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Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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sagte Ginsberg, „der Heimatschutz hat es gemeinsam mit der CIA entwickelt. Es beruht auf RFID-Technologie, die seit den Anschlägen vom elften September in jeder SIM-Karte integriert ist, die in den Staaten verkauft wird. Damit sind die Agenten des Heimatschutzes in der Lage, Mobiltelefone in einem Umkreis von einer viertel Meile zu orten, auch wenn diese nicht in ein Mobilfunknetz eingewählt sind. Diese beiden Punkte auf dem Bildschirm sind übrigens unsere beiden Mobiltelefone, Peter. Sie beweisen, dass das Programm tadellos funktioniert.“
    „Ziemlich beeindruckend“, sagte Peter und starrte weiter auf den Bildschirm. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er keinen blassen Schimmer davon gehabt, dass eine derartige Technologie überhaupt existierte, geschweige denn, dass es legal war, sie ohne richt erlichen Beschluss einzusetzen.
    Gleichzeitig wusste er jedoch auch, dass die Gesetzgebung in den Staaten manchmal komische Blüten getrieben hatte, als es darum ging , die Hintermänner des elften Septembers auszuforschen.
    Und manche dieser Blüten waren derart entartet, dass sie seitdem eigentlich nur noch eingesetzt wurden, um den Durchschnittsbürger zu durchleuchten.
    Auch wenn Peter eigentlich kein Befürworter dieser modernen Überwachungstechniken war, so war er in diesem Augenblick dennoch froh, dass sie nicht mit völlig leeren Händen dastanden.
    „ Beeindruckend?“, fragte Ginsberg, „das ist doch mehr als nur beeindruckend, Peter. Das ist die Zukunft der Polizeiarbeit und Sie sind live dabei, verdammt. Freuen Sie sich doch ein bisschen, Mann.“
    Peter erwiderte nichts.
    Dennoch hoffte er, dass das nicht der Fall war und dass die Polizeiarbeit auch in Zukunft darauf aufbauen würde, dass kluge Frauen und Männer die Ärmel hochkrempelten und einen guten Job machten.
    Doch auch das behielt er für sich. Immerhin hatte sich Ginsbergs Stimmung wieder ein bisschen gebessert und Peter wollte nicht dafür verantwortlich sein, dass sie erneut ins Gegenteil umschlug. Dennoch hoffte er, dass ihre Zusammenarbeit nicht länger dauern würde als unbedingt nötig. Denn irgendetwas an Ginsbergs Art machte ihn nervös. Peter wusste jedoch nicht, was es war. Vielleicht, dachte Peter, war es seine übertrieben lockere Art, mit der er sich nicht anfreunden konnte.
    „ Auf nach Plain Rock, mein Freund“, sagte Ginsberg.
    Ich bin nicht de in Freund, dachte Peter. Dann gab er ihr neues Ziel in das Navigationsgerät des Wagens ein. Kurz darauf erschien die berechnete Route auf der Anzeige des Gerätes.
    Die berechnete Fahrzeit betrug knapp vier Stunden.
    Sie würden demnach kurz vor der Dämmerung in Plain Rock ankommen, dachte Peter und gab Gas.
     

35.
     
    Ein Durcheinander von Gefühlen umwehte Claires Verstand. Es dauerte einige Augenblicke, bis sie auch mit Sicherheit wusste, dass es nicht ihre eigenen Gefühle waren, die sie in diesem Moment empfand.
    Vielmehr, dachte sie, waren es die Gefühle des Jungen und des alten Mannes, die sich auf unerklärliche Weise mit ihren eigenen vermischten.
    Es war nicht das erste Mal, dass so etwas passierte. Seitdem George sie gebissen hatte, war sie sehr empfänglich dafür geworden, was die Menschen in ihrer Umgebung fühlten. Immer wieder öffneten sich die Pforten ihres Verstandes und ließen fremde Emotionen eintreten, wie ungebetene Gäste. Meist dann, wenn sie am wenigsten damit rechnete.
    Manchmal jedoch, meist in Augenblicken großer Anspannung, drangen sogar verborgene Gedankenfetzen zu ihr durch. So war es auch gewesen, als der State Trooper sie aufgehalten hatte:
    Ohne dass sie es darauf angelegt hätte, hatte sie plötzlich den Namen seiner Frau gewusst und auch, dass er Vater von Zwillingen war. Und allein dieses Wissen hatte ausgereicht, um ihn abzulenken und schließlich auch zu überrumpeln.
    Obwohl Claire von dieser neu erworbenen Gabe sehr beeindruckt war, vertraute sie ihr nicht allzu sehr. Der Hauptgrund dafür war, dass sie nicht dazu in der Lage war, sie aktiv zu steuern. Vielmehr kam sie in selbständigen Schüben, auf die sie absolut keinen Einfluss hatte.
    Doch in diesem Augenblick, da der Junge mit einem Revolver auf sie zielte, war Claire dankbar, dass sie hinter seine Fassade blicken konnte. Nicht nur hinter die Fassade des Jungen, sondern auch hinter die des alten Mannes.
    Und das, was sie dor t erkannte, sorgte schlagartig dafür, dass ihre Anspannung schwand. Denn das einzige Gefühl, das Claire in diesen Augenblicken vernahm, war Angst.
    Pure,

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