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Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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seiner kriminellen Vergan genheit geht die Polizei inzwischen von einer milieubedingten Straftat aus. Derzeit konzentrieren sich die Ermittlungen jedoch darauf , herauszufinden, wie es dem Täte r überhaupt gelungen ist , eine Schusswaffe in den Sicherheitsbereich des Flughafens zu schmuggeln...“
    Der Beitrag wechselte und der Nachrichtensprecher fuhr mit der Geschichte eines Zimmermädchens fort, das in der U-Bahn 35.000 Dollar gefunden hatte . Obwohl Claire noch auf den Bildschirm starrte, nahm sie den Bericht kaum noch wahr .
    Ihr Mund war trocken und ihr He rz überschlug sich förmlich.
    John war tot, dach t e sie. Der gleiche John, mit dem sie sich vor ein paar Stunden getroffen hatte. Vielleicht war sie die letzte Person gewesen, die ihn lebend gesehen hatte .
    Claire wusste nicht, was das alles zu bedeuten hatte . Als sie an Johns angsterfüllten Blick dachte, ging ein Schaudern durch ihre Glieder und sie musste die Tasse abstellen, um nicht noch mehr Kaffee zu verschütten.
    „Alles in Ordnung mit Ihnen ? “, fragte die Kellnerin, ohne sich von ihrem Platz , zu erheben. Claire sah si e nur an, antworte jedoch nicht .
    Sie biss die Zähne aufeinander. Sie hatte A ngst davor, dass sie schreien mu sste, wenn sie den Mund aufmachte.

16.
     
    Bishop saß hinter dem Steuer des schwarzen Geländewagens und betrachtete sich im Rückspiegel. Die harten Linien seines Gesichtes ähnelten einer unfertigen Skulptur. Seine Augen hatten die Farbe von ausgewaschenen Jeans und sein Mund war kaum mehr als eine dünn e Linie zwischen Nase und Kinn.
    Während er sich betrachtete, versuchte er sich daran zu erinnern, wie viele Menschen schon in diese Augen geblickt hatten, während sie ihr Leben aushauchten. Für wie viele Menschen war es der letzte Anblick ihres Lebens gewesen? Waren es fünfzig? Hundert? Noch mehr? Spielte das überhaupt eine Rolle?
    Er wusste es nicht. Das E inzige, was er wusste, war, dass das Töten immer gerechtfertigt g ewesen war. Dass er Gefallen daran empfand, änderte nichts daran. Ein wahrer Meister empfand i mmer Freude, an d em was er ta t .
    „Was wird das ? Ein Wettstarren mit sich selbst?“
    Die Stimme kam vom Beifahrersitz und riss Bishop aus seinen Gedanken. Er wandte sich zu dem Mann um, der neben ihm im Wagen saß und bedachte ihn mit einem abschätzigen Blick. Der Mann hieß Whitman und war seit zwei Monaten Bishops Partner.
    In all den Jahren, in denen Bishop schon bei der Organisation war, hatte er noch nie einen Partner gehabt. Nicht nur, dass er keinen gehabt hatte – er hatte auch noch nie einen gebraucht. Das E inzige, was er bisher gebraucht hatte, waren eine H andvoll Männer, die seine Befehle befolgten und keine Fragen stellten. Mehr nicht. Gerade aus diesem Grund empfand er es als Beleidigung und als Demütigung, dass man ihm einen Partner zugeteilt hatte.
    Und noch dazu so einen aufgeblasenen Jungspund!
    „Kümmern Sie sich um Ihren eigenen Scheiß“, sagte Bishop. Seine Augen funkelten wie Sterne in einer bitterkalten Nacht.
    „Immer mit der Ruhe, Häuptling“, sagte Whitman, „von mir aus können Sie die ganze verfluchte Nacht in den verdammten Rückspiegel starren. Ich wollte nur ein bisschen Konversation betreiben, bevor mir vor Langeweile der Sack abfällt.“
    „Wenn Sie nicht bald die Schnauze halten, werden noch viel schlimmere Dinge mit Ihrem Sack passieren.“
    Whitman verzog das Gesicht zu einem Grinsen.
    „ Soll das eine Anmache sein , Sie alter Homo ? Ich hätte es wissen müssen, dass Sie einer von dieser Sorte sind. Ich muss leider passen, mein Liebe r. Ich steh nicht auf alte Knacker wie Sie .“
    Bishop wandte seinen Blick ab und biss die Zähne zusammen . Er hatte keine Lust darauf, sich mit diesem Bengel auf einen Streit einzulassen. Stattdessen machte er das Radio an und beendete damit das Gespräch.
    Klassische Musik erklang aus den Lautsprechern des Wagens und die wohligen Klänge sorgten schnell dafür, dass er sich wieder beruhigte.
    Er starrte hinaus in die Nacht und seine Gedanken ver selbstständigten sich wieder. E r konnte das Gesicht von Jure Ceres vor seinem inneren Auge sehen. In seinen Gedanken erwachte die Erinnerung, a n die Geschehnisse am Flughafen.
    Er sah alles ganz genau vor sich, so als würde es gerade in diesem Augenblick noch einmal passieren.

7.
     
    Als das Treffen zwischen der Frau und Ceres zu Ende war, musste Bishop eine Entscheidung treffen. Er musste festlegen, wen von den beiden er verfolgen sollte .
    An den

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