Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
Vom Netzwerk:
erkannte sofort, wohin der Junge schaute:
    Zum Kirchenportal...
    Und auch als Teddy sich erneut kurz umwandte, wanderte sein Blick ebenfalls dorthin. Claire war sich daher sicher, dass ihre erste Ahnung wahrscheinlich gar nicht falsch gewesen war. Irgendetwas befand sich im Inneren der Kirche, dachte sie.
    Etwas, das den beiden eine schreckliche Angst einjagte...
    „Was ist in der Kirche, Mister Barnes?“, frage Claire, ohne überhaupt auf die Frage des alten Mannes zu reagieren.
    Kaum waren ihre Worte verklungen, konnte sie sehen, wie sich die Beiden einen schnellen Blick zuwarfen. Es war ein e verstohlene Geste und Claire erkannte sofort, dass sich dahinter ein Geheimnis verbarg. Und angesichts der Angst, die die beiden empfanden, ahnte Claire, dass es ein dunkles Geheimnis war, das in diesem Augenblick darauf wartete, von ihr gelüftet zu werden.
    „Mister Barnes?“
    Der alte Mann drehte sich wieder zu ihr um. Sein Unterkiffer zitterte und sein Antlitz war zu einer Grimasse verzerrt, in der Abscheu und Ekel miteinander rangen.
    „Da in dieser Kirche“, sagte er, „es ist, wie soll ich sagen...es...“
    Mit jedem gestammelten Wort, verdüsterte sich seine Miene weiter, während Claires eigener Herzschlag beschleunigte. Sie ahnte, dass sie auf der richtigen Fährte war. Auf der Fährte, dachte sie, die geradewegs zu George führte.
    „Da drin ist ein verdammtes Vampirnest“, unterbrach ihn schließlich der Junge. Er trat einige Schritte näher an sie heran, dann fuhr er fort:
    „Ich weiß, dass Sie mich jetzt wahrscheinlich für verrückt halten. Aber das ist mir eigentlich vollkommen egal. Sie können über mich denken, was Sie auch wollen. Doch das ändert dennoch nichts daran, dass sich beinahe fünfzig Vampire in dieser gottverdammten Kirche befinden und dass Sie deswegen gut daran täten, nicht einmal in die Nähe des Gebäudes zu kommen. Zumindest dann, wenn Ihnen etwas an Ihrem Leben liegt.“
    Der Junge sprach klar und mit fester Stimme – ganz anders, als die Kinder, die Claire bis zu diesem Zeitpunkt kennengelernt hatte. Und als er schließlich geendet hatte, verschränkte er die Arme vor der kindlichen Brust und schaute zu ihr auf, so als würde er ihr Urteil über das Gesagte erwarten.
    „Hören Sie“, sagte schließlich der alte Mann, „das hört sich in der Tat sehr verrückt an, Miss Hagen. Aber ich muss Sie warnen – der Junge hat vollkommen Recht. Da in dieser Kirche hat sich der Schlund der Hölle aufgetan und ei nen Haufen Dämonen ausgespuckt und Sie sollten...“
    „Schon gut, schon gut“, sagte Claire, „ich glaube Ihnen ja.“
    Der alte Mann und der Junge wechselten wieder einen Blick. Doch dieses Mal verbarg sich darin kein dunkles Geheimnis, sondern nur grenzenloser Unglaube und auch Verwunderung .

36.
     
    „Los“, sagte die Frau, „zeigen Sie es mir.“
    „Was sollen wir Ihnen zeigen?“, fragte Teddy.
    „Zeigen Sie mir die Vampire in der Kirche.“
    „Ich halte das für keine gute Idee, Miss Hagen...“
    „Dann muss ich es mir wohl alleine ansehen“, sagte die Frau und setzte sich in Bewegung.
    Sie lief an Andy vorbei und ein schwacher Hauch ihres Parfüms umwehte dabei seinen Kopf und stieg ihm in die Nase. Es war ein süßlicher Geruch, bei dem die Erinnerung an seine Mutter schlagartig wieder in seinen Gedanken aufflammte. Es war ein glühender Stich, der aber genauso schnell verflog, wie er gekommen war. Oder zumindest gelang es Andy sofort, den Gedanken zu kappen. Er verlor an Fahrt und kam auf dem Abstellgleis seines Verstandes zum Stehen.
    Dennoch hatte diese kurze Regung eine Veränderung bewirkt. Ohne zu überlegen, drehte sich Andy nämlich plötzlich um und folgte der Unbekannten, die noch wenige Minuten zuvor mit einer Waffe auf ihn gezielt hatte. Ein eigentümliches Gefühl sagte ihm, dass sie eine von den Guten war und dass daher keine Gefahr von ihr ausging.
    „Sie dürfen Ihnen nicht zu lange in die Augen sehen“, sagte Andy, „diese Monster können Sie nämlich hypnotisieren, glaube ich.“
    „Ich weiß, Andy, ich weiß“, sagte die Frau, ohne sich zu ihm umzudrehen. Schnellen Schrittes näherten sie sich dem Kirchenportal, hinter dem immer noch ein dunkles Gewirr aus Schatten brodelte und immer neue Formen gebar.
    „Außerdem müssen Sie im Sonnenlicht bleiben, denn nur da sind Sie sicher“, sagte Andy, während er der Frau folgte.
    Sie erwiderte jedoch nichts und Andy beschloss daher, ihr nicht weiter auf die Nerven zu gehen. Denn wenn

Weitere Kostenlose Bücher