritt weiter zu beschleunigen, obwohl er wusste, dass er sich seine Kräfte ganz genau einteilen musste.
Doch die Aussicht auf den nahenden Tri umph brannte in seinen Gedanken wie ein glühender Stachel und ließ ihn all seine Bedenken vergessen.
Schneller, komm schon, du schaffst es...
Peter hatte gerade die Hälfte des Weges zurückgelegt, als er es hörte:
Hinter ihm erklang ein Rascheln.
Es war ein zaghafter Laut, der aus den verdor rten Büschen kam, die ihn zu allen Seiten umgaben.
Er hielt sofort inne und wandte sich um. Sein Herzschlag beschleunigte und seine Hände verkrampften sich um den Griff der Waffe. Sekundenlang starrte er in die Dunkelheit und versuchte, irgendetwas zu erkennen.
Doch die Schatten nahmen ihm inzwischen vollkommen die Sicht. Die Schwärze der Nacht schlug ihm mit ihrer vollen Pracht entgegen und sorgte dafür, dass er sich komplett auf sein Gehör verlassen musste.
So stand er da und lauschte hinaus in die karge Wüstenlandschaft, als das Geräusch plötzlich erneut erklang.
Wieder ein Rascheln.
Diesmal jedoch zu seiner Rechten.
Peter reagierte sofort:
Er riss die Waffe herum und zielte in die Richtung, aus der das Geräusch erklungen war.
Und im gleichen Augenblick sah er sie:
Was zum...?
Dutzende Augenpaare, die scheinbar schwerelos durch die Dunkelheit glitten und ihn anstarrten.
Mit jeder Sekunde , die verging, schienen die Augen förmlich zu wachsen.
Peter wusste sofort, was das zu bedeuten hatte:
Ganz egal, was es auch war, das ihm dort draußen aufgelauert hatte – es kam näher. Und der Anzahl der Augenpaare nach zu urteilen, dachte Peter, war es nicht allein.
83.
Teddys Ungeduld wuchs.
Mit jeder Minute, die verging, verlor er mehr die Kontrolle über seine Gedanken. In der Stadt war es inzwischen bereits vollkommen dunkel und er wusste, dass ihm nicht mehr viel Zeit blieb, um seine Aufgabe zu erfüllen.
Die Uhr tickte...
Obwohl ihm die Kreatur keine Frist gesetzt hatte, so ahnte er dennoch, dass inzwischen seine letzte Stunde geschlagen hatte. Wenn es ihm nicht bald gelang, Claire zu töten, konnte er sich das Messer genauso gut selbst in die Brust rammen. Denn selbst das, dachte Teddy, wäre wahrscheinlich ein Segen verglichen mit dem, was die gottverdammte Kreatur mit ihm vorhatte.
Mit Sicherheit sogar...
Seitdem sie aufgebrochen waren, hielt Teddy das Messer fest umklammert und wartete auf einen günstigen Zeitpunkt, um es zu benützen. Doch genau darin lag auch das Problem: Ihm bot sich einfach keine Gelegenheit.
Nein, dachte er, vielmehr kam er nicht einmal in die Nähe von Claire. Roger lief
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