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Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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blanke, alles verzehrende Angst.
    Beide sowohl der Junge, als auch der alte Mann hatten höllische Angst vor ihr. Darüber hinaus entdeckte sie keine einzige Regung, die vielleicht auf George hingedeutet hätte. Kein Zorn, keine Gier und auch kein Hass. Ihre Gefühle waren vollkommen rein. Ebenso ihre Gedanken. Claire wusste sofort, dass sie nicht in Gefahr war.
    Solange der Junge auf dich zielt, bist du sehr wohl in Gefahr!
    Kaum war dieser Gedanke verklungen, ließ Claire auch schon die Maschinenpistole sinken. Im gleichen Augenblick konnte sie die Entspannung des Jungen und des Mannes spüren, die wie eine warme Woge durch ihre Gedanken brandete und allmählich ihrer beider Angst fortspülte. Gleich darauf senkte auch der Junge den Revolver.
    Claire legte die Maschinenpistole auf den Fahrersitz und trat d ann hinter der offenen Wagentür hervor. Anschließend hob sie die Hände und zeigte den beiden Unbekannten, dass sie unbewaffnet war und sie nichts mehr von ihr zu befürchten hatten.
    „Ich komme in Frieden“, sagte sie und setzte ein Lächeln auf.
    Die Sekunden verstrichen, in d enen nichts weiter zu hören war als das gleichmäßige Gurgeln des Motors ihres Wagens. Für einen kurzen Augenblick fragte sich Claire, ob es nicht ein Fehler gewesen war, die Waffe wegzulegen. Ihr Herzschlag beschleunigte und das Lächeln auf ihrem Gesicht erstarb. 
    „Mann“, sagte schließlich der Junge, „Sie haben uns vielleicht einen Schrecken eingejagt.“
    Während er sprach, verstaute er den Revolver hinter seinem Gürtel und in diesem Augenblick wusste Claire mit Sicherheit, dass keinerlei Gefahr mehr für sie bestand.
    „Tut mir leid“, sagte sie, „das war nicht meine Absicht.“
    „Schon gut“, sagte der alte Mann und setzte sich in Bewegung. Er ging die wenigen Schritte auf Claire zu und erst in diesem Augenblick erkannte sie, dass er verletzt war. Sein verdrehter Arm ruhte in einer provisorischen Schlinge, bei der es sich um einen Ledergürtel handelte. Bei jedem Schritt, den er tat, spürte Claire die Schmerzen, die von seinem Arm ausgingen. Bei genauem Hinsehen konnte sie sogar erkennen, dass die Finger der verletzten Hand bereits blau angelaufen waren. Claire wusste sofort, was das zu bedeuten hatte: Die Durchblutung in seinem Arm funktionierte nicht mehr richtig. Er würde die Hand – ja vielleicht sogar den ganzen Arm verlieren.
    Doch obwohl das für sie offensichtlich war, sagte sie vorerst nichts. Sie wollte die eingekehrte Ruhe nicht sofort mit einer schlechten Nachricht zunichtemache.
    „Mein Name ist Teddy Barnes“, sagte der Mann, „und der junge Herr mit dem Revolver ist Andy Jones. Willkommen in Plain Rock, Miss...?“
    „Hagen ...“, sagte Claire, „...Claire Hagen.“
    „Nun Miss Hagen, vielleicht bin ich bereits etwas in die Jahre gekommen und deswegen nicht ganz auf dem Laufenden. Aber als ich noch jung war, hatten die meisten Frauen in Ihrem Alter kein Schnellfeuergewehr in ihrer Handtasche.“
    „Die Zeiten ändern sich nun mal, Mister Barnes“, sagte Claire und senkte die Arme.
    „Allerding“, sagte Teddy und zwinkerte ihr zu , „nun Miss Hagen, darf ich fragen, was Sie nach Plain Rock verschlägt?“
    Claire überlegte einen Augenblick lang, was sie antworten sollte. Insgeheim wusste sie, dass es wohl nicht ratsam wäre, sofort mit der Wahrheit auszupacken. Zumindest dann nicht, wenn sie verhindern wollte, dass die beiden sie für vollkommen verrückt hielten.
    Ich bin hier, um einen Vampir zu töten, Mister Barnes... einen ganz schrecklichen Vampir!
    Gleichzeitig spürte sie jedoch auch, dass die Angst ihrer neuen Bekannten nicht gänzlich verflogen war. Klar, dachte sie, ihre Anspannung hatte sich in dem Augenblick gelegt, als sie die Waffe gesenkt hatte. Dennoch war die Angst geblieben. Claire konnte spüren, wie sie immer noch in ihrem Unterbewusstsein schwelte und in warmen Wogen auf sie überschwappte. Mal mehr, mal weniger – aber dennoch ständig und ohne Unterlass.
    Außerdem konnte Claire sehen, wie die Augen des Jungen und auch die des alten Mannes immer wieder zu einem bestimmten Punkt in der Straße wanderten. Es schien ihr beinahe so, als konnten sie ihn nie länger als ein paar Sekunden aus den Augen lassen – so als ginge davon eine unmittelbare Gefahr für sie aus. Es war eine durch und durch nervöse Geste und Claire ahnte, dass sie nichts Gutes zu bedeuten hatte.
    Instinktiv folgte Claire daher Andys Blick, als dieser sich ein weiteres Mal umwandte. Sie

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